Interview mit Warren Kole

15. September 2013 | Warren Kole erinnert in seiner Rolle des Sheriff Roderick in "The Following" auf den ersten Blick vielleicht an John Boy aus "Die Waltons" aber er ist ein Schauspieler, von dem Kevin Bacon sagt, man solle ihn im Auge behalten. Die Gelegenheit dazu bietet sich unter anderem in "White Collar" Staffel 5, wo er als Agent Seigel zu sehen sein wird. In unserem Interview erzählt er von den Arbeiten an beiden Serien, wie es hinter den Kulissen zugeht und was er aus seinen bisherigen Engagements gelernt hat.

Foto: Warren Kole - Copyright: Bjoern Kommerell
Warren Kole
© Bjoern Kommerell

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

Wie kamst du zur Schauspielerei? Wann war der Punkt, an dem dir klar war, dass es das ist, was du machen willst?

Nichts herausragendes. Ich kam spät in der High School dazu, habe am College klassisches Theater studiert und mich dann reingekniet, bis ich anfing, Arbeit zu finden. Die Betonung liegt auf 'reingekniet'. Ich liebe es, viel zu arbeiten.

"Common Law" und "White Collar" waren ja beim selben Sender. Hattest du da die "White Collar"-Leute schon kennengelernt, bevor du die Rolle des David Seigel bekamst? Falls ja, wie war dein Eindruck?

"Common Law" war eine intensive, sportliche Angelegenheit, und ich bin stolz darauf, aber es kam nie dazu, dass wir mit dem Rest der USA-Familie ums Feuer herumsitzen konnten. Ich lernte die "White Collar"-Jungs erst kennen, als ich in New York City am Set ankam. Nachdem ich nun mit ihnen gearbeitet habe, kann ich sagen, sie haben die liebenswerteste Besetzung und Crew, mit denen ich jemals zusammen war. Matt und Tim sind aufrichtige Typen, lustige Schauspieler und verdienen all ihren Erfolg und mehr.

Was können die "White Collar"-Fans von David Seigel erwarten? Kannst du etwas verraten?

Ich werde ein bisschen was verraten. Seigel wird ein Tempowechsel. Er ist ein Teufelskerl von einem Agenten, da er aus einer knallharten Stadt (Chicago) stammt. Er lebt für den Kick, Verbrecher einzufangen, und er verführt dich dazu, ihn zu unterschätzen. Ich mochte ihn.

"The Following" lässt nicht viel Platz für Spaß. Wie war denn die Atmosphäre hinter den Kulissen?

Ha, wir holten den Spaß raus, wo es ging. Auch wenn die Serie auf Spannung und düsteren Themen aufgebaut ist, blieb dem hinter den Kulissen niemand treu. Die Serienmacher haben "The Following" fest im Griff und steuern es sehr selbstbewusst, mit einer klaren Vision, daher entsteht eine leichte, aber professionelle Energie zwischen den Takes.

Wusstest du von Beginn an, dass Roderick stirbt? War es das Ende, was du erwartet hattest oder hättest du ihn lieber auf andere Weise gehen sehen?

Ich wusste so gut wie gar nichts über Roderick, als ich den Part übernahm. Ich mochte die Prämisse und Kevin Williamson gab einige Ideen preis, insofern ging ich nur mit der Erwartung an die Serie heran, dass es ein bisschen coole Arbeit wird. Nachdem wir ein paar Episoden im Kasten hatten, ahnte ich, dass Rods Tage gezählt sind. Wir drehten eine ausführlichere Todesszene für Roderick, in der ich meine letzten Worte zu Ryan sage, aber die Aufnahmen wurden nicht genutzt. Wodurch wir zu eurer nächsten Frage kommen:

Foto: Warren Kole, The Following - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Barbara Nitke/FOX
Warren Kole, The Following
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Barbara Nitke/FOX

Was war die beste Erfahrung, die du von "The Following" mitnimmst?

In Kevin Bacons Armen zu sterben, war Wahnsinn. Da lag ich also, ihr wisst schon, sterbend, aber ein kleiner Teil von mir schaute zu diesem Typen doch und dachte: "Das ist Kevin Bacon, auf den ich hier huste und spucke." Bacon-Zahl: Uno.

Bei "The Following" kann man nicht wegsehen. Was ist deiner Meinung nach das Faszinierende daran? Und wie siehst du es enden?

All diese Spannung aufrecht zu erhalten, darin ist "The Following" brillant. Alles ist ständig kurz vorm Abgrund und das dank der Autoren, Produzenten und Darstellung. Ich weiß nicht, wie sie es enden lassen werden. Ich hoffe, sie haben einen langen Lauf, bevor es dazu kommt.

Wie spielt man diese seltsam fesselnden und gleichzeitig verstörenden Szenen, wie die zwischen Roderick und Louise, als Brutalität in Leidenschaft umschlägt?

Man legt einfach los und hofft, dass der andere Schauspieler mitzieht.

Welche deiner bisherigen Rollen war die schwierigste? Und welche hatte den größten Einfluss auf dich?

Ich hab mir ein Geschwür eingehandelt bei einem Film namens "Mother's Day", so nervös war mein Charakter. Ich stellte mir vor, dass er sich unsichtbar fühlt, und so verbrachte ich jede Moment jeder Szene damit, verzweifelt und wie verrückt aufzufallen. Ich arbeitete so hart daran, dass man mir die Arbeit letztlich ansah. Ich habe viel daraus gelernt. Ich habe in der Miniserie "Into the West" über die amerikanische Grenze und die Dezimierung der amerikanischen Indianer im 19. Jahrhundert mitgespielt. Der Produktionswert, die Rolle und die Geschichte selbst haben einen unlöschbaren Eindruck hinterlassen.

Du warst in vielen Crimeserien wie "Navy CIS: L.A.", "The Chicago Code", "24 - Twenty Four" und bald in "Person of Interest". Möchtest du in diesem Bereich weitermachen oder werden wir dich mal in einer romantischen Rolle sehen?

Auch wenn es wie Neuland wirkt, habe ich niemals die Entscheidung getroffen, nur in Crimeserien oder Procedurals mitzuspielen, das kam irgendwie von selbst so. Für Romantik bin ich immer zu haben.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?

Viele Reisen, ausgedehnte Touren durch die Landschaft mit meinem Motorrad, Felsenklettern, mit den Hunden außerhalb campen... Ich versuche in der Regel, so viel wie möglich draußen zu spielen.

myFanbase ist ein Onlinemagazin, das sich mit US-Serien beschäftigt. Was sind deine Lieblingsserien?

Ich bin verrückt nach "Breaking Bad". "Game of Thrones" ist eine Nonplusultra-Serie, und ich bin verliebt in die Kreativität hinter "American Horror Story".

Vielen Dank, Warren, wir wünschen dir alles Beste für deine Zukunft!

Alex Olejnik & Nicole Oebel - myFanbase


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