Laura Allen in "Cold Case"
#1.19 Geschwisterliebe

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"Kein Opfer ist je vergessen" heißt es für die Ermittler um Lilly Rush (Kathryn Morris), die so genannte "Cold Cases" bearbeiten, kalte Fälle, die seit Jahren, manchmal Jahrzehnten, unaufgeklärt sind. In der neunzehnten Episode rollt das Team einen Fall aus dem Jahr 1992 wieder auf. Damals wurde die Politikstudentin Vanessa Prosser, gespielt von Laura Allen, ermordet und in einen Fluss geworfen.

Die Praktikantin

Foto: Laura Allen, 4400 - Die Rückkehrer - Copyright: Paramount Pictures
Laura Allen, 4400 - Die Rückkehrer
© Paramount Pictures

Die Episode spielt vor dem Hintergrund des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs 1992, den Bill Clinton für sich entschied. Die Politikstudentin Vanessa unterstützte als Praktikantin einen von Clintons wichtigsten Wahlkampfhelfern, David Lake (Jade Carter), und begann eine Affäre mit ihm, was Davids Schwester Abby (Lauren Stamile) ein Dorn im Auge war. Als Vanessa die Vergangenheit der Geschwister genauer unter die Lupe nahm, fand sie heraus, dass diese in ihrer Jugend ein Inzest-Verhältnis hatten und seitdem von einem Mitwisser erpresst werden. Dieses Wissen kostete Vanessa das Leben, die von David eine Treppe runter gestoßen und getötet wurde. Abby half dabei, diese Tat zu vertuschen und tötete 12 Jahre später Vanessas leiblichen Vater, der auf eigene Faust ermittelt hatte. So wurden auch Lilly Rush und ihre Kollegen auf den Fall aufmerksam und konnten ihn schließlich lösen, wenngleich Abby auch den Mord an Vanessa gesteht, so dass ihr Bruder, mittlerweile Kongressabgeordneter, in Freiheit bleibt und seinen guten Ruf behält.

Dass die Story um eine politische Praktikantin, die eine verhängnisvolle Affäre mit ihrem mächtigen und begehrten Chef eingeht, vor dem Hintergrund von Clintons Wahlsieg spielt, ist natürlich kein Zufall, denn wir alle kennen die Geschichte des ehemaligen US-Präsidenten und seiner Praktikantin Monica Lewinsky. In dem Kriminalfall um Vanessa kommt zusätzlich noch das Thema Inzest ins Spiel, sowie die dazugehörige Erpressung.

An Laura Allens Schauspielleistung ist nichts auszusetzen, allerdings fiel es mir zuweilen schwer, Sympathie für Vanessa zu entwickeln, auch wenn sie einem natürlich Leid tut. Trotz ihrer Intelligenz und ihrer Karriereambitionen läuft sie ziemlich naiv in die Falle. Sie findet zwar heraus, dass die Geschwister David und Abby ein Inzest-Verhältnis hatten, will aber dennoch weiterhin mit David zusammenbleiben und offenbart ihm alleine in einem dunklen Treppenhaus, dass sie sein Geheimnis kennt. Damit hat sie ihr Schicksal praktisch selbst besiegelt.

Fazit

Laura Allen spielt solide die Rolle einer Praktikantin, die blind vor Liebe ihrem Mörder in die Arme läuft.

Maret Hosemann - myFanbase

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