Die besten Staffeln 2011/2012
Torchwood, Staffel 4

Aus der überaus britischen Serie "Torchwood", die auf der ebenfalls britischen Produktion "Doctor Who" basiert, wird ein amerikanisches Format. STARZ strahlte im vergangenen Sommer, gleich zu Beginn der Season 2011/2012, die nunmehr vierte Staffel "Torchwood" aus. Große Befürchtungen gab es im Vorfeld, dass die Serie durch den amerikanischen Einfluss ihre britischen Wurzeln verlässt und vergisst. Natürlich unterscheidet sich diese Staffel stark von den vorangegangenen, doch sie kann gerade dadurch auch überzeugen. Das alte Torchwood-Team ist bis auf zwei Charaktere tot, was einen Neuanfang unausweichlich machte. Der Neuanfang wird nicht nur zeitlich verlegt, sondern auch räumlich. Die Handlung findet nun zweigeteilt, anderthalb Jahre nach den Ereignissen in Staffel 3, statt. Zum einen Teil in Großbritannien, zum anderen Teil in Amerika und Asien. So wird die Brücke zwischen den Sendern gelungen geschlagen und auf die Serie übertragen.
"Now I understand. You're doing all this because you're searching for one thing. One simple thing. Execution. We're without death, so you get to live. And it's killing you."
Die Storyline ist komplex und in sich geschlossen, wie sie es schon in der dritten Staffel war. Doch legte man dort viel Wert auf die Beziehungen der Personen untereinander und miteinander, liegt in der vierten Staffel "Torchwood" das Augenmerk nicht nur auf den Personen, die teilweise sogar stark auf wenige Charakterzüge beschränkt sind, sondern auf dem Geschehen. Action, Sex und neue Handlungsstränge und Entwicklungen prägen jede Episode, sodass die Serie schneller wird. Aber keineswegs schlechter. "Torchwood" bleibt in gewisser Weise sich selbst treu, auch wenn der Senderwechsel und sogar der Wechsel des Produktionslandes offensichtlich ist, vielleicht auch gerade deswegen. Das ganze lässt sich nicht genau festmachen.
Der Bruch der Staffel wird aber noch anders unterstrichen. Da das alte Team zu großen Teilen tot ist, müssen neue Charaktere her. Diese sind vielfältig und man schreckt auch nicht zurück, sie zu töten. Damit bleibt man sich selbst ebenfalls treu, denn die ersten drei Staffeln waren geprägt vom Tod, er lauerte um die nächste Ecke und wartete nur, dass er zuschlagen konnte. Hat man sich gerade an einen Charakter gewöhnt, lag er im nächsten Moment sterbend im Arm eines anderen Charakters. Staffel vier macht die Tode allerdings weniger persönlich, wo auch wieder der amerikanische Einfluss deutlich wird. Sie sind actionreicher, schneller und unpersönlicher, haben aber trotzdem große Auswirkungen. Es ist ein Wechselspiel, das immer wieder auf die eine Seite oder die andere Seite kippt und so sowohl die Grundfeste der Serie im Auge behält, als auch deutlich macht, dass nicht mehr länger nur Briten die Finger im Spiel haben.
Ein Highlight ist und bleibt der verwaschene britische Akzent von drei der Hauptdarstellern. Sowohl John Barrowman, als auch Eve Miles und Kai Owen bringen den britischen Schwung in die Serie. Im Kontrast dazu stehen Bill Pullman, Mekhi Phifer und Alexa Havins. In einer größeren Nebenrolle ist auch die aus "Six Feet Under" bekannte Darstellerin Lauren Ambrose zu sehen. Die Charakterarbeit der Serie ist noch immer unbestechlich gut, was jede Sekunde, jedes Gespräch zu einem Erlebnis macht. Doch das beste Highlight bleibt, dass der Zuschauer bis kurz vorm Schluss mit den Charakteren im Dunkeln tappt wie, wo und warum es überhaupt zum Mircale Day kommt. Welchen Zweck verfolgen die Drahtzieher, wenn sie die Menschheit nicht mehr sterben lassen? Die Lösung ist so sehr "Torchwood", dass man sich als Zuschauer nur freuen kann. Eine Serie, die den Senderwechsel überlebt. Noch ist "Torchwood" für keine weitere Staffel verlängert, was vor allem an dem vollen Terminplan von Produzent Russel T. Davis liegt. STARZ ist dazu bereit, eine weitere Staffel zu produzieren und auszustrahlen. Mit dem Ende der vierten Staffel kreierte man außerdem mit dem Cliffhanger einen möglichen Einstieg in eine fünfte Staffel. Sollte es niemals dazu kommen, ist "Torchwood: Miracle Day" als gelungenes Ende der Serie ein schöner Abschluss. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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