Bewertung

Review: #1.08 Schlecht im Bett

Foto: Hannah Simone, New Girl - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX
Hannah Simone, New Girl
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX

Drehte sich die Folge #1.07 Bells im Kern um den Charakter des Winston, so kehrt diese Episode zurück zu Jess, Paul und deren beginnender Beziehung. Es steht die erste gemeinsame Nacht an, doch Pauls und vor allem auch Jess' Unsicherheit führen zu allerhand peinlichen Missgeschicken, welche jede Art aufkeimender Romantik im Keim ersticken. Währenddessen lässt sich Nick von Winstons Friseur die Haare schneiden und Schmidt muss sich auf dem Baby-Shower seiner Chefin gegen seine weiblichen Kolleginnen behaupten. Die Serie bleibt sich dabei treu und sorgt teils für aberwitzige Momente, auch wenn nicht wirklich jede Pointe sitzt und man es mit der gnadenlosen Albernheit streckenweise ein wenig übertreibt.

Die Sex-Problematik ist in Sitcoms immer ein gern gewähltes Mittel, um Humor zu generieren. Sitcoms, wie "Two and a Half Men" bauen auf diesem Ausdruck zwischenmenschlicher Wertschätzung sogar das ganze Konzept der Serie auf und stellen damit immer wieder neue Quotenrekorde auf. So widmet sich auch "New Girl" diesem Thema und kommt um schlüpfrige Zoten auch nicht wirklich herum, doch sind diese durch die Ausstrahlung einer Zooey Deschanel überraschend witzig, auch wenn mit der Bondage-Nummer schlussendlich doch weit übers Ziel hinausgeschossen wird. Das Highlight der Folge liegt ohnehin woanders: Nämlich in der Szene, in der Jess die drei Jungs um Sex-Nachhilfe bittet und diese daraufhin darüber streiten, wer denn nun der Beste im Bett ist. Die Chemie zwischen diesen vier Charakteren ist einfach toll und die Gemeinschaftsszenen bilden immer das Highlight einer jeden Folge.

Wenn über gute Chemie gesprochen wird, muss definitiv auch Justin Long und dessen Figur des Paul Erwähnung finden. Denn das Zusammenwirken von Deschanel und Long funktioniert blendend und die Beiden geben gerade wegen ihrer verkrampften Unsicherheit ein so gutes, überaus süßes Paar ab. Wie die Beiden total verschüchtert und verängstigt dem ersten gemeinsamen Mal entgegenblicken, ist wirklich überaus putzig. Jess selbst läuft in dieser Folge auch wieder zur Höchstform auf: Ihre Überlegungen, wie sie Paul am besten verführen kann, ihr sexy Posing vor dem Spiegel oder ihr aufkeimendes Interesse am Pornofilm sorgen für allerhand humorvolle Momente. Die Schlusspointe im Fahrstuhl schafft es dann sogar fast noch, die mehr peinliche als lustige Sado-Maso Jess vergessen zu machen.

Die anderen Storys nehmen neben der von Jess natürlich weniger Raum ein und sind auch nur mit dem Prädikat "ganz nett" zu bewerten. Schmidt ist wieder mal Schmidt und treibt auf einem Baby-Shower sein Unwesen, wo dann nebenbei auch ein neuer Gastdarsteller eingeführt wird und zwar die der intriganten Arbeitskollegin Beth, die gespielt wird von der aus der dritten Staffel "Californication" bekannten Eva Amurri, deren Rolle ähnlich angelegt zu sein scheint, wie in der David Duchovny-Serie. Besondere Akzente konnte sie aber noch nicht setzen. Weiterhin muss leider auch festgehalten werden, dass Schmidt der blasseste, unsympathischste Charakter der Serie bleibt. Ihm sollten endlich mal interessantere Storylines vergönnt werden, als solch belanglos-oberflächliche wie in dieser Folge. Nick und Winston bekommen auch nur eine Lückenfüller-Storyline, bei der nur die unfassbar hässliche Frisur von Nick nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Auch Cece ist leider nur ein kurzer Auftritt vergönnt, in der sie mit Jess zusammen einkaufen geht. Auch diese Figur bleibt weiterhin viel zu oberflächlich gezeichnet, es bleibt zu hoffen, dass sich auch dies bald ändern wird, denn in diesem Charakter steckt definitiv Potenzial.

Fazit

Insgesamt hinterlässt diese Folge einen zwiespältigen Eindruck: Das Zusammenspiel von Jess und den Jungs, sowie Jess und Paul ist insgesamt sehr gelungen und sorgt für Lacher und niedlich-romantische Momente. Leider übertreiben es die Autoren stellenweise gehörig und machen aus Jess eine Würgerin, was nicht wirklich zu ihr passen will und auch nicht wirklich lustig, sondern eher verstörend wirkt. Auch die übrigen Erzählstränge sind in ihrer Gesamtheit eher belanglos und tragen zur Charakterentwicklung so gut wie gar nichts bei. So bleibt schlussendlich eine solide Folge, die jedoch nicht an die überaus gelungene Episode der letzten Woche anknüpfen kann.

Moritz Stock - myFanbase

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