Mercy - Charaktere
Dr. Joe Briggs (James van der Beek)

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Als James van der Beek im Januar 2010 - zur Hälfte der ersten Staffel von "Mercy" - als neuer Arzt Dr. Joe Briggs im Mercy Hospital anfängt, freut sich wohl jeder Fan von "Dawson's Creek", dass er wieder in einer größeren Serienrolle zu sehen ist. Sieben Jahre sind seit dem Ende der Teenie-Serie vergangen und James hat sich seitdem stark verändert, nicht nur äußerlich.

Gefangen in einem Netz aus Lügen

Als Joe Briggs wirkt er anfangs sehr freundlich. Als Neuling im Krankenhaus hat er noch kein Passwort für die Computer und kann deswegen nicht auf die Patientenakten zugreifen. Veronica, die nicht sonderlich viel von der Ärzten hält, da diese sie nie richtig ernst nehmen, und die zudem noch in einer Liebeskrise wegen Dr. Sands steckt, verhält sich sehr gelichgültig ihm gegenüber. Sie hat kurz gesagt nicht den Kopf dafür sich um seine Einsteigerprobleme zu kümmern. So leicht lässt sich Joe jedoch nicht abschütteln und da es ihm egal zu sein scheint, was für ein Gespräch zwischen Chloe und Veronica abläuft, besteht er darauf, dass ihm eine der Schwestern ihr Passwort überlässt. Veronica reagiert beleidigt und belustigt zugleich. Sie mag es nicht, dass er sich ihr gegenüber herablassend verhält, weil sie eine Krankenschwester ist, und sie hält ihn für unverschämt, dass er glaubt, sie würde ihr Passwort einem Fremden überlassen, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Zu spät verrät er ihr, dass er der neue Chefarzt auf der Intensivstation ist. Er wurde eingestellt, da er durch seinen guten Ruf und sein Können als Kardiologe neue Patienten anlocken soll, die dem Mercy Hospital wiederum eine Menge Geld einbringen.

Briggs ist immer auf der Suche nach Fällen, die ihn in einem guten Licht dastehen lassen. Er sucht Herausforderungen und versucht neue Studien auszuprobieren bzw. zu entwickeln. Dafür lädt er manchmal auch die Presse ein und bringt damit den Krankenhausalltag ziemlich durcheinander.

Es wird schnell klar, dass sich Briggs mit seiner arroganten und oberflächlichen Art nicht viele Freunde machen wird. Er versprüht viel Sarkasmus, eventuell weil er nur so mit den Schicksalen der Patienten klarkommt. Und er stellt immer wieder die Entscheidungen der anderen Ärzte und Schwestern in Frage, manipuliert sie geradezu und stellt sie bloß. Er liebt es zu beobachten, wie andere darauf reagieren und wie sie das Problem lösen. Das geschieht vor allem aus dem Grund, da ihm auffällt, dass im Krankenhaus vieles drunter und drüber läuft. Veronica versucht ihm dennoch klar zu machen, dass seine Ausdrucksweise nicht immer angemessen ist und dass er nicht so schadenfroh sein solle.

Schon bald findet Briggs in Krankenschwester Chloe eine Art Verbündete, obwohl er findet, dass sie zuviel redet. Er vertraut ihr und weiht sie in seine Probleme ein. Sein Vater sei an einem Herzinfarkt verstorben und deshalb sei er Kardiologe geworden, um neue Heilungsmethoden zu finden. Außerdem erfährt sie bald, dass er in Kontakt mit der Mafia steht. Briggs war mit der Tochter eines Mafiosi verlobt, hat ihr das Herz gebrochen und zudem noch unter Kokain- und Spielsucht gelitten. Würde er nicht in der Schuld der Mafia stehen, hätte er seine Lizenz als Arzt verloren. Nun wird er immer wieder für "Notfälle" herbeigerufen. Das ganze eskaliert, als einer der Feinde der Mafia ins Mercy Hospital eingeliefert wird und Briggs dafür sorgen soll, dass die Mafia freie Bahn hat, ihn umzubringen. Chloe bekommt mit, dass etwas nicht stimmt und entwickelt zusammen mit Briggs einen Plan die Mafia nicht an den Mann heranzulassen. Hätte Briggs der Mafia geholfen, hätten sie ihn aus ihrer Schuld entlassen und er wäre wieder ein freier Mann gewesen. Briggs merkt nach diesem Vorfall, dass ihm das ganze zu weit geht und will sich deshalb freikaufen. Binnen einer Woche soll er eine Millionen Dollar auftreiben.

Innerhalb dieser Woche verkauft Briggs alles, was von Wert ist: einen wertvollen Ring, ein Samuraischwert und seinen Porsche. Als Kaufinteressentin für den Porsche taucht seine Exfreundin (gespielt von Jennifer Esposito auf, was bei ihm einige Erinnerungen an die gemeinsame Zeit hervorruft. Obwohl er nichts mehr von ihr will, schafft sie es ihn wieder zu verführen. Da er es nicht schafft die eine Million innerhalb der gesetzten Frist zusammen zu bekommen, entscheidet er sich für einen anderen Weg. Nach einer Weile verlobt er sich mit seiner Ex, die darüber überglücklich ist. Ihm ist nicht bewusst, dass er damit Chloe vor den Kopf stößt, die sich ein bisschen in Briggs verliebt hat. Er hatte ihr nämlich beigestanden, als ihr Freund gestorben ist und sie sich deshalb mitschuldig gefühlt hat. Als sie im Schock- und Trauerzustand befand, hatten sich die beiden geküsst, doch für Briggs war dies wohl nicht von Bedeutung.

Fazit

In "Mercy" spielte James einen facettenreichen und interessanten Charakter. Seine arrogante Art hat etwas Wirbel in den Alltagstrott des Mercy Hospitals gebracht und Dr. Briggs sorgte so für etwas Abwechslung für den Zuschauer, auch wenn er Anfangs einige Nerven kostet. Sobald sein Charakter mehr Tiefe erhalten und die Hintergrundgeschichte mit der Mafia begonnen hat, wurde auch die Handlung mit ihm immer interessanter. Seine Wandlung, die er durch das Zusammenspiel mit Chloe erfahren hat, gefiel mir sehr gut und davon hätte ich gerne mehr gesehen. Dass die beiden am Ende nicht zusammen gekommen sind, fand ich an sich gut, da das so klischeebehaftet gewesen wäre, doch dass er stattdessen wieder mit seiner Ex anbandelt, hat mir noch weniger gefallen. Es hätte mich durchaus interessiert, wie es mit seinem Charakter in der zweiten Staffel weitergegangen wäre, doch die hat NBC den Zuschauern verwehrt.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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