Fear Itself
#1.08 Skin & Bones

Foto:

"Fear Itself" ist eine Anthologie, die in jeder Episode eine neue Story aus dem Horrorgenre bietet. Jede der 13 Episoden der ersten Staffel wartet mit unterschiedlicher Besetzung auf und wurde von verschiedenen Regisseuren und Drehbuchautoren inszeniert. Für die achte Episode wurde unter anderem John Pyper-Ferguson, bekannt aus "Brothers & Sisters", gecastet.

Mordshunger

Die Familie Edlund lebt auf einer abgelegenen Farm in den Bergen. Da Familienvater Grady (Doug Jones) seit zehn Tagen vermisst wird, scheint für seine Frau Elena (Molly Hagan), seine beiden Söhne und seinen Bruder Rowdy (John Pyper-Ferguson) wenig Hoffnung zu bestehen, ihn lebend wieder zusehen, doch plötzlich taucht der Vermisste in einem besorgniserregenden Zustand wieder auf. Er hat nach den vielen Tagen in der Wildnis verständlicherweise Hunger, jedoch nicht auf das leckere Essen, das ihm seine Familie vorsetzt. Grady ist nicht mehr der, der er einmal war. Etwas Böses hat sich seines Körpers bemächtigt und seine Familie ist für ihn nur noch eines: Nahrung.

Nach vielen enttäuschenden Episoden von "Fear Itself" reißt diese achte Folge das Ruder zwar nicht komplett herum, erweist sich jedoch als eine der besseren Abschnitte der Horrorserie. Mit John Pyper-Ferguson aus "Brothers & Sisters" ist, wie in den Episoden zuvor, wieder ein bekannter Serienakteur mit dabei, doch er ist es nicht, der dieser Folge den Stempel aufdrückt. Doug Jones als dürrer, blasser Kannibale Grady verfehlt, auch dank des sehr gelungenen Make-Ups, seine Wirkung nicht und ist mit seiner Mischung aus kränklich und bösartig zweifellos eine der gelungensten Horrorgestalten, die "Fear Itself" bisher hervorgebracht hat. Auch Molly Hagan als Gradys Ehefrau Elena, die zwischen Angst, Abscheu und Wut schwankt, weiß zu überzeugen. John Pyper-Ferguson spielt mit Rowdy das schwarze Schaf der Familie, der sein Leben nie richtig auf die Reihe bekommen hat und auf der Farm seines Bruders lebt, aber als eigensinniger Außenseiter auf seine Schwägerin Elena weit anziehender wirkt als Grady und in Wahrheit der Vater ihrer Söhne ist. Pyper-Ferguson füllt diese Rolle problemlos aus, doch in den intensivsten Szenen der Episode ist er nur noch geringfügig vorhanden, nämlich als Leiche.

Grady, beziehungsweise das, was aus ihm geworden ist, tötet Rowdy und zwingt Elena, die Leiche zu zerhacken, zu kochen und ebenfalls davon zu essen. Da "Fear Itself" in den USA auf NBC und nicht auf einem Kabelsender wie HBO oder Showtime ausgestrahlt wird, sieht der Zuschauer nicht übermäßig viel von diesem makaberen Kochduell, doch hübsch widerlich ist es trotzdem. Für alle Rezeptesammler: Zwiebeln und Karotten bilden eine gelungene Beilage zu Menschenfleisch, zumindest, wenn man ein irrer Kannibale ist.

Der einzige Charakter in dieser Episode, der nicht zur Familie Edlund gehört, ist der indianische Nachbar, der doch eine ziemlich klischeehafte Figur ist. Der weise, alte Indianer, der genau weiß, was gerade passiert und eine passende Legende auf Lager hat, wird doch immer wieder gerne eingesetzt, um die Handlung voranzutreiben und der Story einen Anstrich von Mythologie zu geben. Das erste Mordopfer hat man somit auch gleich noch parat.

Fazit

John Pyper-Ferguson wird die Ehre zuteil, in einer der besseren Folgen der Horrorserie "Fear Itself" mitzuwirken, auch wenn er nicht der Star ist und sein Charakter als Gulasch endet.

Maret Hosemann - myFanbase

Zurück zur "Fear Itself"-Übersicht