Neustarts 2011 - Zwischenfazit

Die Season 2011 verabschiedet sich bereits langsam, aber sicher in die Weihnachtspause. Zeit also, ein erstes Fazit zu ziehen und noch einmal zu schauen, was aus unseren vielversprechendsten Neustarts geworden ist. Welche Erwartungen konnten erfüllt werden, welche Serien haben unsere Autoren positiv überrascht und welche Serien sind schnell von den persönlichen To-See-Listen geflogen?


Zwischenfazit von Luisa Schmidt

Ein Sprichwort passt sehr gut auf mein Zwischenfazit der bisher neugestarteten Serien: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So kam es zwar auch vor, dass ich von ein paar Neustarts enttäuscht wurde, doch in den meisten Fällen stellten sich die von mir skeptisch beäugten Serien als richtig gute Produktionen heraus.

Die Tops
Unter meinen Top 3 der vielversprechendsten Neustarts befand sich unter anderem die Märchen-Serie "Grimm" – und die ist zum Glück mal richtig gut. Sowohl der Hauptprotagonist Nick, als auch sein Helfer bei den übernatürlichen Fällen, Eddy, haben bei mir punkten können und sind vor allem im Team richtig stark. Dazu kommt noch, dass auch die Fälle der Woche wirklich spannend sind und ich Spaß daran habe, jede Folge zu rätseln, welche Märchenfigur man wohl diesmal sehen wird. (Und ja, ich habe auch schon geschummelt und nachgesehen, wenn es mir in den ersten Minuten nicht ersichtlich war.) Obwohl erst fünf Episoden liefen, bin ich fest davon überzeugt, hier eine gute Serie unter den Neustarts gefunden zu haben, die hoffentlich auch noch eine Weile im Programm bleibt.

Foto: Emily VanCamp, Everwood - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Emily VanCamp, Everwood
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nun aber zu meinen Überraschungen dieser TV-Saison: "Revenge" und "2 Broke Girls". "Revenge" mit Emily VanCamp ist eine von den Serien, bei denen ich eigentlich nicht reinschauen wollte, da ich den Teaser, der zu den Upfronts veröffentlich wurde, reichlich anstrengend fand. Doch wie das manchmal so ist: man guckt sich den Piloten trotzdem mal an. Überraschenderweise sind es diesmal nicht vorrangig Charaktere, die mich jede Woche wieder einschalten lassen, sondern es ist die wirklich spannende Geschichte der Serie. Am Anfang war es das Schema der Racheaktionen der Woche, das mir gut gefiel. Doch obwohl diese nun zurückgefahren wurden, sind die verschiedenen Skandälchen und Intrigen doch noch unterhaltend genug, um mich zu fesseln. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich für eine Bilderbuch-Dramaserie so interessieren könnte, dass es mir irgendwann sogar egal wird, wenn ein Charakter mal nicht so passend dargestellt wird.

"2 Broke Girls" ist die zweite Serie, die mich überrascht hat. Comedys sind bei mir ja immer so eine verzwickte Sache, aber diese fast schon simple Geschichte mag ich wirklich gern. Obwohl manche Nebenrollen arg stereotypisiert worden, sind die beiden Hauptcharaktere Max und Caroline erfrischend und vor allem Max und ihre große Klappe hatte ich schon nach wenigen Folgen ins Herz geschlossen. Außerdem spielt seit ein paar Episoden Nick Zano eine Rolle in der Serie und sorgt so auch für den kleinen Augenschmaus nebenher. "2 Broke Girl" sind, neben "Community", die 20 Minuten Serie, auf die ich mich mittlerweile jede Woche mit am meisten freue.

Die Flops
So richtig gefloppt hat bisher eigentlich nicht so viel. "Charlie's Angels" habe ich ja bereits in der Luft zerrissen, denn das war wirklich grottenschlecht. Die Idee an sich war zwar recht vielversprechend, aber schon als ich den Trailer sah wusste ich, dass hier nicht viel bei herauskommen wird. Also wer vielleicht noch überlegt, mal in die paar Folgen hineinzuschauen: Bitte nicht. Man ärgert sich am Ende wirklich, dass man seine Zeit damit verschwendet hat.

Schade ist es aber um das frühzeitige Absetzen von "The Playboy Club". Den Piloten mochte ich gern, doch dann wurde es leider überhaupt nicht besser, sondern eher das Gegenteil war der Fall. Aus dem Schauplatz hätte man einfach viel mehr herausholen müssen, was aber nicht geschah, und auch die Hauptfiguren wirkten recht gelangweilt und dröge. Hätte man sich nur von der Charakterarbeit eine Scheibe von "Pan Am" abgeschnitten, wäre die Geschichte um das Leben und Scheitern der Serie vielleicht anders ausgegangen. So wurde nach der dritten Folge die Serie berechtigterweise eingestellt.

Ansonsten tue ich mich, wie jedes Jahr, mit den Comedys wieder recht schwer. Eigentlich grenzt es schon fast an ein Wunder, dass ich mich so sehr für "2 Broke Girls" begeistern kann – andere Formate haben da nicht so viel Glück. Sowohl "New Girl" als auch "Suburgatory" starteten für meine Verhältnisse gut, aber können mich nun nach fast zehn gesendeten Folgen nicht hundertprozentig vom Hocker reißen. Ich sehe hier bei beiden Serien nicht so richtig, wo man denn hingehen will und auch der Witz ist nicht gut genug, um mich wirklich zu begeistern. Zwar haben beide Serien meine Erwartungen enttäuscht, trotzdem schalte ich eigentlich jede Woche wieder ein, da sie als Zeitvertreib doch ganz nett sind. Und zugegebenermaßen habe ich die Hoffnung auch noch nicht aufgegeben, dass es doch noch "Klick" machen wird.

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