DVD-Rezension: Doctor Who - Die fünf Doktoren

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Die britische Sci-Fi-Serie "Doctor Who" bringt schon seit über 50 Jahren Jung und Alt vor dem Fernseher zusammen, um mit dem Doctor quer durch Raum und Zeit zu reisen und Abenteuer zu erleben. Die deutsche Veröffentlichung des Specials "Die Fünf Doktoren" zum 20. Jubiläum der Serie aus dem Jahre 1983, gibt einen wunderbaren Rückblick auf die früheren Doktoren und bietet in Deutschland erstmals die Möglichkeit, das Special in voller Länge (90 Minuten) zu sehen. Passend zum Start der 9. Staffel der im Jahre 2005 gestarteten Neuauflage der Serie in Großbritannien am 19. September 2015, präsentiert "Die fünf Doktoren" nicht nur alte Weggefährten wie die Cybermen und die Daleks, sondern auch den Master, welcher seit 1983 kein Stück an Relevanz verloren hat.

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"Ich muss sie finden – meine anderen Ichs." - "Die fünf Doktoren" beginnt mit einer Schwarz-Weiß-Aufnahme des ersten Doctors, gespielt von William Hartnell, welcher vor den Dreharbeiten zum 20-jährigen Jubiläum bereits verstorben war und im Special durch Richard Hurndall ersetzt wurde. Gleich nach dem für "Doctor Who" typischen Intro scheinen alle Doktoren auf mysteriöse Weise in Figuren verwandelt zu werden und werden von unbekannter Hand auf ein Spielbrett gesetzt, von dem der Zuschauer später erfährt, dass es sich um das "Spiel des Rassilon" handelt. Rassilon war in der Vergangenheit Lord President des High Councils der Time Lords, zu denen auch der Doctor gehört, und ist dafür verantwortlich, dass die Zeitreisenden ihre Fähigkeiten besitzen. Die Positionierung der Figuren der Doktoren und ihren Weggefährten, den "Companions", auf dem Spielfeld symbolisiert ihre Platzierung in der Todeszone auf dem Heimatplaneten der Zeitreisenden, Gallifrey. Dort müssen die vier Doktoren (Tom Bakers vierter Doctor ist leider in der Zeit-Raum-Vortex stecken geblieben) herausfinden, was es mit ihrem aktuellen Aufenthaltsort auf sich hat und wie sie es schaffen werden jeweils wieder in ihre eigentliche Zeit zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin gilt es Cybermen, Daleks und auch einen Yeti zu besiegen – und zu allerletzt ist da noch der Master, der den Doktoren mysteriöserweise auf einmal helfen möchte?!

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Rezension

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Doctor Who - Die fünf Doktoren
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Für jemanden der noch nie eine Folge "Classic-Who" (1963-1989) gesehen hat, aber beim Schauen der Neuauflage (seit 2005) immer wissen wollte, worum es bei gewissen Hinweisen auf die Vergangenheit des Doctors geht, ist das 1983er-Special "Die fünf Doktoren" eine wundervolle Möglichkeit die ersten fünf Doktoren etwas näher kennenzulernen. Was ausbleibt ist natürlich die Vorstellung beziehungsweise Einführung der einzelnen Doktoren, aber das, was den Charme von "Doctor Who" ausmacht, sind die unterschiedlichen Weisen, den Doctor zu interpretieren – dies gleich fünfmal zu sehen, teilweise in gemeinsamen Szenen ist für jeden "Doctor Who"-Fan ein absolutes Highlight. Richard Hurndall als (Ersatz-) erster Doctor, Patrick Troughton als zweiter Doctor, Jon Pertwee als dritter Doctor, Tom Baker als vierter Doctor (leider nur mit Archivmaterial) und Peter Davison als fünfter Doctor sind alle so unterschiedlich in der Darstellung der eigentlich gleichen Rolle, dass bei jeder Erinnerung daran, dass es sich um die gleiche Person handelt, immer wieder ein Aha-Erlebnis entsteht.

Foto: Jon Pertwee & Elisabeth Sladen, Doctor Who - Die fünf Doktoren - Copyright: Pandastorm Pictures GmbH
Jon Pertwee & Elisabeth Sladen, Doctor Who - Die fünf Doktoren
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Auch den Einbezug der jeweiligen Companions der Doktoren ist ein tolles Detail der Jubiläumsfolge, da jeder "Doctor Who" Fan weiß, dass der Doctor ohne seine Companions nur halb so viel Spaß hätte, durch Raum und Zeit zu reisen. Etwas Besonderes ist es, Sarah Jane Smith zu sehen, da diese zwar hauptsächlich mit dem dritten und vierten Doctor herumgereist ist, aber auch in der Neuauflage der Serie in Folgen mit dem zehnten Doctor (David Tennant) Abenteuer in Raum und Zeit erlebt. Hier ist es gerade für Zuschauer der neuen Staffeln toll, Sarah Jane in ihrer ursprünglichen Version der Rolle zu sehen.

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Cyberman, Doctor Who - Die fünf Doktoren
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Die Monster in "Die fünf Doktoren" sind hauptsächlich Cybermen und Daleks, die auch aus den neuen Folgen der Serie bekannt sind – die ewigen Gegner des Doctors gab es von Beginn an, wenn auch mit etwas anderem Aussehen. Generell fällt hier auf, dass das Setdesign logischerweise noch nicht so weit entwickelt war, wie es in den Folgen seit 2005 der Fall ist, aber gerade das macht durchaus den Charme des Specials von 1983 aus. Bei einigen Spezialeffekten werden heutzutage vermutlich die Augen verdreht, aber 1983 war "Doctor Who" auf dem Feld der Effekte anderen Serien schon weit voraus. Da in den letzten Folgen der achten Staffel der Neuauflage der Serie und auch in der neunten Staffel der Master wieder auftritt, ist "Die fünf Doktoren" eine tolle Möglichkeit diesen größten Gegner des Doctors hier schon einmal von einer anderen Seite kennenzulernen.

Specials

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Doctor Who - Die fünf Doktoren
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"Die fünf Doktoren" kommt mit Extras daher, die fast viermal so viel Spielzeit umfassen wie die eigentliche Folge – ein absolutes Fest für jeden "Doctor Who"-Fan. Das Special "Die Fäden, die uns verknüpfen" stellt sich gerade für Neueinsteiger der Originalversion der Serie als Goldgrube heraus, da die ersten fünf Doktoren noch einmal mit Hilfe ihrer besten Folgen und Szenen vorgestellt werden und dann auch mit zukünftigen Doktoren in Verbindung gestellt werden. Mit "Freudenfest" geben die Schauspieler, Autoren und Produzenten des Specials einen intimen Einblick in die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum der Serie 1983, welche damals alle Beteiligten trotz der extremen Popularität der Serie etwas überrumpelt haben. In zahlreichen Interviews und durch tolle Aufnahmen fühlt sich der "Doctor Who"-Fan von heute schnell zurückversetzt und hofft eventuell mit der TARDIS noch einmal zurückreisen zu können. Neben den Outtakes bietet die deutsche Erstveröffentlichung des Specials drei Audiokommentarspuren; einmal haben sich die Companions zusammengefunden, um ihre Anekdoten zum Special zu erzählen, und ein weiteres Mal haben sich Peter Davison, der damals aktuelle fünfte Doctor und Drehbuchautor Terrance Dicks zusammengesetzt. Würde es das Booklet nicht verraten, wäre der Audiokommentar von niemand geringerem als dem zehnten Doctor, David Tennant, Helen Raynor (Script Editor, 2005-2008)) und Phil Collinson (Produzent, 2005-2008) sicher untergegangen, da dieser von der BBC als "Easter Egg" eingebaut wurde – ein besonderes Geschenk für "Doctor Who"-Fans der letzten Jahre, bei denen David Tennant immer noch sehr beliebt ist.

Die Extras in der Übersicht:
Zur Original TV-Version:

  • Audiokommentar mit den "Companions" Carole Ann Ford (Susan), Nicholas Courtney (Brigadier Lethbridge-Steward), Elisabeth Sladen (Sarah Jane Smith) und Mark Strickson (Turlough)
  • Zusätzlicher, versteckter Audiokommentar mit David Tennant (10. Doctor), Helen Raynor (Script Editor 2005-2008) und Phil Collinson (Produzent 2005-2008)
  • Soundtrack des Specials als separate Audiospur
  • Produktionsnotizen (als englische Untertitel)
  • Freudenfest – Rückblick auf die Feierlichkeiten zum 20. Jubiläum mit vielen Interviews
  • Programmankündigungen der Originalausstrahlung
  • Deutsche Trailer, Bildergalerie
  • Radio Times Listing (pdf-Material)

Zusätzliche Extras zur Special Edition:

  • Audiokommentar mit Peter Davison (fünfter Doctor) und Terrance Dicks (Autor des Specials)
  • "Die Fäden, die uns verknüpfen" – Dokumentation über die fünf Doktoren mit Rückblicken und Ausblicken in die Zukunft der Serie
  • "Fünf Doktoren, ein Studio" – Studioaufnahmen von der letzten Szene des Specials
  • Outtakes
  • "(Nicht so) Spezielle Effekte" – Ein Blick auf die Arbeit des Spezialeffekte-Teams
  • "Saturday Superstore", "Blue Peter", "Nationwide" und "Breakfast Time" – Ausschnitte aus britischen Fernsehsendungen zum Special


Technische Details

Erscheinungstermin: 28. August 2015
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 90 Minuten (+ 337 Minuten Bonusmaterial)
Bildseitenformat: 4:3 – 1.33:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Selbst für "Doctor Who"-Fans, die noch nie eine einzige Folge der Originalversion geschaut haben, ist dieses Special empfehlenswert. Natürlich muss gerade im Bildbereich etwas zurückgesteckt werden, aber dies mildert den Spaß beim Schauen absolut nicht. Die Story an sich ist sehr simpel und durchaus vorhersehbar gestaltet, aber was den Charme hier genau wie auch in der Neuauflage ausmacht, sind die einzelnen Doktoren – und hier hat man gleich fünf auf einmal! Diese DVD ist ein Schmuckstück für jeden "Doctor Who"-Fan, ob neu dazugekommen, oder alt eingesessen. Die Extras übertreffen die Spielzeit der eigentlichen Folge um Längen und bieten einen intensiven Blick hinter die Kulissen und die Entstehung dieser wundervollen Folge.

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Jeanne Plaumann - myFanbase

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