DVD-Rezension: The IT Crowd, Version 1.0 - 3.0

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The IT Crowd
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Im Februar 2006 lief auf dem britischen Sender Channel 4 die Comedyserie "The IT Crowd" an. Eine Staffel der Serie besteht aus sechs Episoden, die jeweils 20 Minuten umfassen. Nach der vierten Staffel wurde die Serie überraschend abgesetzt, obwohl eine fünfte Staffel zuvor angekündigt wurde. Serienmacher Graham Linehan gab an, dass er keine Ideen mehr für eine weitere Staffel habe und die Serie 2012 lieber mit einem abschließenden Special beenden wolle. In Deutschland schaffte es "The IT Crowd" 2009 schließlich ins Programm von Comedy Central. Dort wurden die ersten drei Staffeln direkt hintereinander ausgestrahlt. Staffel 4 folgte Anfang 2011.

Inhalt

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Im Keller einer erfolgreichen britischen Firma sitzt die IT-Abteilung. Das Ganze erinnert eher an das Wohnzimmer eines Nerds (alte Computer-Türme und -Bildschirme, Poster, Gadget-Spielzeug, bequeme Sofas, Sticker und jede Menge Süßigkeiten) als an ein modernes Büro. Doch die beiden Angestellten Roy (Chris O'Dowd) und Moss (Richard Ayoade) fühlen sich dort sehr wohl und können ihren eigenen Gedanken und Problemen nachgehen. Das einzige, was sie stört, ist das klingelnde Telefon, welches bedeutet, dass mal wieder ein inkompetenter Mitarbeiter der Firma ein Computerproblem hat. Roy hätte gerne eine Freundin, doch das Ansprechen von Frauen gestaltet sich für ihn eher schwierig. Moss ist derweil meist mit seinem eigenen Kopf beschäftigt, der ihn immer wieder neue verrückte Dinge ausprobieren lässt.

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Katherine Parkinson, The IT Crowd
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Eines Tages erhalten Roy und Moss eine neue Vorgesetzte, Jen (Katherine Parkinson). Die denkt, dass sie befördert wurde und freut sich auf ihren neuen Auftrag, doch als sie in ihrem neuen Büro ankommt, ist sie ganz und gar nicht begeistert. Sie versucht schnellstens wieder aus der IT-Abteilung rauszukommen, doch das ist leichter gesagt, als getan. Bald muss sie feststellen, dass sie in der Firma nun so etwas wie eine Aussetzige ist und nimmt ihr Schicksal hin. Sie erkennt, dass es gar nicht so schlecht ist, von den Kollegen nicht richtig wahrgenommen zu werden und genießt die Ruhe in ihrem Keller-Büro. Parallel freundet sie sich immer mehr mit Moss und Roy an und gewöhnt sich nach und nach auch an deren nerdiges Verhalten. Gemeinsam erleben sie verschiedene skurrile Situationen und wagen sich an Abenteuer, für die der Rest der arbeitenden Bevölkerung keine Zeit hat.

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Rezension

Foto: Richard Ayoade, The IT Crowd - Copyright: tellyvisions
Richard Ayoade, The IT Crowd
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Bevor ich überhaupt zum Inhalt der Serie komme, muss ich erstmal ein sehr großes Lob für die Menügestaltung der DVDs aussprechen. Ich bin richtig begeistert davon, da man einfach ewig zuschauen möchte, ohne irgendwelche Inhalte auszuwählen. Das Menü der ersten Staffel ist im Stil eines Jump-'n'-Run-Spiels der 80er Jahre gehalten und einfach unglaublich unterhaltsam. Das bei Staffel 2 hat mich zwar nicht ganz so überzeugt, da hier die Stile auch zu sehr gemischt waren, aber insgesamt trotzdem 'Daumen hoch' für die Kreativität!

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Doch nun zum eigentlichen Grund, sich die Serie auf DVD zu kaufen. "The IT Crowd" ist für alle, die stolz darauf sind, ein Nerd zu sein – mich eingeschlossen –, wärmstens zu empfehlen. Aber auch all jene aus ihrem Freundeskreis, die sich manchmal fragen, warum Nerds eigentlich so sind wie sie sind, sollten sich die Serie nicht entgehen lassen. Sie nimmt so ziemlich jedes Vorurteil auf, was die IT-Abteilung umgibt: Programmierer und IT-ler sind sozial inkompetent und nicht dazu in der Lage mit Frauen ein Gespräch zu führen und Frauen sind derweil außerstande richtig mit Computern umzugehen. Dass das in der richtigen Welt nicht immer so ist, weiß ich zum Glück aus eigener Erfahrung, aber genau deshalb kann man sich so herrlich über "The IT Crowd" amüsieren. Das Leben einer IT-Abteilung wird perfekt nachgestellt, auch wenn natürlich vieles überzeichnet wird. Aber so wie die Frage "Did you try to switch it on and off again?" zu jeder Episode gehört und wohl von jedem IT-ler am liebsten als erstes gestellt wird, steckt wohl in vielen der gezeigten Szenen ein Fünkchen Wahrheit.

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The IT Crowd
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Dass "The IT Crowd" so liebenswert ist, liegt nicht nur an den guten Geschichten, sondern auch an einer hervorragenden Besetzung beziehungsweise Charakterzeichnung. Die etwas schrille Jen, welche die Abteilung übernimmt, wird von Katherine Parkinson dargestellt. Und die ist sich für nichts zu schade! Chris O’Dowd spielt derweil den Part des Roy. Der fällt im Original natürlich vor allem durch seinen irischen Akzent auf und sorgt mit seiner Ausdrucksweise und seinen Sprüchen für Erheiterung. Aber nicht nur Roy ist der Grund, warum man sich die Serie im englischen Originalton anhören sollte, denn auch mein absoluter Favorit, Moss (Richard Ayoade), sorgt so sicher für mehr Lacher als in der deutschen Synchronisation. Die drei erleben immer wieder Situationen, in die eigentlich nur ein Nerd geraten kann, und genau das macht es so brüllend komisch.

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Katherine Parkinson, The IT Crowd
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Die Serie ist sogar so gut und international anerkannt, dass man mehrfach versucht hat, Remakes auf die Beine zu stellen. So wollte NBC 2007 eine US-Fassung, in der auch Richard Ayoade als Moss dabei gewesen wäre, doch die wurde dann nicht ins Programm genommen. In Deutschland versuchte Sat.1 ein Remake mit "Das iTeam – die Jungs an der Maus", doch auch dieser Versuch floppte. Das Original ist halt nicht zu übertreffen!

Specials

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Richard Ayoade, The IT Crowd
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Die "Deleted Scenes" sind wohl das Beste, was die Boxen zu bieten haben und damit sind nicht nur rausgeschnittene Szenen gemeint, sondern auch die sogenannten "Outtakes" (also Versprecher, Fehler etc.). Wer die Serie liebt, wird auch dieses Extra lieben, denn die zusätzlichen Szenen hätten eigentlich auch direkt in die Serie gehört, sind aber wohl der knappen Zeit zum Opfer gefallen. Die Fehler und Versprecher, die am Set einer Comedyserie entstehen, sind wohl sowieso nicht zu übertreffen. So ist Richard Ayoade im Vergleich zu seinem Charakter Moss sicherlich ein ganz normaler Mensch, doch am Set sowas von in seiner Rolle, dass auch alle schiefgelaufenen Szenen von ihm perfekt überspielt werden.

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Bei Staffel 1 (oder Version 1.0, wie sie hier genannt wird) ist noch ein Kurzfilm namens "Hello, Friend" als Extra dabei, der mich aber leider nicht wirklich vom Hocker gerissen hat. Das Thema ist wieder sehr geekig und geht um ein Computer-Addon, dass die Surfgewohnheiten verbessern soll. Stattdessen entwickelt das Ganze eher ein Eigenleben. Darüber hinaus gibt es Interviews mit den Darstellern, die aber eher albern sind. Soweit geht mein Sinn für den britischen Humor dann wohl doch nicht.

Neben den Outtakes ist bei Version 2.0 auch ein Beitrag über die Dreharbeiten enthalten. Die Serie wird vor Live-Publikum aufgenommen, das heißt die Lacher, die man immer wieder hört, kommen nicht aus der Konserve. Die Aufnahme einer Episode – zumindest aller Szenen, die im Studio entstehen - dauert etwa drei Stunden und das Publikum, welches meistens aus Informatikern besteht, ist die ganze Zeit über anwesend. Bei Version 3.0 erhält man einen weiteren Blick hinter die Kulissen und einige lustige Einblicke in die Serie.

Insgesamt hat man an den Extras definitiv nicht gesparrt und so die viel zu kurzen Staffeln noch um einiges aufgepeppt. Wer also in drei mal sechs Episoden à 20 Minuten nicht genug von der Serie bekommt, findet in den Extras tolles Bonusmaterial.

Technische Details

Erscheinungstermin: 21. Januar 2011
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 540 Minuten (Version 1.0 bis 3.0 als Einzelboxen in einem grauen Pappschuber)
Bildformat: 16:9
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Ich gebe zu, dass man den britischen Humor mögen muss und auch dem Thema IT nicht abgeneigt sein sollte, aber wenn beides auf einen zutrifft, sollte man sich "The IT Crowd" nicht entgehen lassen! Das gilt auch für die vierte und letzte Staffel, die in dieser Box leider nicht enthalten ist.

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Catherine Bühnsack - myFanbase

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