Zachary Quinto: "Ich bin ein schwuler Mann"

Foto: Zachary Quinto, Star Trek - Copyright: Paramount Pictures
Zachary Quinto, Star Trek
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Vor allem durch seine großartige Darbietung des Sylar in der Serie "Heroes" wird Zachary Quinto wohl jedem TV-Fan auf ewig in Erinnerung bleiben. Und auch in J.J. Abrams' "Star Trek" als Spock konnte Quinto mehr als überzeugen. Im letzten Jahr jedoch hat sich der Schauspieler auf ein Theaterstück konzentriert, das ihm besonders am Herzen liegt. In "Angels in America" hat er sich selbst gefunden, wie er in einem Interview mit dem New York Magazine sagte: "Als ich dieses Stück gemacht habe, merkte ich, wie glücklich ich mich schätzen konnte, dass ich in dieser Zeit geboren wurde und dass ich nicht zusehen musste, wie eine gesamte Generation von großartigen Männern diskriminiert und ausgelöscht wurde." In dem Stück geht es um die unterschiedlichen Lebensweisen von homosexuellen Männern in New York. Das Stück spielt in zwei verschiedenen Zeitepochen. Gleichzeitig wird auch die immer schnellere Verbreitung von AIDS thematisiert. Quinto war als Louis Ironson zu sehen, der mit der AIDS-Infektion seines Lebenspartners nicht klar kommt und sich schließlich von diesem trennt. Dabei war die Rolle in Angels in America "das schwierigste und gleichzeitig das lohnenswerteste, was ich je gemacht habe", so Quinto. Diese Rolle habe ihn schließlich dazu gebracht, endlich zu sich selber zu stehen. Denn während Quinto noch im letzten Jahr jegliche Frage über seine sexuelle Orientierung mit einem "Kein Kommentar" abschmetterte, ist er nun bereit, sich dieser zu stellen und zu seiner Sexualität zu stehen.

Er sagte weiter: "Zur gleichen Zeit hat es mir als schwulem Mann gezeigt, dass noch so viel zu tun ist." Er fügte hinzu, dass zwar mit der Legalisierung der Heirat in New York ein großer Schritt getan wurde, im gleichen Jahr jedoch ein junger, schwuler 14-jähriger Teenager, Jamey Rodemeyer, im gleichen Bundesstaat so sehr gehänselt wurde, dass er keinen anderen Ausweg als den Selbstmord sah. "Als schwuler Mann erkannte ich die Hoffnungslosigkeit darin. Als Mensch jedoch fragte ich mich: 'Warum? Woher kommt diese Unterscheidung und warum können wir als Kultur und als Gesellschaft nicht endlich tiefer graben, um dies herauszufinden?'"

Kurz nach der Veröffentlichung des Artikels auf der Homepage des New York Magazines äußerte sich Quinto auf seiner Homepage zu den Gründen seines Outings: "Als ich herausfand, dass Jamey Rodemeyer sich umgebracht hat, war ich sehr aufgewühlt, aber als ich dann noch herausfand, dass er nur Monate vor seinem Selbstmord ein "It Gets Better"-Video gedreht hatte, war ich zutiefst verzweifelt. Ich habe im letzten Jahr auch nach den sinnlosen und tragischen Selbstmorden unter homosexuellen Teeangern ein "It Gets Better"-Video gemacht. Aber im Licht von Jameys Tod wurde mir klar, dass dies einfach nicht genug ist, um einen wesentlichen Beitrag für die Gleichstellung und die immense Arbeit zu leisten. Unsere Gesellschaft muss beginnen, die unglaubliche Eigendynamik in Richtung der Ausgrenzung von schwulen, lesbischen, bisexuellen und transsexuellen Menschen zu stoppen. Schwule Kinder müssen aufhören, sich umzubringen, da nur dies das ständige Mobbing nutzlos macht. Eltern müssen ihre Kinder Respekt, Toleranz und Akzeptanz lehren. Wir erleben gerade eine enorme Verschiebung des kollektiven Bewusstseins in der gesamten Welt, wir befinden uns am Abgrund einer großen Veränderung in der Kultur und Regierung. Ich glaube daran, dass wir mit diesem Ziel die Gesellschaft ändern können, und genau das ist mein Wunsch: ein authentisches Leben mit Mitgefühl, Integrität und Bewegung zu leben. Jamey Rodemeyers Leben änderte meines. Und während sein Tod mich nur wünschen lässt, dass ich dies früher gemacht hätte, bin ich unglaublich dankbar dafür, was es in mir verändert hat. Nun ist es meine einzige Hoffnung, ein ähnlicher Katalysator für einige andere Menschen zu sein. Das ist - glaube ich - alles, was wir von uns und anderen erwarten können".

Der Fall Jamey Rodemeyer ging Ende September durch die amerikanische Presse. Der 14-jährige Junge hatte sich - nachdem er monatelang für seine Homosexualität in der Schule und im privaten Umfeld gehänselt wurde - umgebracht. Die "It Gets Better"-Kampagne ist eine Kampagne, die an schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle Jugendliche gerichtet ist und diesen vermitteln soll, dass es besser wird. Bei der Kampagne haben sich schon eine Menge Prominente - wie auch Barack Obama - in kurzen Videos geäußert, um den betroffenen Jugendlichen Mut zu machen.

Quelle: The New York Magazine, Zachary Quinto, It Gets Better



Eva Klose - myFanbase
17.10.2011 12:37

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