Die enttäuschendsten Storylines 2013/2014
Auf der Flucht (Hawaii Five-0)

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Das Finale der dritten Staffel von "Hawaii Five-0" endet damit, dass Adam Noshimuri (Ian Anthony Dale) und Kono Kalakaua (Grace Park) sich von ihren Freunden verabschieden, weil sie wegen Adams Mord an seinem Bruder Michael (Daniel Henney) und wegen der Angst vor der Rache der Yakuza untertauchen möchten. Zwar fand ich schon zu dem Zeitpunkt unlogisch, dass die beiden von der Insel fliehen wollten, weil ich in einer solchen Situation sicherlich nicht von Steve McGarretts (Alex O'Loughlin), Daniel Williams (Scott Caan) oder Chin Ho Kellys (Daniel Dae Kim) Seite gewichen wäre. Aber es hätte dennoch der Auftakt für eine großartige Storyline werden können, in der der Fokus auf Kono liegt. Leider ist es das jedoch nicht geworden...

"There's no way to win this."

Foto: Grace Park, Hawaii Five-0 - Copyright: Paramount Pictures
Grace Park, Hawaii Five-0
© Paramount Pictures

Zu Anfang der vierten Staffel sah alles noch ganz vielversprechend aus. Irgendwo in einem Wald in China leben Kono und Adam gemeinsam und scheinen dort tatsächlich so etwas wie ein idyllisches Glück zu finden, doch dann passiert das, was man sowie so schon erwartet hat: irgendjemand verrät der Yakuza ihren Aufenthaltsort und die beiden begeben sich auf die Flucht. Dabei erkennt Adam die Gefahr, in die er Kono gebracht hat, und möchte sie deshalb nach Hause schicken, was sie – nicht sonderlich überraschend – nicht zulässt. Sie will stattdessen mit ihm seine Feinde stellen und so dafür sorgen, dass die ganze Geschichte ein Ende nimmt. Anstatt also mit ihm nach Hause zu fliegen und mit der Hilfe ihrer Freunde, die, nur so nebenbei bemerkt, hervorragend ausgebildete Spezialkräfte sind, ihre Gegner unschädlich zu machen, versuchen sie es auf eigene Faust in China... Mal abgesehen von der Absurdität dieser Entscheidung wunderte ich mich doch auch sehr über das Verhalten ihrer Freunde auf Hawaii, für die es normalerweise kein Problem ist, um die halbe Welt zu reisen, um jemanden zu retten. Hier aber ist ihre beste Freundin in Gefahr und sie bleiben einfach zu Hause und überlassen ihr den Kampf. Das Verhalten der Charaktere in dieser Situation passte so gar nicht zu den Charakteren, wie wir sie bisher kennengelernt haben. Aber nun ja, irgendwelche Gründe gab es in den Augen der Serienmacher sicherlich, warum sie auf Hawaii bleiben mussten...

In Hongkong finden Kono und Adam heraus, dass die Yakuza auf den Befehl von Riku Sato (Louis Ozawa Changchien) auch Kono tot sehen möchte, weswegen sich Adam opfert und verschleppen lässt. Anstatt nach Hause zurückzukehren, so wie Adam es gewollt hätte, entschließt sich Kono – wen wundert's? – ihn zu suchen. Von da an wird Kono vorübergehend Gastdarstellerin in ihrer eigenen Storyline und Catherine (Michelle Borth) übernimmt. Relativ schnell und meines Erachtens recht unspektakulär, bekommt Catherine von Satos Verbündetem, Hideaki Kuroda (Brian Tee), die gewünschten Informationen, um Sato zu finden. Gemeinsam mit dem Rest des Teams – endlich wieder vereint! – entführt Kono Sato und erfährt nach wenigen Drohungen, dass Adam noch lebt und dass Sato ihm geholfen hat, seinen Tod vorzutäuschen, um ihn zu schützen. Äh bitte, was...?! Da wird eine im Staffelfinale angefangene, vielversprechende und zunächst noch spannende Handlung innerhalb der ersten zehn Minuten der achten Episode auf diese absolut langweilige und enttäuschende Weise viel zu schnell beendet. Nachdem die Autoren sich bemüht haben, diese mittlerweile recht lahme Geschichte über mehrere Episoden verteilt aufrecht zu erhalten, hätte ich erwartet, dass man zumindest eine gesamte Episode darauf verwendet, um dem Handlungsbogen das verdiente - wenn nicht sogar ein viel besseres - Ende zu geben.

Nun gut, das konnte ja noch kommen, denn Kono verabschiedet sich um Adam zu suchen. Dieser Teil der Geschichte hätte vielleicht nach allem noch ein paar Highlights bieten können, allerdings wurde es dann der absolute Tiefpunkt der Handlung, den man sich meines Erachtens besser komplett gespart hätte. Die nächsten drei Episoden sieht der Zuschauer Kono immer mal wieder auf der Suche nach Adam, bis sie ihn schließlich Vancouver findet und mit ihm nach Hause zurückkehrt. Wie unnötig!!! Diesen Teil der Geschichte hätten die Serienmacher besser in den letzten fünf Minuten der achten Episode abgehandelt, anstatt sie unnötig in die Länge zu ziehen, nachdem das Potential sowie so schon völlig verbraucht war.

Was zu Beginn noch eine interessante Handlung zu werden versprach, verlor durch kaum vorhandene Überraschungsmomente schnell an Spannung. Vor allem schadete es der ganzen Geschichte, dass sie über 12 Episoden gestreckt wurde, in denen dem Zuschauer immer mal Häppchen aus der Handlung präsentiert wurden, um sie dann endlich in der achten Episode bereits innerhalb weniger Minuten zu beenden und um sie dennoch vier weitere Episoden unnötig in die Länge zu ziehen. Vermutlich wären die Serienmacher besser damit gefahren, Konos und Adams Geschichte in der ersten Episode der neuen Staffel mit viel Spannung und Action abzuhandeln. So aber schmeckte das Ganze nach einer Weile so zäh und langweilig wie ein durchgekauter Kaugummi, auf dem man viel zu lange herumgekaut hat und der dadurch sein Aroma verloren hat.

Ceren K. - myFanbase

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