DVD-Rezension: "Republic of Doyle - Einsatz für zwei", Staffel 1

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"Republic of Doyle - Einsatz für zwei" ist eine Detektivserie aus Kanada, die der Neufundländer Allan Hawco, der auch die Hauptrolle spielt, für das öffentlich-rechtliche kanadische Fernsehen schuf. In Deutschland wurde die Serie beim beim Pay-TV-Kanal 13th Street Universal ausgestrahlt und Staffel 1 ist seit März 2014 auch auf DVD erhältlich.

Inhalt

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Jake Doyle (Allan Hawco) und sein Vater Malachy Doyle (Sean McGinley), ein ehemaliger Polizist ermitteln in der Kleinstadt St. Johns im kanadischen Neufundland die unterschiedlichsten Kriminalfälle. Malachys Lebensgefährtin Rose (Lynda Boyd) hilft ihnen dabei vom Familiendomizil aus in Sachen Verwaltung und als gute Seele des Unternehmens, aber auch Jakes Teenagernichte Tinny (Marthe Bernard) und der junge Des (Mark O'Brien), den Malachy als eine Art Lehrling eingestellt hat, helfen immer wieder bei den Ermittlungen. Jake hat neben seiner Arbeit als Detektiv aber auch vor allem mit seinem Privatleben zu kämpfen, so steht er kurz vor der Scheidung von der lebhaften Nikki (Rachel Wilson), fühlt sich aber auch zur attraktiven Polizistin Leslie Bennett (Krystin Bellerin) hingezogen.

Rezension

Foto: Allan Hawco, Republic of Doyle - Copyright: Studio Hamburg Enterprises
Allan Hawco, Republic of Doyle
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Wer sich für die kanadische Detektivserie "Republic of Doyle" interessiert und mit dem Gedanken spielt, sich die DVD zur ersten Staffel ins Regal zu stellen, sollte vorher vor allem eins wissen: Die Serie ist genauso, wie man es sich vorstellt, wenn man deren Inhaltsbeschreibung liest. Also ein Schwerenöter mittleren Alters untersucht zusammen mit seinem Vater einige Kriminalfälle, dabei laufen sowohl die meisten Fälle als auch die Beziehungen der Protagonisten untereinander so ab, wie man es aus tausenden von ähnlichen Krimiserien gewohnt ist. Diese vertraute Gewohnheit muss natürlich kein Problem sein, Serienklassiker wie "Columbo" haben es vorgemacht, dass man mit einem starren Schema jahrelang Krimis produzieren kann, die immer wieder ihr Publikum finden. Und auch "Republic of Doyle" ist in seiner Heimat derart erfolgreich, dass dort mittlerweile sechs Staffeln gelaufen sind. Aber mich persönlich hat die Serie doch wie selten eine zuvor gelangweilt. Das liegt eben an den vorhersehbaren Plots und den stereotypen Figuren und der Tatsache, dass es darüber hinaus nicht viel zu entdecken gibt. Zwar ist die Landschaft Neufundlands wunderschön, aber die allein kann diese Serie leider nicht tragen.

Foto: Krystin Pellerin, Republic of Doyle - Copyright: Studio Hamburg Enterprises
Krystin Pellerin, Republic of Doyle
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Dazu kommen Schauspieler und Charakterkonstellationen, die nicht aus der Mittelmäßigkeit herausstechen können, sowie eben auch Detektivfälle, die wenig spannend sind. Vielleicht kann man in der Serie noch mehr herausholen, wenn sich in späteren Staffeln weniger auf Jakes verkorkstes Liebesleben und mehr auf die Familiendynamik zwischen ihm und seinem Vater Malachy konzentriert, oder auch die zwischen den beiden Damen Rose und Tinny. Denn Jake als Mann der die Frauenherzen bricht und ständig zwischen seiner Ex-Frau Nikki und der Polizistin Leslie hin und herwechselt hat meine Nerven doch stark beansprucht. Da Jakes Verhalten sich hier irgendwo zwischen einem waschechten Stalker und einem unreifen Teenagerjungen bewegt, der glaubt alle Frauen haben ihn unwiderstehlich zu finden kann ich nur wenig Sympathie für ihn aufbringen. Das alles wäre aber noch zu ertragen, wäre sich die Serie über Jakes albern bis rückständiges Verhalten in Sachen Frauen bewusst, leider glaubt man aber offensichtlich in ihm einen unwiderstehlichen Macho von der Sorte: alle Frauen lieben es ihn zu hassen, zu haben. Dieses Verhalten des klaren Protagonisten strapaziert die Geduld der Zuschauer doch über lange Strecken enorm, zumal sich das wenige an fortlaufender Handlung, was diese erste Staffel vorzuweisen hat vor allem darauf bezieht, welche der beiden relevanten Damen nun gerade wieder einmal Jakes Charme wider besseren Wissens nicht widerstehen kann.

Foto: Allan Hawco & Sean McGinley, Republic of Doyle - Copyright: Studio Hamburg Enterprises
Allan Hawco & Sean McGinley, Republic of Doyle
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Serie der Machart locker-flockige Krimiunterhaltung leben von ihren charismatischen Hauptdarstellern und von der Chemie des ermittelnden Duos. An dieser Stelle muss "Republic of Doyle" noch einiges nachholen, damit es mit seinen Vorbildern und Genrekollegen wie "Castle", "Bones - Die Knochenjägerin" etc. mithalten kann. Besonders auffallend wird dies gegen Ende der Staffel, als Victor Garber als exzentrischer Kriminalschriftsteller der Serie einen Besuch abstattet und man als Zuschauer eigentlich am liebsten seine weiteren Abenteuer verfolgen würde.

Es mag aus meinen bisherigen Worten noch nicht so herausklingen, aber auch in "Republic of Doyle" steckt einiges an Potential. Das Setting und damit die Bilder des Geschehens sind wunderschön und zeigen einen Landstrich, den wir als Europäern nur selten zu Gesicht bekommen. Die chaotische Familie Doyle untereinander bietet gute Möglichkeiten, die Dynamik der handelnden Figuren interessant zu gestalten, dafür muss man sich aber wirklich dringend von Jakes Lebemann-Image verabschieden, oder dieses zumindest deutlich zurückschrauben. Mehr Doyle-Familiengeschichten, mehr Drama zwischen beispielsweise Rose und Tinny und schon wäre der Handlungsanteil neben den die obligatorischen Detektivfälle deutlich unterhaltsamer. Zwar wird man auch damit keine Bäume ausreißen und das Rad der Krimiunterhaltung neu erfinden, aber so könnte "Republic of Doyle" sicher eine unterhaltsame seichte Serie zum Gedanken abschalten und genießen werden.

Was die DVD angeht, ist es leider auch ein Manko, dass über die natürlich vollständig enthaltenen Folgen der ersten Staffel hinaus, keine Extras auf der Box enthalten sind. Das ist natürlich mangelhaft, nicht einmal ein paar entfallene Szenen oder eine kleine Doku zu Serie hat es hier auf die DVDs geschafft, also kann man leider auch nicht mit Extras für den Kauf der DVDs argumentieren. Auch ist die Sprachausstattung recht dürftig und Untertitel gibt es gar keine.

Technische Details

Erscheinungstermin: 28. März 2014
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 516 Minuten
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: keine

Fazit

Wer "Republic of Doyle" bereits kennt und schätzt macht mit dem Kauf der DVD sicher nichts falsch, für Zuschauer die auf der Suche nach einer neuen, leichten Krimiserie sind ist vom Kauf eher abzuraten. Inhaltlich kann diese erste Staffel nicht überzeugen und auch an Extras gibt es nichts, was an diesem Urteil noch etwas ändern könnte.

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Cindy Scholz - myFanbase

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