Sean Maher outet sich

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Sean Maher, FedCon XX
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Viel war über das Privatleben von Sean Maher nie bekannt und so spekulierte man vielleicht etwas über die Sexualität des Schauspielers, man konnte sich derer jedoch auch nie sicher sein - bis jetzt. Der seit 14 Jahren im Filmgeschäft tätige Maher stellte sich nun der Öffentlichkeit und outete sich als schwul.

In einem Interview mit dem US-Magazin Entertainment Weekly sprach er nun erstmals über sein Privatleben und warum er dieses all die Jahre vor der Öffentlichkeit und seinen Kollegen versteckt gehalten hat: "Ich war sehr nervös heute hierhin zu kommen, weil ich zuvor noch nie darüber geredet habe." sagte Maher, der seit neun Jahren mit seinem Partner Paul zusammen lebt und mit diesem zwei Kinder (Sophia Rose, 4, und Liam Xavier, 1) hat. "Aber es ist so befreiend nun dieses Gespräch zu führen, vor dem ich immer Angst gehabt hatte - dies ist mein "Coming Out-Ball"."

"Ich habe dies nie in der Öffentlichkeit diskutiert" erzählte der 36-jährige Schauspieler weiter "Ich wurde dazu auch nie in der Öffentlichkeit befragt, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht ein anderes Bild von mir abgegeben hätte." Maher sagte weiter, dass sein fehlendes Outing eine Reaktion auf die Realität des Business' im Jahr 1997 gewesen ist. Als er zu der Zeit - frisch von der NYU kommend - die Rolle in der kurzlebigen Drama-Serie "Ryan Caulfield: Year One" erhielt, hielten ihn die Agenten für hetero, was er aus Angst auch nicht verneinen wollte. "Ich war 22, gerade nach L.A. gezogen und auch wenn es wie ein Klischee klingt, aber am Tag, an dem ich anfing, gingen die Agenten der Serie mit mir ins "The Ivy" und sagten: Weißt du, wir würden es wirklich toll finden, wenn du deine Freundin erst einmal im Hintergrund behälst, damit wir das weibliche Publikum mit der Serie ansprechen können."

Zu dem Zeitpunkt dachte Maher - wie er in dem Interview sagte - nicht daran, den Agenten zu sagen, dass er schwul ist. Denn kurz bevor er New York verließ, hatte sein Manager zu ihm gesagt: "Du brauchst eine Freundin an deiner Seite, sonst fangen die Leute an zu reden." Als Maher ihm dann sagte, dass er schwul ist, gab es für den Manager nur noch mehr Grund, in der Öffentlichkeit eine Freundin zu haben. Trotz dessen war es schlussendlich die Entscheidung von Maher selber, sich nicht zu outen. "Ich dachte immer: Dies ist meine erste Show, ich will nicht sofort wieder gefeuert werden.[...] Ich war 22. Ich wusste nichts und so, mit der vielen Arbeit, die ich hatte, habe ich den Teil von mir, der schwul war, erst einmal ausgeblendet. Ich schlief sogar einige Male mit Frauen. Es war eine sehr verwirrende Zeit für mich."

So blieb Maher bis heute am Set seiner Serien stets ungeoutet, was ihn vor allem im Falle der Serie "Firefly - Der Aufbruch der Serenity" heute leid tut. So sagte er: "Wenn ich zurückdenke, an "Firefly", wünschte ich mir, dass ich es ihnen gesagt hätte. Dies sind einige der erstaunlichesten Menschen, die auch heute noch wie eine Familie für mich sind. Ich bin so dankbar für die Show, weil sie mich gerettet hat. Ich war so unglücklich und einsam und dann jeden Tag zur Arbeit zu kommen und mit so einer Gruppe an Menschen zusammenzuarbeiten war wunderbar. Es war wirklich alles, was ich damals hatte."

Und auch, wenn er sich 14 Jahre lang nicht geoutet hat, so hat er heute doch kein Bedauern. "Ich glaube, dass mich dieser Weg zu dem geführt hat, was ich heute bin und mir diese Stärke gegeben hat, dies heute zu tun." Vor allem seine Familie war es, die für Maher der ausschlaggebende Punkt ist, diesen Weg nun zu gehen: "Ich habe diese wundervollen Kinder und diese außergewöhnliche Familie und die Tatsache, dass da immer etwas Scham und ein Geheimnis bei waren, hat mir den Magen umgedreht." Er dachte über seine Tochter Sophia nach und was sie wohl darüber denken würde, wenn er sein Privatleben weiterhin verheimlicht: "Was würde sie denken, wenn ich ihr sage: 'Oh Honey, du kannst nicht mit zur Arbeit kommen, die Leute dort wissen doch nicht, dass ich eine Adoptivtochter habe.' Meine Kinder und unsere Familie - ich war wirklich niemals so stolz auf irgendetwas in meinem Leben. Ich könnte gerade nicht glücklicher sein und ich glaube, wir haben eine wunderbare außergewöhnliche Familie geschaffen."

So also nutze Maher seine Rolle als nicht geouteter Schwuler, der mit einem lesbischen Playboy Bunny verheiratet ist, in der TV-Serie "The Playboy Club" um diesen wichtigen Teil seines Lebens mit der Öffentlichkeit zu teilen, was er schon plante, als er das Skript der Serie las. Das komplette Interview mit Maher könnt ihr auf der Homepage von "Entertainment Weekly" nachlesen.

Quelle: Entertainment Weekly



Eva Klose - myFanbase
26.09.2011 23:02

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