Bewertung

Review: #5.01 Das flammende Kreuz

Beinahe ein Jahr ist es her, dass wir zuletzt in die Welt von "Outlander" abgetaucht sind. Mit der vierten Staffel zog durch den großen Fokus auf Brianna und Roger ein frischer Wind ein und genau daran erinnert man uns in diesem Staffelauftakt. Wir beginnen den ersten Schritt in die fünfte Staffel mit einem freudigen Ereignis, denn auf Frasers Ridge wird die Hochzeit von Brianna und Roger zelebriert. Während das Augenmerk der ersten Hälfte der Episode somit auf dem frischgebackenen Ehepaar liegt, widmet man sich in der zweiten Hälfte den Hauptcharakteren der ersten Stunde. Denn auch Claire und Jamie kommen nicht zu kurz und so ergibt sich mit dem Staffelauftakt eine ausgewogene Balance zwischen den Liebesgeschichten der beiden Paare.

Die Hochzeit von Brianna und Roger ist ein Anlass zur Freude und so kann man mit einem wohligen Gefühl in diese neue Runde von "Outlander" starten. Parallel zu diesem schönen Meilenstein lässt man uns und die Figuren jedoch nicht vergessen, dass die letzte Staffel von vielen dunklen Geschichten geprägt war. So erinnert man bereits in der ersten gemeinsamen Szene von Jamie und Roger an deren komplizierte Vergangenheit und auch Jocasta lässt den Zuschauer nicht vergessen, dass Rogers Weg in die Familie Fraser alles andere als geradlinig war. Sowohl die bissigen Kommentare zu Rogers Nutzlosigkeit und seinem verzögerten Bekenntnis zu Brianna, als auch Jocastas Fingerzeit auf Jeremiah, den Roger noch nicht offiziell als seinen Sohn anerkannt hat, sorgen für ein paar feurige Momente.

Auch sonst schwindet das friedvolle Gefühl der ersten Minuten des Staffelauftaktes allmählich dahin, denn genau wie in den Staffeln zuvor demonstriert man uns, dass die Hauptfiguren auch dieses Mal wieder viele Hürden werden meistern müssen. Diese stellen sich auf vielfältige Weise dar. Zum einen hätten wir da Tryons Auftrag an Jamie, der sich gezwungen sieht, die Jagd auf Murtagh zu eröffnen. Dies bringt eine Trennung aller Liebespaare mit sich, worauf ich wenig erpicht bin. Natürlich lebt die Serie davon, die liebgewonnenen Figuren immer wieder aufs Neue zu trennen, um sie dann doch wieder zusammenzuführen, doch dies so früh in der Staffel in Aussicht zu stellen, empfinde ich als wenig verlockend. Zum anderen überbringt Lord John Grey Jamie die Nachricht von Stephen Bonnets Überleben, was Brianna sofort aus der Bahn wirft und für weiteres Dramapotential sorgt.

Die schlechten Nachrichten versucht man abzumildern, indem man uns die Liebespaare in zärtlicher Zweisamkeit zeigt. Während bei Jamie und Claire der Funke sofort wieder auf den Zuschauer überspringt, fällt es mir weiterhin schwer, mich recht auf Roger und Brianna einzulassen. Das von ihm abgestimmt Lied war durchaus eine nette Erinnerung an ihre Herkunft aus der Zukunft, viel eindringlicher empfand ich jedoch die Flashbacks zur Hochzeit von Jamie und Claire, die bei weitem mehr berühren konnten. Ebenfalls unklar bin ich mir über meine Gefühle bezüglich Murtagh und Jocasta, denen ich zwar die Intimität durchaus gönne, davon jedoch nicht ergriffen bin.

Der dramatische Höhepunkt der Episode war Jamies Ruf zu den Fahnen, mit dem man an die gute alte Zeit in Schottland erinnert. Die Szene hat mich stark an den Auftakt der vierten Staffel erinnert, in dem man durch das angestimmte schottische Lied ebenfalls Bezug auf die Wurzeln Jamies nahm. Auch dieses Mal verfehlt man mit dem Verweis auf den Beginn der Serie nicht die Wirkung und weiß den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Neben dem dominanten und selbstsicher wirkenden Jamie gab es jedoch auch eine entscheidende Schwachstelle: Roger. Als Jamie die versammelten Männer auffordert, ihm die Treue zu schwören, wandert sein Blick sofort in Rogers Richtung, doch es ist ein Fremder, der zuerst das Wort ergreift. Zwar weiß Roger anschließend den Schwur aufzusagen, dennoch sehe ich es als einen weiteren Riss in der ohnehin schwierigen Beziehung zwischen Jamie und Roger, dass sich Jamies frischgebackener Schwiegersohn nicht sofort zu Wort gemeldet hat.

Randnotizen

  • Claire wurde in diesem Staffelauftakt hauptsächlich auf ihre Rolle als liebende Mutter beschränkt. Anders als Jamie, Brianna und Roger gab es für sie keine Szenen, in denen sie sich hervortun konnte.
  • Die Familie von Fergus und Marsali wächst immer weiter. Ich hätte früher nie gedacht, dass sie zusammen so glücklich sein würden.
  • Jedes Mal wieder fällt es mir schwer, mich mit der neuen Version des Intros anzufreunden.
  • Das Rätseln, ob Bonnet bei der Explosion gestorben ist, hat endlich ein Ende. Ich bin gespannt, inwieweit er in die Handlung der fünften Staffel verstrickt sein wird.

Fazit

Die Freude über die Rückkehr von "Outlander" ist groß, doch auch wenn der Staffelauftakt alles in allem gut gelungen ist, hätte ich mir gewünscht, erst einmal ein wenig auf Frasers Ridge verweilen zu können. Stattdessen stellt man die Trennung der Figuren in Aussicht, was in Bezug auf Jamie und Roger durchaus Potential bietet, für Jamie und Claire jedoch sehr schade ist. Ich bin gespannt, ob es Roger und Brianna in dieser Staffel besser gelingt, ähnlich mühelos zu überzeugen, wie es Jamie und Claire können.

Marie Florschütz - myFanbase

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