The Nine Lives of Chloe King - Review des Piloten

Foto:

Die neue Teen-Mysteryserie "The Nine Lives of Chloe King" ist eine Mischung aus so manchem, was man schonmal gesehen hat und dennoch gibt es ein paar neue Aspekte, die einen zum Einschalten bewegen. ABC Family hat mit "Pretty Little Liars" gemerkt, wie gut das Mystery-Genre bei Teenagern ankommt, gleichzeitig aber wurde auch die lebhafte Liebhabserie "Greek" beendet. Während "Pretty Little Liars" also wie ein Mix aus "Desperate Housewives" und "Gossip Girl" wirkt und vor allem auf die spannenden Verwicklungen rund um die Teenager und den Mord an ihrer besten Freundin abzielt und dabei immer ernst bleibt, zeigt "Chloe King" eine lebhafte Freundesclique, die frech und gut gelaunt daherkommt, wie man es aus "Greek" kennt. Um diese Clique und vor allem Chloe selbst wird nun ein Mysterium aufgebaut, das in den Grundzügen ein wenig an "Lost Girl" erinnert, denn Chloe erfährt, dass sie von einer alten Rasse übernatürlicher Wesen abstammt, über die sie bislang noch nichts weiß, und dass ein Kuss von ihr für einen Menschen tödlich ist.

Letzteres schafft sogleich die Grundlage für eine tragische Liebesbeziehung, denn Chloe küsst einen Jungen, der in derselben Nacht noch stirbt, und sie erfährt dies gerade, als sie Brian kennenlernt und sich in ihn verliebt. Chloe wird Brian also niemals küssen dürfen, und wie anziehend sowas wirkt, dafür gibt es unzählige Beispiele. Brian wiederum entpuppt sich als Sohn eines reichen, zwielichtigen Mannes, der seinerseits einen düsteren Verfolger auf Chloe angesetzt hat, um sie zu töten. So zeigt uns gleich die Eingangsszene, wie eben jener Killer Chloe von einem Turm stürzt. Chloe überlebt, da sie ganz nach Katzenmythos mehrere Leben zu haben scheint. Der Hottie der Schule Alek und seine zickige Freundin wiederum stellen sich überraschender Weise auch als der Rasse der Mai angehörig heraus und springen Chloe sofort zur Seite, als sie erneut von ihrem Verfolger angegriffen wird. Alek und Jasmine erklären Chloe, dass sie eine ganze besondere Rolle spielt, wenn sie diejenige ist, die mehrere Leben hat. Sie ist der "Uniter", hat neun Leben und ist dazu auserkoren, die Rasse der Mai zu retten. Verständlicherweise fühlt Chloe sich überfordert und will ihre Bestimmung verleugnen, im Grunde aber gewöhnt sie sich sehr schnell an ihre neuen Fähigkeiten, wenn man bedenkt, dass sie sie bereits im Piloten der Serie zum Kampf einsetzt.

Chloes beste Freundin Amy und ihr bester Freund Paul entdecken im Piloten ihr romantisches Interesse aneinander und scheinen in erster Linie für den Teenie-Anteil der Serie verantwortlich zu sein, wenn sie auch gleich mehr oder weniger freiwillig in die Geschehnisse rund um Chloe eingeweiht werden und ihr ebenso versuchen, nach Kräften zur Seite zu stehen. Chloes Mutter scheint also vorerst die Einzige zu bleiben, die nichts von Chloes Abstammung weiß. Sie ist allerdings auch nicht ihre leibliche Mutter, sondern ihre Adoptivmutter. Der Vater brachte Chloe als Baby aus der Ukraine mit, verließ die Familie aber nach einiger Zeit. Chloe hat keinen Kontakt mehr zu ihm, erhält aber plötzlich zum Ende der Episode ein E-Mail von ihm mit der kryptischen Mitteilung: "Vertaue niemandem!"

Man darf also gespannt sein, inwiefern ihr Vater in die Geschichte rund um die Mai involviert ist, was Brian über die Machenschaften seines Vaters weiß, und wie Chloe damit umgehen wird, dass sie ihren neuen Schwarm nie wird küssen dürfen, dafür aber eigentlich den Hottie der Schule, da er auch ein Mai ist, der sie bislang aber eigentlich immer nur geneckt hat.

Die jungen Darsteller sind nicht alles Modepuppen à la "Gossip Girl", aber sie sind schon alle sehr nett anzusehen. Auch wirken die Hauptdarsteller weit weniger hölzern als die aus "Pretty Little Liars", wenn man an deren erste Episoden denkt. Einzig Benjamin Stone aka Alek müsste noch ein wenig an seiner Mimik arbeiten. Interessant für Fans von "Friday Night Lights" ist es, Grey Damon hier tatsächlich in einer Sprechrolle zu sehen. Hatte er doch in der Footballserie zwar in der fünften und letzten Staffel einen Platz im Hauptcast ergattert, brachte dieser jedoch ausgesprochen wenig Text mit sich. Er fiel in erster Linie durch seine Out of Bed-Frisur und seinen stets verschlafenen, aber doch leicht skeptischen Blick auf und die Tatsache, dass er durch seine Größe ohne viel Training auf überzeugende Weise ein brauchbares Mitglied des Footballteams werden konnte. In "Chloe King" hat Grey Damon als Brian definitiv mehr Text und es ist tatsächlich zunächst mal gewöhnungsbedürftig, bei ihm überhaupt mehr Mimik und Gestik zu sehen.

Fazit

Die Serie ist etwas für Fans von "Pretty Little Liars", "Lost Girl", den früheren Staffeln von "Smallville" und Teenieserien mit ein wenig Mystery-Anteil allgemein. Die Darsteller sind im Schnitt allerdings jünger als zum Beispiel bei "Vampire Diaries", selbst wenn die Charaktere in einem ähnlichen Alter sein sollen, so fällt die Identifikation mit Chloe King etwas schwerer, wenn man altersmäßig nicht mehr so ganz zur Zielgruppe gehört. Dennoch hat die Serie Schwung, Action und verspricht eine niedliche Liebesgeschichte mit viel Drama, dürfte also als Guilty Pleasure für den Sommer allemal geeignet sein.

Nicole Oebel - myFanbase

Zurück zur "The Nine Lives of Chloe King"-Übersicht