DVD-Rezension: "Jack Taylor", Volume 1

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Die irische Serie "Jack Taylor" hat auf ZDF einen soliden Sendeplatz gefunden und ist jetzt auch auf DVD veröffentlicht worden. Allerdings wohl nur, weil das heute so gemacht wird.

Inhalt

Foto: Iain Glen, Jack Taylor - Copyright: Edel:Motion
Iain Glen, Jack Taylor
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Jack Taylor ist ein hervorragender Polizist, der seiner Linie immer treu bleibt, keine Kompromisse eingeht und eine hohe Erfolgsquote beim Lösen von Fällen hat. Allerdings gibt es einen Makel, denn Jack hat ein Alkoholproblem, welches von außen betrachtet seine Arbeit bzw. sein Verhalten immer wieder beeinträchtigt. Als er unter Alkoholeinfluss gesetzeskonform für Recht und Ordnung sorgen will und dabei auch nicht vor einem Regierungsmitglied halt macht, kommt es zur Eskalation, als dieser seinen Status nutzen will, Jack aber genervt zuschlägt. In Folge dessen wird Jack suspendiert. Nun versucht er als Privatdetektiv vor allem die Fälle zu lösen, bei der die Polizei sich schon keinen Erfolg mehr verspricht.

Rezension

Foto: Iain Glen & Killian Scott, Jack Taylor - Copyright: Edel:Motion
Iain Glen & Killian Scott, Jack Taylor
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Es sind gerade die internationalen Krimiserien, die es regelmäßig schaffen, sehr anspruchsvoll und professionell umgesetzt dem amerikanischen Serienmarkt Konkurrenz zu machen, insbesondere wenn es sich um eineinhalb Stunden lange "Episoden" handelt. Seien es die Wallander-Fälle oder andere Umsetzungen von viel gelesenen Krimiautoren. In der Regel kommt dabei gute und spannende Unterhaltung heraus. Im Prinzip trifft das auch auf "Jack Taylor" zu, eine irische Produktion mit Iain Glen, auf den ich durch seine Rolle in "Game of Thrones" aufmerksam geworden bin. Nun kenne ich die Bücher von Ken Bruen nicht, aber das ist bei Krimis für mein Empfinden auch nicht entscheidend für die Fernsehfreude.

Foto: Iain Glen, Jack Taylor - Copyright: Edel:Motion
Iain Glen, Jack Taylor
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Gespannt setzte ich mich also an die erste Episode und hatte gleich das Gefühl, dass diese Serie einen Nerv treffen könnte, weil der Hauptcharakter Jack Taylor als narzistischer, sehr eigenwilliger und sturer Typ genau die Eigenschaften erfüllt, die einen Krimi tragen und vom Rest abheben können. Erinnerungen an Dr. House kommen sofort hoch, nur leider bleibt es bei dem ersten guten Eindruck. Alles, was danach kommt, ist ziemlich durchschnittlich. Die Fälle sind spannend inszeniert, man kann durchaus über Täter und Motive miträtseln und es gibt natürlich immer wieder Gelegenheiten, Jack Taylors Wesen auf den Grund zu gehen. Insgesamt ist die Atmosphäre aber sehr düstern und der Humor ist doch eher gewöhnungsbedürftig und an vielen Stellen doch sehr plump. Was allerdings auch an der deutschen Synchronisation liegen kann, die wirklich nicht hilfreich ist, um der Serie viele positive Aspekte abzugewinnen. Vieles wirkt nämlich sehr aufgesetzt und nicht gut durchdacht in der Sprechweise. So fehlen der Serie insgesamt doch die Alleinstellungsmerkmale um sich von der breit aufgestellten Konkurrenz so abzuheben, dass ich sagen würde, "Jack Taylor" sollte man auf keinen Fall vermissen.

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Die DVD-Box enthält sechs Discs, auf der sich jeweils eine Folge befindet. Ergänzt wird jede Disc mit einem Interview mit den Schauspielern oder Machern. Diese sind allerdings auch irgendwie lieblos, denn wenn auf schwarzen Hintergrund eine Frage erscheint, die dann von einem auf einem Stuhl sitzenden Menschen beantwortet wird und es nicht mal Bildsequenzen dazwischen gibt, dann muss man schon sehr viel Willen und Interesse besitzen, um den Antworten zu folgen. Es ist nicht so, dass man dabei keine interessanten Dinge erfahren könnte, aber die Umsetzung ist nicht das, was man heutzutage erwartet.

Das größte Ärgernis dieser DVD-Box ist allerdings, dass man der schlechten Synchronisation ausgeliefert ist, denn es gibt keinen Originalton. Das muss man sich mal vorstellen. Ich wollte es erst nicht glauben, als ich auf Original umschalten wollte, um zu schauen, wie die Charaktere mit ihren echten Stimmen wirken. Hierbei zeigt sich offenbar, dass die Zielgruppe offenbar nicht über das ZDF-Publikum hinaus gehen soll, denn junge Serienfans kann man damit gewiss nicht überzeugen. Sehr viel mehr gibt es dann auch nicht mehr zur Box zu sagen.

Technische Details

Erscheinungstermin: 9. Dezember 2013
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 540 Minuten
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1)

Fazit

"Jack Taylor" ist eine solide Krimireihe, die man sich anschauen kann, aber gewiss nicht muss. Die DVD-Box ist allerdings nicht gut ausgestattet und so kann man einen Kauf nicht wirklich empfehlen. Da sollte man sein Geld doch lieber für andere DVDs sparen.

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Emil Groth - myFanbase