Wackelkandidaten Season 2015/2016

Im Mai finden wie jedes Jahr in den USA die Upfronts für die Broadcast Sender statt. Dort entscheidet sich das Schicksal vieler Serien, auch wenn bei manchen von offizieller Seite aus bereits eine Entscheidung getroffen wurde. Bei anderen müssen die Fans noch länger bangen und hoffen. Unsere Autoren haben einen Blick auf jene Wackelkandidaten geworfen, die aktiv von der Absetzung bedroht sind und denen sie besonders die Daumen drücken.


The Grinder

Foto: Rob Lowe, The Grinder - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Company; Justin Stephens/FOX
Rob Lowe, The Grinder
© 2015 Fox Broadcasting Company; Justin Stephens/FOX

Die TV-Season 2015/2016 hat bisher eher eine durchwachsene Auswahl an Neustarts hervorgebracht, und die wirklichen Perlen sind dabei eher im Bereich der Cable-Anthologie-Formate zu finden ("American Crime Story" ist da besonders zu erwähnen), aber nach einigem Überlegen gibt es doch auch unter den Broadcastserien, wo der Absetzungshammer bei schlechten Quoten meist am erbarmungslosesten zuschlägt, einige Perlen, von denen ich gerne eine zweite Staffel sehen möchte. Die beste neue Comedyserie der Season, das NBC-Format "Superstore", hat glücklicherweise schon einige Monate vor den Upfronts eine Verlängerung erhalten. Nun heißt es in den nächsten Wochen, der heißen Phase vor der Maiwoche, in der dann alle Entscheidungen fallen werden, "The Grinder" die Daumen zu drücken. Zwar schwächelt die Hollywood-Satire rund um Rob Lowe und Fred Savage in der zweiten Staffelhälfte etwas, da sich das Format aktuell an einer zu lange hinausgezögerten seriellen Erzählung zu verzetteln scheint, nichtsdestotrotz hat die FOX-Serie wirklich viele Stärken zu bieten, die sie zu einem der lustigsten Neustarts dieser Season machen. Da wäre, wie so oft bei Comedys, an erster Stelle der großartige Cast zu nennen. Angeführt von den beiden Herren Lowe und Savage, die komplett gegensätzliche Pole der Verrücktheitsskala abdecken, finden sich aber auch in der zweiten Riege der Darsteller rund um Natalie Morales und Mary Elizabeth Ellis, aber auch Steve Little ein wahnsinnig lustiges Ensemble, die eine wunderbare TV-Satire präsentieren. Das Herz des Formats ist aber die Beziehung der beiden Brüder Dean und Stewart Sanderson und so vereint die Serie die wichtigsten Grundlagen für eine langlebige Comedyshow: Ein einzigartiges Konzept und eine emotionale Basis über die Beziehung zwischen zwei gegensätzlichen Brüdern.

Limitless

Manchmal kommen die besten Serien aus einer Ecke, in der man sie so gar nicht vermutet hätte. In diesem Falle handelt es sich um die Neuauflage eines mittelprächtigen Films, aus dem man mit einem neuen Protagonisten eine Procedural-Serie fabriziert. Aber "Limitless" entwickelt aus diesem nach Schema-F klingendem Grundkonzept wirklich ein sehr unterhaltsames Format. Wirklich gut gemachte Fall-der-Woche-Unterhaltung ist nichts, auf das man herabblicken braucht, denn wenn man humorvoll und clever unterhalten wird, kann man sich wahrlich nicht beschweren. "Limitless" hat in seiner ersten Staffel einen wunderbar leichten Ton angeschlagen, sich die Freiheiten genommen, immer wieder mit der Bildsprache und der Erzähltechnik zu experimentieren. Außerdem gelingt es der Serie, genau die richtige Mischung zwischen alleinstehenden, abgeschlossenen Fällen, sowie einer staffelübergreifenden Handlung zu finden, so dass die Serie einfach nicht langweilig wird. Abgerundet wird dies durch einen charmanten Hauptdarsteller Jake McDorman, so dass man sich einige Jahre gute TV-Unterhaltung mit diesem Format vorstellen könnte. Hoffen wir, dass wir sie bekommen! | Cindy Scholz

Lucifer

Foto: Tom Ellis, Lucifer - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Tom Ellis, Lucifer
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Dieses Jahr kann ich mich als Serien-Fan glücklich schätzen, denn das Schicksal beinahe aller meiner Lieblinge wurde bereits im Vorfeld offenbart. Das Daumendrücken hebe ich mir momentan also komplett für "Lucifer" auf. Die FOX-Serie gehörte zu den Neustarts, auf die ich mich in der aktuellen Season am meisten gefreut habe, und glücklicherweise erwies sie sich als genau das, was ich mir nach dem ersten Trailer erhofft habe: dunkel angehauchte, humorvolle Unterhaltung. Tom Ellis ist als Lucifer einfach perfekt besetzt und spielt den gefallenen Engel mit einer gut ausbalancierten Mischung aus charmantem Bad Boy, liebenswertem Jungen und rachsüchtigen Herrn der Unterwelt. Seine Sprüche treffen genau meinen Humor und Ellis hat eine tolle Chemie mit den weiteren Darstellern, allen voran mit Chloe (Lauren German) und deren Tochter Trixie (Scarlett Estevez). Als mein heimlicher Liebling entpuppte sich zudem schnell die Dämonin Mazikeen (Lesley-Ann Brandt), von der ich gern noch mehr erfahren möchte. Auch Lucifers Bruder Amenadiel (D.B. Woodside) scheint noch das eine oder andere Geheimnis zu haben, das gern noch ergründet werden darf. Die durch ihn bestehende episodenübergreifende Handlung und das Geheimnis rund um Chloes Immunität sind es auch, die mich über den einen oder anderen weniger interessanten Fall der Woche hinwegtrösten. | Charleen Winter

Cindy Scholz & Charleen Winter - myFanbase

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