DVD-Rezension: "Leverage", Staffel 3

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Staffel 3 von "Leverage" bei Amazon bestellen

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Leverage
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Nach dem Cliffhanger der zweiten Staffel von "Leverage" in welchem Nathan Ford (Timothy Hutton) verhaftet und ins Gefängnis verfrachtet wurde, kann man sich glücklich schätzen, dass es auch die dritte Staffel der Serie bereits seit dem 7. Dezember 2012 in Deutschland zu kaufen gibt. Denn so muss man sich nicht allzu lange gedulden, wie es denn jetzt mit dem Team rund um Ford weitergeht und darf sich auch in der dritten Staffel auf viele spannende und interessante Fälle freuen, in denen das Team all seine Tricks hervorholt, um denen zu helfen, die durch skrupellose Geschäftemacher oder Firmen betrogen worden sind.

Inhalt

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Timothy Hutton, Leverage
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Seit der zweiten Staffel ist einige Zeit vergangen und Nathan Ford sitzt seine Strafe in einem privat geführten Gefängnis ab, aus dem er sich mit Hilfe seiner Teammitglieder Sophie Deveraux (Gina Bellman), Alec Hardison (Aldis Hodge), Parker (Beth Riesgraf) und Eliot Spencer (Christian Kane) befreien kann. Doch Nates Freiheit hat auch einen Preis, denn eine Italienerin taucht auf und macht ihm klar, dass er entweder innerhalb von sechs Monaten den internationalen Verbrecher Damien Moreau zur Strecke bringt oder wieder ins Gefängnis geht. Das Team hilft nun erneut den Menschen, die durch korrupte Machenschaften geschädigt wurden und alles verloren haben. Zudem muss das Team auch den einen oder anderen Auftrag durchführen, bei dem alte Freunde, Feinde oder sogar Familienmitglieder involviert sind. So begibt sich Parker in Gefahr, als sie ihrem alten Mentor Archie Leach (Richard Chamberlain) unter die Arme greifen will oder Nathan muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen als sein Vater, Jimmy Ford (Tom Skerritt), plötzlich in der Stadt und in Nates Bar auftaucht.

Doch dann taucht die Italienerin wieder auf und erinnert Nate an ihr Abkommen. Das Team geht nun also näher den Spuren zu Moreau nach und kommt ihm durch einige Fälle immer näher. Als Moreau dann schließlich in Washington auftaucht, stellt das Team fest, dass Elliot und er eine gemeinsame Vergangenheit haben, was diesen dazu zwingt, wieder zu einer Waffe zu greifen. Doch Moreau kann entkommen und setzt sich nach San Lorenzo ab. Nate gibt aber nicht auf und reist mit dem Team nach San Lorenzo um Moreau das Handwerk zu legen. Mit einem hervorragenden Plan und vielen Betrügereien gelingt es ihnen schließlich Moreau hinter Schloss und Riegel zu sperren, so dass Nate von nun an wieder ein freier Mann ist, was er mit Sophie und Alkohol auch gleich ausgiebig feiert.

Rezension

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Beth Riesgraf, Leverage
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Obwohl der Cliffhanger der zweiten Staffel ziemlich heftig war, indem man Nate dem Team entreißt und ihn in ein Gefängnis steckt, ist es eigentlich klar, dass das Team es irgendwie schaffen wird, Nate wieder aus dem Gefängnis zu befreien, so dass die Mission gegen die Reichen und Mächtigen der Welt weitergeführt werden kann. Für mich war das Spannende eigentlich nur, wie die Autoren es lösen wollen, dass Nate, wenn er wieder zurück in der Freiheit ist, nicht andauernd verfolgt wird und sich so dementsprechend verstecken muss. Dieser Punkt wurde durch die junge Italienerin, welche Nate im Gegenzug für Moreau die Freiheit verspricht, sehr gut gelöst. So verschafft man sich Zeit, um sich wieder mit Fällen zu beschäftigen und gibt gleichzeitig einen Staffelbösewicht und eine episodenübergreifende Storyline vor, die eigentlich wunderbar funktioniert hat.

Doch konzentrieren wir uns vorerst einmal auf die paar Folgen bevor man die Suche nach Moreau in den Mittelpunkt stellt. Denn in den ersten Episoden der dritten Staffel konnte "Leverage" vor allem wieder mit dem Überraschungseffekt in den einzelnen Fällen überzeugen. Es war nämlich immer wieder spannend zu sehen, wie sich das Team aus den einzelnen, manchmal sehr prekären Situationen herauswindet und welche Tricks und Betrügereien es wieder anwendet. Trotzdem kommt mit der Zeit hier der Wiederholungsfaktor ins Spiel, läuft doch jede Episode eigentlich nach demselben Schema ab. Eine Person die von jemandem reichen und mächtigen betrogen worden ist, findet den Weg zu Nate und seinem Team und diese versuchen Gerechtigkeit walten zu lassen, indem sie, manchmal fast mit Leichtigkeit, jedes noch so ausgeklügelte System und jeden noch so cleveren Geschäftemacher mit Betrügereien überführen können. So kommt es dann auch, dass es manchmal zu sehr realitätsfremden Situationen kommt, wie, wenn es dem Team mit Leichtigkeit gelingt in Regierungsgebäude, die mit einem Hochsicherheitssystemen versehen sind, einzudringen, oder als Alec, der in seiner Kindheit ein hervorragender Geigenspieler war, es, ohne groß zu proben, mit einem der besten Orchester aufnehmen kann. Doch diese manchmal recht fragwürdigen Situationen sind auch gleichzeitig wieder ein Pluspunkt der Serie, zeigen sie doch, dass sie sich eben selber nicht allzu ernst nimmt und der Zuschauer eben auch mal Schmunzeln darf.

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Christian Kane, Leverage
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Für mich ist der größere Nachteil dieser dritten Staffel, dass viel zu wenig Charakterarbeit betrieben wird, was eigentlich ein gutes Mittel wäre, die Fälle ein bisschen aus ihrer gewohnten Routine ausbrechen zu lassen. So wird zwar versucht den Charakter Nate, mit dem Auftauchen seines Vaters etwas zu vertiefen, und auch Sophie wird durch ihre Identität als Adlige vielleicht ein kleines bisschen durchschaubarer, doch bleiben dennoch alle Charaktere recht oberflächlich und es gibt nur ganz kleine Einblicke in ihre Gedanken, Gefühle und in ihre Vergangenheit. Am besten gelingt dies noch bei Elliot, wobei sich auch dies leider vor allem auf die beiden letzten Episoden beschränkt, mit denen die Staffel in Sachen Charakter- und Beziehungsarbeit doch noch einiges herumreißen konnte. So wurde dort nämlich nicht nur Elliots Vergangenheit und seine "Wandlung" thematisiert, sondern auch in der Beziehung von Sophie und Nate, die fast die ganze Staffel unerwähnt blieb, wurde ein Schritt nach vorne gemacht.

Die Suche nach Moreau die sich über die ganze Staffel hinweg zieht, wird leider viel zu selten erwähnt und eigentlich nur in den zwei letzten Folgen thematisiert, dort aber dann gleich in den Fokus gestellt. Diese zwei Folgen gehören für mich dann aber auch zu den besten der Staffel und bringen mir vor allem Elliot Spencer als Charakter ein bisschen näher. So bleibt es zwar ein Geheimnis, was er im Dienste von Moreau alles verbrochen hat, doch merkt man, dass er sich niemals mehr in diese Abgründe hineinbewegen will. So finde ich auch die Szene als er schließlich doch wieder zur Waffe greift, hervorragend inszeniert. Merkt man doch wie schwer es ihm fällt, und dass er dies nur tut, weil er sich, Nate und die junge Italienerin aus einer Notlage befreien muss. Dass er, der sich seit wir ihn kennen, von Schusswaffen fernhält, dann doch so gut damit umgehen kann, war zwar nicht unbedingt überraschend, aber trotzdem interessant. Die Szene die dann folgt ist sehr realitätsfremd, wird aber durch die Schlussbemerkung von Elliot an seinen Nachkommen in der Organisation von Moreau, aufgelockert und ist ein schönes Beispiel dafür, dass sich die Serie auch selber auf die Schippe nehmen kann.

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Gina Bellman, Leverage
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In der letzten Folge darf dann jedes Teammitglied noch einmal sein ganzes Können aufzeigen, damit Moreau wirklich überführt werden kann und wie immer scheint Nates Plan aufzugehen. Die Schlussszene lässt darauf hoffen, dass die vierte Staffel die negativen Punkte der dritten nicht wiederholen wird und den Charakteren sowie ihren Beziehungen untereinander etwas mehr Aufmerksamkeit widmet.

Die DVD-Box enthält alle 16 Folgen der dritten Staffel auf vier einzelnen DVDs, die ansehnlich mit Bildern aus Szenen der Serie bestückt sind. Auch die Plastikhülle ist mit einem Gruppenbild versehen. Das Hauptmenü wirkt wie schon in den vorherigen Staffeln durch die ständig wechselnden Szenen aus den verschiedenen Folgen, sowie der Titelmusik der Serie sehr einladend. Auch dieses Mal finden sich auf jeder DVD Bonusmaterialien wie verpatzte und nicht verwendete Szenen und einen Einblick hinter die Kulissen der Serie oder in die Arbeit eines Produzenten. Die Laufzeit der Bonusmaterialien beläuft sich auf gute 23 Minuten, was sich im Gegensatz zur zweiten Staffel leider halbiert hat, und ist nur in englischsprachiger Form verfügbar. Ein großer Nachteil im Vergleich zu den vorherigen Staffel sind die Untertitel, die auf dieser DVD-Box überhaupt nicht verfügbar sind.

Technische Details

Erscheinungstermin: 7. Dezember 2012
Originaltitel:: Leverage
FSK: 16
Laufzeit: 654 Minuten (16 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen/Tonformat: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Extras: 23 min. exklusives Bonusmaterial (unter anderem: Hinter den Kulissen, Outtakes, nicht veröffentlichte Szenen, Einblick in die Arbeit eines Produzenten bei "Leverage")

Fazit

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Genau wie die zweite Staffel von "Leverage" ist auch die dritte für Fans solcher Serienformate ganz sicher ein Kauf wert. Das Team löst wieder spannende Fälle und die zwei letzten Folgen können wirklich überzeugen, weil sie nicht nur die Genialität jedes Teammitglieds unter Beweis stellen, sondern auch etwas auf die einzelnen Charaktere und die Beziehung derer untereinander eingegangen wird, etwas was in dieser Staffel sonst etwas zu kurz gekommen ist. Die Szene am Schluss der Staffel macht aber auf alle Fälle wieder Lust auf mehr und ich freue mich dementsprechend auf die nächsten Folgen mit "Leverage Consulting & Associates".

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Maria Schoch - myFanbase

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