A to Z - Review des Piloten

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"Let me tell you the story of a couple, one of the greatest!"

Mit diesen Worten beginnt die Serie. Die Erzählerin (Katey Sagal) stellt uns Andrew Lofland (Ben Feldman), der bei einer Dating-Website arbeitet, und Zelda Vasco (Cristin Milioti), eine Anwältin, vor. Man bekommt gleich von Anfang an ein Gefühl für die beiden als Charaktere. Andrew ist ein Sportfan, er mag Liam Neeson, hat aber auch eine Schwäche für Celine-Dion-Lieder und ist ein ziemlicher Romantiker, der an Liebe auf den ersten Blick und das Schicksal glaubt. Die Erzählerin gibt gleich zu Anfang Details aus Andrews Vergangenheit preis: Andrew ist deshalb so romantisch veranlagt, weil seine Mutter starb, als er noch ein kleiner Junge war. Er stellte die Liebe seiner Eltern auf ein Podest und versucht seitdem dasselbe für sich zu finden. Zelda dagegen liebt Pediküren, Cocktailpartys, bei denen man sich zu einem bestimmten Thema verkleiden muss, und ist eine Realistin, die Fakten und Beweise liebt und vom Schicksal nichts wissen will. Dies kommt daher, dass sich ihre Mutter scheiden ließ und Zelda auch nicht weiß, wer ihr Vater ist.

Die Szenen, in denen sich die beiden beinahe treffen, weil Zeldas Firma in den gleichen Gebäudekomplex wie Andrews Firma einzieht, sind allesamt süß und besonders der Moment mit dem Hund, der Andrews Hot Dog stibitzt, bringt einen zum Schmunzeln. Auch die Augenblicke, in denen die beiden sich langsam näher kommen, in denen sie ihre Social-Media-Profile austauschen und sich die Bilder, die der jeweils andere gepostet hat, anschauen, während sie eigentlich arbeiten sollten, können überzeugen.

Andrew und Zelda werden noch während des Piloten ein Paar und bleiben es auch für genau acht Monate, drei Wochen, fünf Tage und eine Stunde. Dass man genau weiß, wann die Beziehung enden wird, bringt Spannung in die sonst wohl eher 0815-Liebesgeschichte, wie es sie in genügend Filmen gibt. Die Geschichte rund um das Konzert und das silberne Kleid ist süß und auch die Auflösung, dass es eben doch Zelda war, kommt zwar nicht ganz unerwartet, kann aber überzeugen. Dabei muss man eindeutig über die Chemie sprechen, die ohne Zweifel, zwischen Cristin Milioti und Ben Feldman herrscht. Die beiden schaffen es, dass man, obwohl man weiß, dass die beiden zusammen kommen, trotzdem für sie hofft und sich sehr freut, als die beiden sich am Ende der Folge aussöhnen. Cristin Milioti, die in der vergangenen TV-Season als die Mutter bei "How I Met Your Mother" überzeugen konnte, stellt Zeldas Eigenheiten, ihre Stärke und vor allem ihre Verletzbarkeit gut dar und lässt einen sofort mit ihr mitfiebern. Ben Feldman, den man aus "Mad Men" und "Drop Dead Diva" kennt, ist perfekt für die Rolle des Andrew. Er kann durch die Darstellung von Andrews Sturheit und Obsession punkten, die durch ihn eher romantisch und wohlwollend vermittelt werden und nicht in Richtung Stalker wandern. Besonders hervorzuheben sind die zwei Szenen in denen Andrew im Auto sitzt und zu Celine Dion singt, da sie sowohl witzig sind, aber auch Andrews Verzweiflung, in herausstechen lassen.

Im Zentrum der Serie stehen, neben der Beziehung der beiden Hauptfiguren, Andrews Arbeitsplatz Wallflower Online Dating und Andrews und Zeldas beste Freunde und Mitbewohner, Stu (Henry Zebrowski) und Steffi (Lenora Crichlow). Stu arbeitet wie Andrew bei der Dating-Website. Er ist ein Frauenheld, der seinen besten Freund in allem unterstützt, auch wenn er es selbst nicht tun würde. Steffi ist wie Zelda Anwältin und eine hoffnungslose Romantikerin, die sich für jeden ihrer Freunde ändert, in dem sie jedes seiner Hobbys zu ihrem macht. Sie und Stu hatten einen One-Night-Stand, nach dem sie Hals über Kopf verliebt ist, bis sie heraus findet, dass Stu sie angelogen hat. Stu und Steffi sind Charaktere voller Potential, dass in den nächsten Folgen sicher noch ausgeschöpft wird.

Als kleine Nebengeschichte und um Andrews Obsession vertieft dazustellen dient die Geschichte rund um die Hoverboards von "Zurück in die Zukunft II", in der auch Lea Thompson, die in den Filmen Marty McFlys Mutter spielt, vorkommt. Während diese kleine Nebenstory nicht besonders spannend ist, dient sie doch ihrem Zweck. Eine weitere kleine Story, die ich nicht unerwähnt lassen möchte, ist die der beiden Programmierer Dinesh und Lora, die Andrew helfen Zeldas Fotos vom Konzert im Internet zu suchen. Dinesh und Lora machen Andrew klar, dass es neben der Einen auch die Negativ-Eine gibt, etwas das die beiden wohl selbst erlebt haben. Ich hoffe, dass man darauf im Laufe der Serie wieder zu sprechen kommt, da mich das in kleinen Dosen serviert doch interessieren würde.

Zusätzlich kann im Piloten noch Andrews Chefin Lydia (Christina Kirk) überzeugen, in dem sie uns einen Einblick in die Welt der Online-Dating-Branche gibt. Ihre Monologe darüber, dass Paare, die durch die Website zusammenkommen, kein Grund zum Feiern sind, sondern nur ärgerlich, da man so kein Geld mehr aus den Kunden herausholen kann, gefällt mir sehr gut. Ich kann mir ohne Probleme vorstellen, dass das in allen Partnervermittlungsagenturen so zugeht. Wer glücklich ist zahlt nicht mehr. Gut für die Paare, schlecht fürs Unternehmen! Lydia gefällt mir von den Nebencharakteren bis jetzt am Besten und ich hoffe, dass sie in jeder Folge ihre Schimpftiraden loslassen kann.

Fazit

Da man von Anfang an weiß, dass Zelda und Andrews Beziehung nach etwa acht Monaten enden wird, kann man gespannt sein, wie die Serie sich entwickeln wird und vor allem, was passieren wird, falls die Serie um eine 2. Staffel verlängert werden sollte. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern passt und auch die Nebendarsteller fügen sich gut in die Hauptstory ein. Der Pilot ist wirklich viel versprechend und macht Lust auf mehr.

Sophie Marak - myFanbase

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