Pencils Down Means Pencils Down - Licht am Ende des Tunnels?

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Dürfen die Serienfans wieder hoffen?

Wie sowohl die Writer's Guild of America (WGA) und die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) gestern bekannt gaben, sollen die Tarifverhandlungen zwischen den beiden Organisationen wieder aufgenommen werden. Am 26. November wollen sich die Vorsitzenden der WGA und der AMPTP wieder an einen Tisch setzen, um einen erneuten Versuch zu starten, einen gemeinsame Lösung für das Tarifproblem zu finden.

Seit dem 5. November 2007 hatte es keine Annäherungen zwischen WGA und AMPTP gegeben, sondern vielmehr eine Schlammschlacht aus Presseveröffentlichungen, die jeweils den eigenen Standpunkt als richtigen darstellten und die andere Partei als verantwortungslos bezeichneten. In einem offiziellen, gemeinsamen Statement haben beide Gruppen nun verlauten lassen: "Die Führungsspitzen der AMPTP und der WGA haben gemeinsam beschlossen, die offiziellen Verhandlungen zum 26. November wieder aufzunehmen. Weitere Details oder Pressestatements werden bis dahin nicht veröffentlicht."

Ein Licht am Ende des Streiktunnels? Vielleicht. Es ist auf alle Fälle ein Fortschritt, dass sich beide Organisationen wieder annähern konnten und diesmal der Anstoß dazu aus dem Lager der Produktionsfirmen kam, die ursprünglich so lange nicht verhandeln wollten, bis die WGA aufhört zu streiken. Diese Forderung haben die Firmen nun zugunsten neuer Verhandlungsversuchen fallen gelassen.

Der Präsident der WGA West, Patric Verrone, verkündete in einer E-Mail an die WGA-Mitglieder, dass "diese Meldung das direkte Ergebnis der Bemühungen der Autoren", sei. "In den letzten 12 Tagen habe ich immer wieder gesagt, dass ein kraftvoller Streik ein kurzer Streik ist... nun ist es aber genauso wichtig, dass wir beweisen, dass gute Nachrichten uns auch nicht bremsen. Wir müssen uns daran erinnern, dass die Rückkehr zum Verhandlungstisch nur ein Anfang ist. Unsere Arbeit ist so lange nicht getan, bis wir einen guten Vertrag ausgehandelt haben und dieser ist noch lange nicht gesichert."

Die WGA war Anfang November besonders darüber verärgert gewesen, dass die AMPTP die Forderung der WGA bezüglich einer höhren Beteilung an DVD-Verkäufen einfach nicht beachtet hatte. Verrone hat angedeutet, dass genau dies nicht mehr der Fall sein darf, wenn die Gespräche wieder aufgenommen werden. Wer mehr über die Forderungen der WGA wissen will, kann sich hier darüber informieren.

Nick Counter, der Präsident der AMPTP, äußerte sich zum neuen Verhandlungstermin ebenfalls in einem Statement: "Damit richtige Verhandlungen stattfinden können, müssen wir das Gefühl haben, dass ein Deal überhaupt ausgehandelt werden kann; doch wie sie [die Autoren der WGA] sich in letzter Zeit verhalten haben, vermittelt uns nicht den Eindruck, dass dies der Fall ist."

Es bleibt uns also nur zu warten und zu hoffen, dass sich beiden Parteien einigen können. Denn die Uhr tickt - bald ist der Vorrat an neuen Episoden aus. Und die Folgen des Streiks werden immer drastischer. Während bereits einige Schauspieler nur noch halbes Gehalt kriegen, da sie ja nicht arbeiten können, leiden vor allem die Mitarbeiter hinter den Kulissen unter dem Streik: Thomas Short, Vorstand bei der International Alliance of Theatrical Stage Employes (IATSE) hat die WGA darauf aufmerksam gemacht, dass viele Techniker, Handwerker und Bühnenarbeiter bereits ihre Jobs aufgrund des Streiks verloren haben, da ja über 50 TV Serien nicht mehr produziert werden. "Allein die IATSE hat 50000 Mitglieder, die in Film, Fernsehen und Rundfunk tätig sind und Tausende, die in diesen Gebieten arbeiten, verlieren ihre Jobs!"

Hoffen wir also, dass diese TV-Season noch gerettet werden kann.

Maria Gruber - myFanbase
17.11.2007 15:46

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