Bewertung

Review: #1.24 In der Wüste

Nun geht auch die erste Staffel "New Girl" mit einer Folge zu Ende, in der alle Charaktere sich mit verschiedenen Ängsten konfrontiert sehen: Schmidt mit der Angst, nicht gut genug für Cece zu sein; Nick mit seiner Angst, endgültig mit Caroline zusammenzuziehen; Jess mit der Angst, dass ihr bester Freund und Mitbewohner einen fatalen Fehler begeht; und Winston sieht sich gezwungen, seine tief innenliegende Angst vor der Dunkelheit endgültig hinter sich zu lassen. Dies alles mündet in eine Folge, die von dem Zusammenprall all der liebgewonnen Charaktere an einem Ort lebt und die trotz kaum überraschender Wendungen einen guten Abschluss der ersten Staffel bildet.

Die letzte Folge endete mit einem Nick, der sich dazu entschließt, mit Caroline zusammenzuziehen und deshalb die Wohngemeinschaft zu verlassen. Nicks möglicher Abschied ist dann auch das bestimmende Element dieses Staffelfinales, in dem wir vor allem eine Jess zu sehen bekommen, die sichtlich getroffen ist von Nicks Entscheidung und verbissen dafür kämpft, dass er diesen für sie falschen Schritt nicht macht. Das Herz dieser Folge gehört zweifelslos der Nick-und-Jess-Interaktion und dessen wunderschönen freundschaftlichen Momenten. Zunächst braucht die Folge aber etwas Zeit, um richtig an Fahrt aufzunehmen. Es werden im ersten Teil der Folge Konflikte gesät, die dann im zweiten Teil der Folge ausbrechen. Den dramaturgischen Kniff, Nick in seinem Umzugswagen in Panik ausbrechen zu lassen, zusammen mit Winston und Schmidt in die Wüste zu fahren, um dort in einem Moment schieren Wahnsinns den Schlüssel wegzuwerfen, ist eine zwar irre, aber funktionierende Idee, die dazu führt, dass schließlich alle zentralen Charaktere an einem Ort festsitzen und man so zum Abschluss der Serie nochmal allerhand Ensemble-Szenen serviert bekommt.

Dabei driften Schmidt und Cece in die erste, ernsthafte Beziehungskrise, die ausgelöst wird von einem Schmidt, dem es schwer fällt, Cece vollständig zu vertrauen und durch sein Misstrauen und seine Eifersucht diese eigentlich so gut funktionierende Beziehung selbst zu zerstören. Hier bekommen wir einen wirklich emotionalen Moment serviert, bei dem es so scheint, als ob Cece und Schmidt ein vorläufiges Ende ihrer Beziehung erreicht haben. Man kann gespannt sein, wie sich die Beziehung der beiden in der zweiten Staffel weiterentwickelt, es ist aber davon auszugehen, dass Schmidt und Cece einen Weg finden werden, ihre Beziehung wieder in harmonischere Bahnen zu lenken, denn zu wichtig ist dieses Paar für die Gesamtdynamik der Serie geworden.

Wie bereits erwähnt wird der Schwerpunkt dieses Staffelfinales auf Nick und seine Zukunftspläne gelegt. Schon der Umstand, dass zu Anfang der Folge ein neuer, gänzlich uninteressanter neuer Mitbewohner in das Loft einzieht, ist ein klares Indiz dafür, dass Nick sich schlussendlich anders entscheiden wird und der Wohngemeinschaft doch nicht den Rücken kehren wird, was dann schlussendlich auch so geschieht. Der Weg dahin ist aber gepflastert mit einigen rührend-humorvollen Momenten, die sich hauptsächlich auf das besondere Verhältnis zwischen Nick und Jess stützen. Die Beiden haben sich im Laufe dieser Staffel zu wirklich tollen Freunden entwickelt, die immer füreinander da sind und verbissen für das Glück des jeweils anderen kämpfen. Ein ganz großer Moment dieser Folge war die Szene, in der sich Nick und Jess mitten in der Wüste einem Kojoten gegenüberstehen sehen und sich in diesem Moment der Konflikt zwischen den Beiden entlädt, was in einer extrem rührenden und durch Jess' Methode, den Wolf einzuschüchtern, auch extrem lustigen Szene gipfelt, die die Besonderheit dieser Freundschaft hervorhebt. Auch dass man die Abfahrt in eine eher romantische geprägte Beziehung zwischen den beiden noch nicht genommen hat, ist zu begrüßen, da man sich zunächst noch ein wenig auf diese wunderbare Freundschaft konzentrieren sollte, bis es dann irgendwann vielleicht doch noch zu mehr kommen könnte.

Bei Winston geht es schließlich noch um seine Angst vor der Dunkelheit, die er in der Wüstennacht zwangsweise zu bekämpfen hat. Dabei ist diese Storyline zwar ganz nett und hat auch vereinzelte, witzige Szenen zu bieten, wie die, in der Nick Winstons Nachttischlampe aus seinem Zimmer entfernt, ist aber in seiner Gesamtheit doch eher belanglos. Ganz und gar nicht belanglos, sondern überaus gelungen ist hingegen der Schlussmoment der Folge, in der Nick sich dazu entschließt, seiner schrägen Wohngemeinschaft treu zu bleiben und alle in ihren jeweiligen Zimmern beginnen, ordentlich abzurocken. In dieser Szene wird eines überdeutlich: Die Serie hatte in ihrer Debütstaffel definitiv Probleme, die meist bei den erzählten Storylines lagen, die zu oft zu trivial und belanglos waren. Was die Serie aber so stark und immer wieder sehenswert macht, sind die Charaktere, die auch die belanglosesten Storylines mit Leben füllen und deren Interaktion untereinander einfach immer richtig gut funktionieren, so dass die Serie einem doch immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. So kann man sich auch guten Gewissens auf die schon feststehende zweite Staffel und auf ein Wiedersehen mit diesen oftmals so durchgeknallten, aber ungeheuer liebenswerten Charakteren freuen.

Fazit

Der Abschluss der ersten Staffel ist eine gute Folge, bei der nicht alles stimmt, die aber mit einigen rührenden, herzlichen und komödiantischen Momenten schließlich doch zu überzeugen weiß. Die zweite Staffel kann kommen!

Moritz Stock - myFanbase

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