Cologne Conference 2015
"Weinberg"-Premiere

Foto: Hannes Heyelmann, Gudrun Landgrebe, Friedrich Mücke,Cologne Conference 2015 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Hannes Heyelmann, Gudrun Landgrebe, Friedrich Mücke,Cologne Conference 2015
© myFanbase/Nicole Oebel

Mystery im Stile von "Twin Peaks" und Co. kann deutsches Fernsehen nicht? Kann es doch und wir konnten uns davon beim Screening von "Weinberg" in Köln auf der Cologne Conference selbst überzeugen! Die Serie gibt es ab dem 06.10.2015 immer um 21:10 Uhr auf TNT Serie zu sehen, welches mit Sky zu empfangen ist. Der Abend begann mit einem Empfang am roten Teppich, bei dem fast der gesamte Cast vertreten war. Unter anderem waren Friedrich Mücke, Gudrun Landgrebe, Arved Birnbaum, Max Mauff und Sinha Melina Gierke anwesend. Nach dem freundlichen Empfang und der ausgelassenen Stimmung auf dem roten Teppich war es dann soweit: Auf eine kurze Ansprache der Vertreter von Turner Broadcasting, der Film- und Medienstiftung NRW und Sky kamen wir in den Genuss der ersten Folge von "Weinberg".

Foto: Friedrich Mücke, Cologne Conference 2015 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Friedrich Mücke, Cologne Conference 2015
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Der namenlose Held der Serie (Friedrich Mücke) wacht zu Beginn der Folge verwirrt und verletzt auf einem Weinberg auf, weiß weder wer er ist, noch wo er sich grade befindet. Seine Gefühlslage beruhigt sich nicht wirklich, als er über sich ein totes Mädchen mit Krone im Haar in den Weinreben hängen sieht. Er versucht Hilfe zu holen und landet schließlich am Fuße des Weinberges in einem kleinen Ort namens Kaltenzell. Dessen Bewohner sind mindestens genauso unheimlich wie der Ort, von dem unser Hauptcharakter gerade geflohen ist. Jeder hier scheint irgendein Geheimnis zu haben und dieses um jeden Preis für sich behalten zu wollen. Spätestens als unser Gedächtnisloser das tote Mädchen plötzlich quietsch fidel vor sich sieht, kann sich weder der Zuschauer, noch der Hauptcharakter mehr sicher sein, was gerade wirklich passiert und was nur Einbildung ist. In seiner Verzweiflung sucht er schließlich eine Psychologin im Ort auf (Gudrun Landgrebe), die seinen Fall faszinierend und unheimlich zugleich findet. Als gegen Ende der Folge plötzlich die Weinkönigin (Sinha Melina Gierke) verschwindet, wird so ziemlich jeder Bewohner des Dorfes verdächtig. Die Folge endet mit einem Cliffhanger, der den Zuschauer fesselt und nach mehr verlangen lässt.

"Weinberg" ist es gelungen, den verschlafenen Ort an der Ahr in einen geheimnisvollen Ort zu verwandeln, der durch seine Bewohner nur noch interessanter wird. Aber die Serie ist eben nicht nur düster und mystisch, sondern wird auch immer wieder von kleinen Witzen und lustigen Szenen, die in der ersten Folge besonders von der Band "Angry Fucks" getragen werden, aufgehellt.

Der Cast scheint sich auch privat sehr gut zu verstehen; als die ersten Sekunden der Folge über die Leinwand flimmerten stieß Friedrich Mücke mit seinen Kollegen Arved Birnbaum und Max Mauff auf die Premiere an. Außerdem hörte man während der Folge immer wieder fröhliches Lachen aus den Reihen des Casts, was jede Menge lustige Geschichten hinter den Kulissen vermuten lässt.

Nach der Vorstellung wurden sämtliche Stargäste noch einmal auf die Bühne geholt und zur Serie befragt. Dabei wurde der Drehbuchautor Arne Nolting natürlich auf offensichtliche Parallelen zu "Twin Peaks" angesprochen. In seiner Antwort wies er darauf hin, dass sie die Serie natürlich kennen, aber sich diese nicht noch einmal angeschaut haben, bevor sie das Drehbuch geschrieben haben: "Und dann löst man sich von allem, was man gesehen hat, und sagt: So jetzt spielen wir mit unseren interessanten Figuren in unserer Geschichte und richten viel Unheil an". Auf die Frage nach seinem Lieblingscharakter konnte er sich nicht festlegen, weil sie so viel Zeit in den Köpfen der Figuren verbracht haben. Nolting verriet aber: "Ich liebe die Helden und die Schurken, die armen Väter und die geheimnisvolle Therapeutin, und das find ich ganz großartig. Ich bin auf einem winzigen Dorf in der Lüneburger Heide aufgewachsen, 250 Einwohner, und ich habe ein besonders großes Herz für die aufstrebende junge Musikgruppe 'Angry Fucks'".

Schließlich wurde auch Friedrich Mücke zu seiner Darstellung des Hauptcharakters ohne Namen befragt. Darauf angesprochen, was ihn an der Titelfigur so gereizt hat, antwortete er: "Mich hat es grundsätzlich gereizt, sechs Teile zu spielen, eine ganze Serie. Dann hat mich gereizt jemanden zu spielen, der nicht weiß, wer er ist. Das ist auf jeden Fall was neues für mich. Das gab es schon mal in Filmen, aber in der Form als Serie in Deutschland nicht, und für mich nicht vor allem, das war was Gutes". In einem Nebensatz hängte er dann noch an, dass er fasziniert davon war, dass das letzte Bild der letzten "Weinberg"-Folge am ersten Drehtag als allererstes gedreht wurde.

Gudrun Landgrebe lobte die packende Geschichte, die sie im Drehbuch zu lesen bekam: "Ich wollte einfach diesen Mikrokosmos dieses kleinen Dorfes und die einzelnen Figuren die Geschehnisse ergründen. Das war mir ganz wichtig, und da merkte ich, ich bin wie Dr. Wieland, ich will unbedingt auf den Punkt kommen. Was ist das Geheimnis? Es gibt ja sehr viele Geheimnisse, es gibt sehr viele traumatisierte Personen. Ich habe gelesen und gelesen und ich konnte nicht aufhören und irgendwann war für mich leider Schluss, weil man mir die letzten Seiten leider nicht gegeben hatte". Tatsächlich haben nur ein paar Leute das gesamte Drehbuch zu lesen bekommen, damit es bis zuletzt spannend bleibt.

Nimmt man die fünf Minuten Vorschau, die wir beim Preview-Screening zu sehen bekommen haben, als Anhaltspunkt dafür, was noch kommt, dann darf man sich auf jede Menge Geheimnisse, Spannung und vor allem nach deutschen TV-Maßstäben überraschend mystische Bilder und gelungene Effekte freuen.

Nicola Porschen - myFanbase

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