Die enttäuschendsten Storylines 2008/09
Bonnie & Clyde – Nur irgendwie schlechter (Gossip Girl, Staffel 2)

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Die zweite Staffel von Josh Schwartz' "Gossip Girl" stand bei den Fans von Beginn an unter keinem guten Stern. Hatte man vielleicht hier und da noch die Hoffnung, dass die Autoren zu Beginn die guten Storylines nur hinhalten wollten, um uns danach zu begeistern, erwies sich das genaue Gegenteil: Die Storylines wurden nur abstruser und im Endeffekt auch unsinniger und unnötiger. Den Höhepunkt erreichte man schließlich mit der Wiedereinführung des Charakters Poppy, die mit ihrem Freund Gabriel Serenas Vertrauen erschleicht und einige Menschen um ihr Geld bringt. Bühne frei für Platz 1 der enttäuschendsten Storylines des vergangenen Serienjahres!

"Let me get this to you. Gabriel is still popping Poppy… and you’re okay with that?"

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt den Anschein haben mag, so war ich doch interessiert daran (siehe Reviews), was es mit Poppys urplötzlichem Auftauchen, nachdem sie seit #2.05 The Serena Also Rises mehr zu sehen war, auf sich hatte. Als sich dann herausstellte, dass Poppy und Gabriel, den Poppy Serena am Flughafen vorstellt, unter einer Decke stecken und gemeinsam ein krummes Ding am Laufen haben, hoffte ich, dass man zumindest dieses Mal nicht wieder in ein Fettnäpfchen treten würde (weil: "Don't judge a book by its cover!") und diese Geschichte, die doch durchaus ihren Reiz hatte, enttäuschend enden lassen würde.

Wie man es sich jedoch bereits denken konnte, verabschiedete sich dieser Hoffnungsschimmer nicht lange danach. Zuerst einmal hieß es, dass Gabriel und Serena sich bereits einmal begegnet wären, was daraufhin in keiner Silbe näher erläutert wurde, ganz zu schweigen vom nervigen Hin und Her zwischen Gabriel und Serena. Während Gabriel einfach nur als Inbegriff von purer Langeweile hin und wieder auftauchte, bewies Serena einmal mehr, dass sie wirklich nicht mehr als das große, schlanke und naive Dummchen vom Dienst ist, das nicht den Unterschied zwischen der Wahrheit und einer Lüge kennt. Immerhin sahen Blair und Chuck die Gefahr bereits, als Serena und Gabriel noch munter turtelten – und mir soll niemand erzählen, dass Serena doch so verliebt in Gabriel war, ohne zu sehen, was für ein schlimmer Finger er doch ist. Erst im Nachhinein wurde Serena das auch klar und als genervter Zuschauer konnte ich mir nur an den Kopf greifen.

Ein wenig Abwechslung kam rein, als Chuck sogar meine geliebte Georgina Sparks rekrutierte und als Lockvogel für Poppy einsetzte. Doch anstatt die Story bis zum Ende durchzuziehen, nahm Georgina noch am Ende derselben Folge wieder ihren Heiligenschein ab und macht sich auf die Suche nach Poppy, Gabriel und dem Geld, das die beiden gestohlen hatten. In den letzten zwei Episoden der Staffel wurde so gut wie nie ein Wort darüber verloren, erst im Finale selbst, in den letzten paar Minuten, bekam Dan einen Anruf von Georgina, die ihm mitteilt, dass sie sich um das Problem mit Poppy, Gabriel und dem Geld gekümmert hätte. Nichts weiter. Nur dieses Telefonat und schon war ein Plot, der ganz ansprechend aufgebaut wurde, zu Ende. Eine gewisse Hoffnung besteht zwar immer noch, dass das Theater womöglich längst nicht vorbei ist und uns die Autoren nur in die Irre führen wollten, doch rational betrachtet sollte wohl klar sein, dass es die Autoren sind, die sich selbst an dem wenig beachtlichen Haufen an unnötiger, billiger Storylines, in die Irre geführt haben und bei diesem letzten, großen "Big Bang" vor dem Staffelende gewaltig auf die Schnauze gefallen sind.

Man lässt uns schließlich mit der Frage zurück, ob das denn wirklich nötig war, wenn man doch ganz nebenbei noch die anderen, unterirdischen Storylines mit der Beziehungskiste von Chuck, Blair und Nate, sowie Lily und Rufus, der ihr einen Heiratsantrag machen wollte, hatte. Platz 1 ist also definitiv gerechtfertigt, nicht zuletzt, um der vergeudeten Zeit willen.

Niko Nikolussi - myFanbase

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