Die besten Darsteller im Bereich TV

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Die Golden Globes sorgen alljährlich für so einige Überraschungen, sowohl positiver als auch negativer Art. Gerade in der enorm umkämpften Kategorie der Besten Darsteller in einer Drama- bzw. Comedyserie spalten sich natürlich die Geister, wenn es darum geht, wer einen Platz in dieser Sparte verdient hätte. Wir sehen uns an, wen die HFPA dieses Jahr in den elitären Schauspielerkreis gewählt hat und wo es durchaus Anlass zu Unmut über eine Nichtnominierung geben kann.

Bester Darsteller in einer Dramaserie

Foto: Jon Hamm, Mad Men - Copyright: AMC 2012; Frank Ockenfels/AMC
Jon Hamm, Mad Men
© AMC 2012; Frank Ockenfels/AMC

Bei den Nominierungen in der Dramasparte zeichnet sich die Linie der HFPA mal wieder durch Konstanz aus - oder durch das sture Festhalten an alten Schauspielveteranen, je nachdem, wie man es sehen will. Zweifelsohne gibt es jedoch Kandidaten, die einen Platz im Nominiertenkreis schlichtweg verdient haben und dazu zählt einfach ein Kaliber wie der schon zum dritten Mal hintereinander nominierte Bryan Cranston. Er geht mal wieder für "Breaking Bad" ins Rennen, wird sich dabei aber zwei ebenfalls altbekannten Herren gegenüber sehen: Zum einen handelt es sich dabei um den ebenfalls zum dritten Mal in Folge nominierten Steve Buscemi, der 2011 als glücklicher Gewinner mit dem Globe für seine Leistung in "Boardwalk Empire" vom Platz ging. Zum anderen ist Jon Hamm nach einjähriger Absenz (letzte Season pausierte "Mad Men") wieder im Rennen und das natürlich völlig zu Recht. Auch er hat bereits einen Globe in der Tasche, den er 2008 gewann. Womöglich ist es nun wieder soweit?

Doch natürlich gibt es da noch zwei andere Konkurrenten, die ebenfalls heiß auf die Trophäe sind: Damian Lewis darf dank seiner Performance in Showtimes "Homeland" zum zweiten Mal auf einen Award hoffen. Nachdem seine Kollegin Claire Danes letztes Jahr die glückliche Gewinnerin des Abends war, wäre es sicher mehr als verdient, dass nun auch Lewis an der Reihe ist. Als einziger Newcomer - allerdings nur in dieser Sparte, denn als Bester Darsteller in einem TV-Film war er schon drei Mal nominiert - ist dieses Jahr Jeff Daniels zu vermelden, dessen Leistung in "The Newsroom" die HFPA überzeugte. Da die Serie es auch in die Nominiertenrunde für das Beste Drama schaffte, steht auch für Daniels der Globe definitiv nicht in weiter Ferne.

So ist das Feld in dieser Kategorie so offen wie fast nirgends. Alle fünf Männer haben ihren Platz hier verdient, auch wenn man natürlich darüber streiten kann, ob nicht ein zum wiederholten Male sehr gut aufspielender Michael C. Hall ("Dexter"), ein mit ungemeiner Präsenz auftrumpfender Timothy Olyphant ("Justified"), ein eindrucksamer Charlie Hunnam ("Sons of Anarchy") oder der zum letzten Mal in "Dr. House" überzeugende Hugh Laurie hier Anerkennung verdient hätten.

Die Nominierten in der Übersicht:


Bester Hauptdarsteller in einer Comedy- oder Musicalserie

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Definitiv sinnvoller als letztes Jahr sind die Entscheidungen im Bereich Comedy ausgefallen. Zunächst einmal dürfen sich sämtliche Liebhaber des Comedians Louis C.K. freuen, der bei der letztjährigen Verleihung ignoriert wurde, was viele TV-Kritiker enorm verwunderte. Dieser befindet sich nun verdientermaßen im Kreis der Nominierten. Dabei wird er sich allerdings gegen so manche Comedy-Institution behaupten müssen: Zum sage und schreibe siebten Mal in Folge ist Alec Baldwin für seine wunderbare Darstellung des Jack Donaghy in "30 Rock" nominiert und könnte es demnach schaffen, seinen vierten Globe einzuheimsen - nicht zuletzt, weil er den Abschiedsbonus hat, da "30 Rock" nach dieser Staffel zu Ende geht. Doch mit dem letztjährigen Gewinner Matt LeBlanc ("Episodes") und dem stets herausragenden Jim Parsons ("The Big Bang Theory"), der immernoch auf einen Globe wartet, darf ebenfalls gerechnet werden. Wohl ein wenig überraschend ist hingegen die Nominierung von Don Cheadle für "House of Lies" - diesen könnte man entweder als unwahrscheinlichsten Gewinner einschätzen oder aber als geheimen Favoriten.

Wer noch auf dieser Liste stehen sollte? Eine schwierige Frage. Denn die meisten Comedies funktionieren als Ensemble-Formate ohne wirklich klaren Hauptdarsteller, sodass viele Sender ihre Nominierten stattdessen in der völlig überfüllten Nebendarstellerkategorie, die Drama und Comedy zusammenwirft, einsenden. Diese ist dafür umso willkürlicher (s.u.).

Die Nominierten in der Übersicht:


Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem TV-Film

Foto: Benedict Cumberbatch, Sherlock - Copyright: polyband
Benedict Cumberbatch, Sherlock
© polyband

Während es unter den Nominierten für Drama und Comedy meist nur wenig Rotation gibt, so sieht die Sache bei den Miniserien und TV-Filmen um einiges flexibler aus. Das heißt aber nicht, dass nicht auch hier so manch altbekannter Name auf der Liste steht. Kevin Costner zum Beispiel. Der zweifache Oscarpreisträger und Besitzer eines Golden Globes wurde für seine Leistung in dem Historiendrama "Hatfields & McCoys" nominiert. Ebenfalls kein Unbekannter bei den Globes ist Woody Harrelson, der zum dritten Mal für den Award nominiert wurde und für "Game Change - Der Sarah-Palin-Effekt" aufgestellt ist.

Den zwei Amerikanern treten drei Briten gegenüber: Zunächst einmal der zum ersten Mal für diesen Award nominierte Benedict Cumberbatch, den Serienfans bestens bekannt aus "Sherlock", für den das Jahr 2013 zweifellos nicht nur wegen dieser Nominierung der Durchbruch bedeuten wird und der sehr gute Chancen auf die Trophäe hat. Dann haben wir Toby Jones, der in dem HBO-Film "The Girl" als Filmmeister Alfred Hitchcock überzeugen konnte. Und zu guter Letzt ist da noch Filmstar Clive Owen, der für HBO in die Rolle des Ernest Hemingway in "Hemingway & Gellhorn" schlüpfte.

Die Nominierten in der Übersicht:


Bester Nebendarsteller in einer Serie, Minserie oder einem TV-Film

Womit wir auch schon zu der kontroversesten und abstrusesten Kategorie kommen: die besten Nebendarsteller. Denn hier könnte man auf den ersten Blick gleich eine ganze Vermisstenanzeige aufstellen. Wo sind Peter Dinklage ("Game of Thrones") und Aaron Paul ("Breaking Bad")? Wo sind Jared Harris ("Mad Men") und Walton Goggins ("Justified") und Ben Whishaw ("The Hour")? Wo sind Ty Burrell ("Modern Family") und Simon Helberg ("The Big Bang Theory")? Wo sind Joel McHale und Jim Rash ("Community")? Diese Liste könnte man wohl noch ewig weiterführen und so ist und bleibt es fragwürdig, warum man Drama und Comedy für diese doch so ergiebige und wichtige Kategorie zusammengeworfen hat.

So steht das Verhältnis von Comedy zu Drama, wie so oft, bei 2:3. Fürs Comedyfach hat sich erstmals Max Greenfield ("New Girl") empfohlen, der Emmy-Gewinner von 2012. Ein drittes Mal in Folge ist dagegen Eric Stonestreet ("Modern Family") am Start, dessen erster Globe damit quasi in Reichweite steht. Zumindest, wenn man sich für einen Comedydarsteller entscheidet - denn mit Oscarnominee Ed Harris ("Game Change - Der Sarah-Palin-Effekt") und Mandy Patinkin ("Homeland") sowie dem zum ersten Mal antretenden Danny Huston ("Magic City") gibt es drei Drama-Konkurrenten, die nicht leicht zu schlagen sein werden.

Die Nominierten in der Übersicht:


Der Autorentipp

Es wird vor allem im Bereich Drama ein enorm enges Rennen - daher wird der Autorentipp dieses Jahr eher ein Lotteriespiel. Dennoch findet ihr folgend unsere kritische Einschätzung sowie meinen persönlichen Favoriten in Klammern.

Kategorie Drama: Bryan Cranston (Jon Hamm)
Kategorie Comedy/Musical: Alec Baldwin (Jim Parsons)
Kategorie Mini-Serie/TV-Film: Benedict Cumberbatch (Benedict Cumberbatch)
Kategorie Nebendarsteller: Ed Harris (Max Greenfield)

Maria Gruber - myFanbase

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