FedCon XXI - Samstag, 19. Mai 2012
Nicholas Brendon

Foto: Nicholas Brendon, FedCon 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nicholas Brendon, FedCon 2012
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"Buffy" ist fraglos eine Kultserie, die herausragende Charaktere mit viel Identifikationspotenzial hervorgebracht hat. Auch knapp 10 Jahre nach dem Ende der Serie sind Charaktere wie Buffy, Xander, Willow, Spike und Angel unvergessen und die Fans lieben die Schauspieler dafür, wie sie uns diese Figuren nähergebracht haben. Die Scoobie-Geschichten in "Buffy" haben mich zwar nie so sehr in ihren Bann gezogen wie die Handlungsstränge rund um Buffy, Angel und Spike, und insofern gehörte Xander, gespielt von Nicholas Brendon, auch nie zu meinen Lieblingscharakteren, Nicholas aber auf der FedCon live auf der Bühne zu sehen, war dennoch eine ausgesprochen interessante Erfahrung. War sein Kollege James Marsters bei der FedCon vor zwei Jahren eine deutlich weniger fesselnde Persönlichkeit als sein Charakter Spike, so wirkte Nicholas Brendon sehr viel sexier als seine Figur des Xander. Zumindest wenn man Spaß an einem Mann mit Lausbubencharme und schelmischem Witz hat.

"Jetlag sucks. Divorce sucks."

Foto: Nicholas Brendon, Garrett Wang, FedCon 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nicholas Brendon, Garrett Wang, FedCon 2012
© myFanbase/Nicole Oebel

Garrett Wang begrüßte Nicholas auf der Bühne und ließ nicht unerwähnt, dass er geschieden und somit frei für die Ladies sei, worauf Nicholas gleich verschmitzt hinzufügte, er sei nicht nur geschieden, sondern auch einsam und daher offen für alles. Nachdem das geklärt war, stellte er sich als Nicki Brendon vor und plauderte erstmal ein wenig über sein Jetlag und seine Erfahrungen mit dem Service bei McDonalds und Starbucks im Düsseldorfer Flughafen um 3 bzw. 5 Uhr morgens. Anscheinend war es der Mitarbeiter dort alles andere als gewöhnt und fand es viel eher besorgniserregend, dass Nicholas sechs zusätzliche Espresso-Shots für seinen Kaffee bestellte. Dann erklärte er, wie er sich das Panel vorstellte: "I could talk for about 4 or 5 hours straight but that's boring. So I'll answer questions, I'll solve life problems like if anybody has a relationship problem… I'll probably sink it in divorce… I'm kidding. Stay with it! So let's do some questions and if anybody knows a place where I can get a good massage that would be welcome as well."

"Americans are weird."

Foto: Nicholas Brendon, FedCon 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nicholas Brendon, FedCon 2012
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Zunächst kam die beliebte Frage nach dem Unterschied zwischen der FedCon und einer Convention in den USA. Zum einen sei bei der FedCon alles nah beieinander, zum anderen sei die Mentalität der Besucher eine ganz andere. Die FedCon-Besucher seien sehr viel respektvoller den Stars gegenüber und höflicher als Amerikaner. Als Beispiel nannte er eine Geschichte, die Michael J. Fox zu Anfang seiner Karriere auf dem Studiogelände erlebt haben soll. Damals sei ein Paar auf ihn zugekommen und die Frau sagte zu ihrem Mann "C'mon Baby, let's take a picture with it", wobei mit "it" Michael J. Fox gemeint war. Die FedCon-Besucher hingegen seien reine Perfektion. Der nächste, absolut verrückt-witzige Teil des Panels beinhaltete sehr viele skurrile Aspekte rund um das Thema Heiratsanträge von Fans an Stars und umgekehrt. Bis das Thema schließlich mit Nicholas' Erklärung endete, Amerikaner seien seltsam und manchmal direkt und unhöflich. Ca. 20 Prozent seien wie Europäer und 80 Prozent wie Texaner.

Im weiteren Verlauf dehnte und beugte Nicholas auf der Bühne immer mal wieder verschiedene Körperteile und beantwortete verschiedenste Fragen willkürlich mit "Oh yes, I do work out!" Es sei dazu angemerkt, dass die Form seines Oberkörpers unter dem Pulli durchaus erahnen ließ, dass dies der Wahrheit entspricht.

Foto: Nicholas Brendon, FedCon 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nicholas Brendon, FedCon 2012
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Die Zeiten von "Buffy" vermisst er ungemein. Auch wenn man sich nie so sicher sein konnte, wie viel Ernst in seinen Antworten lag, so bestätigt ein Blick auf seine Filmographie seit "Buffy" ja tatsächlich, dass es schwer ist, an den Erfolg der Serie anzuknüpfen. So erzählte Nicholas, dass er drei- bis viermal im Jahr den Alptraum habe, einen Anruf zu bekommen, in dem es heißt, dass sie eine achte Staffel drehen, für Xander aber ein neuer Darsteller gecastet wurde. Die Comics findet er aber auch interessant, vor allem den Aspekt, dass Xander endlich cool sei. Auf die Frage, wieso alle Freundinnen Xanders sterben, konterte er, dass sei genauso wie zu fragen, warum alle festen Freunde von Buffy tot sind. Dies sei einfach Joss Whedons Art gewesen, "to be real but not real". Den witzigsten Moment bei den Dreharbeiten konnte er gar nicht benennen, da Xander einfach so viele lustige Momente hatte. Eines von Nicholas' Lieblingszitaten war in der Episode #5.01 Buffy vs. Dracula als Xander sagte "Oh that will not please the Master later!" Sehr stolz ist Nicholas natürlich auf das Staffelfinale, als Xander die Welt rettete. Es wurde ihm damals wohl sogar von einem Fan im Starbucks dafür gedankt, dass er die Welt gerettet habe. Ihm hat es vor allem Spaß gemacht, diese Szenen mit Alyson zu drehen. Auf die Frage, mit welchem seiner ehemaligen "Buffy"-Kollegen er am liebsten in der jeweiligen aktuellen Serie spielen würde, antwortete er: "Let me f*** David Boreanaz!", bevor er wieder ein kleines bisschen ernster wurde und meinte, wenn die Serie nicht abgesetzt worden wäre, dann mit Sarah Michelle Gellar in "Ringer".

Foto: Nicholas Brendon, FedCon 2012 - Copyright: myFanbase/Nicole Oebel
Nicholas Brendon, FedCon 2012
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Die Musical-Episode hat ihm großen Spaß gemacht, da er wusste, er war nicht ursprünglich als Sänger und Tänzer engagiert, insofern machte es nichts, wenn man Szenen verhaute. Das Tanzen war dabei das größere Problem, denn das Singen konnte man in Ruhe im Studio erledigen. Die letzte Frage drehte sich darum, wie sehr Xander und er einander geglichen hätten, und er meinte, wenn man jahrelang eine Rolle in einer Serie spielt, dann werde die Rolle stark von der Persönlichkeit des Darstellers beeinflusst und die Autoren schreiben viele typische Kleinigkeiten des Darstellers mit hinein. Anders ist es natürlich bei Gastauftritten wie bei "Private Practice", denn zu seiner Rolle als Vergewaltiger habe er ausgesprochen wenig an eigener Erfahrung mitbringen können.

Das Panel endete bald darauf, nicht aber bevor er dem Wunsch eines Mädels nachkam, einmal von ihm umarmt zu werden (er sprang dafür sogar sofort bereitwillig von der Bühne), und einem anderen Mädel sagte, sie habe einen schönen Busen, nachdem sie ihm die heißersehnte Frage stellte, ob er Workout mache.

Nicole Oebel - myFanbase