Abschied von "Community"
Die 10 besten Charakterfolgen

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Die traditionelleren, auf Charakterarbeit fokussierten Episoden von "Community" mögen zwar auf den ersten Blick weniger spannend erscheinen als die kreativen Konzeptfolgen, überzeugen dafür aber durch emotionale Tiefe. An welche der hier gelisteten zehn Charakterfolgen erinnert ihr euch besonders gerne zurück? Stimmt ab und kommentiert!


#1.07 Introduction to Statistics


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Alison Brie, Community
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Wie viele andere Comedyserien hat auch "Community" eine Weile gebraucht, um zur eigenen Stärke zu finden und den für sich ganz typischen eigenen Tonfall zu entwickeln. Dass dies der Serie - trotz aller Berühmtheit für die viel gelobten Konzeptfolgen - vor allem dank seiner spezifischen Charaktere schnell gelang, kann man zum ersten Mal in aller Deutlichkeit am ersten Halloween in Greendale erkennen. #1.07 Introduction to Statistics ist dabei einer der frühen wirklich starken Einblicke in die meisten der Kerncharaktere der Lerngruppe und darüber hinaus eine unheimlich witzige Comedy-Episode. Rund um Jeffs Bemühungen, seine Distanz von seinen mehr oder wenig unfreiwillig dazugewonnenen Freunden vor seiner neuesten Eroberung Professor Slater zu beweisen, Pierces Kampf gegen das Älterwerden und Shirleys Depression wegen ihrer zerbrochenen Ehe hat diese Episode für fast alle Charaktere etwas Signifikantes und Spezifisches zu tun. Auch Britta, die selbst eher reagierend tätig ist, glänzt als gute Freundin für Shirley, und Annie gibt als Gastgeberin der "Día de los Muertos"-Veranstaltung den Rahmen der Geschichte vor. Dazu kommen die ersten wunderbar typischen Kostüme der "Community"-Gang, ob Brittas niedliches Eichhörnchen oder Shirleys zur Verwechslung neigende Aufmachungen (hier als Harry Potter, der unfreiwillig an Steve Urkel erinnert). Als perfekte Abrundung dient Abeds Batman-Aufmachung, die dann auch im End Tag Troy, der als Einziger innerhalb der Lerngruppe in der Episode eher kurz kam, einen Glanzmoment der witzigen Sorte beschert. Für "Community"-Neulinge ist diese Episode jedenfalls die beste Einstiegsdroge: witzig und voller Herz.

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#1.09 Debate 109


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Community
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Ähnlich wie zahlreiche andere Serien begann "Community" einst mit einer recht einfachen Prämisse, nämlich dass der arrogante Anwalt Jeff Winger wieder aufs College gehen muss und dort eine Frau kennenlernt, die er unbedingt beeindrucken muss. So bot sich neben dem üblichen Humorgeplänkel einer Comedyserie auch eine offensichtliche "will they or won't they"-Paarung als Antriebsmaterial für weitere Geschichten an. Aber spätestens mit der neunten Episode der ersten Staffel wurde diese recht offensichtliche Sache gehörig auf den Kopf gestellt, denn hier erkannten die Autoren und die Zuschauer, dass auch zwischen Annie und Jeff ordentlich die Funken sprühten. Das lag nicht wenig am hinreißenden Charme von Alison Brie, die sich hier in dieser Episode endgültig in die Herzen der Zuschauer spielte. Diese offensichtliche Chemie zwischen Brie und Joel McHale sollte die Serie im Laufe der gesamten Laufzeit noch einige Male in Probleme stürzen, denn irgendwie konnte und wollte man nie wirklich etwas daraus machen, dennoch wurde die Möglichkeit einer Beziehung immer in der Hinderhand gehalten.

Hier war diese Dynamik aber noch vollkommen neu, und man konzentrierte sich dabei auch auf die immer wiederkehrenden Aspekte zwischen ihnen, die auch nach Jahren noch frisch wirkten: die Konfrontation zwischen Annies Ehrgeiz und Jeffs Zynismus. Dies leben sie beim großen Debatierwettbewerb zwischen Greendale und dem Nemesis City College aus, was zu einigen Spannungen führt und eine denkwürdige Debatte rund um das Gute beziehungsweise Böse im Menschen ermöglicht. Ergänzt wird dieser vollkommen gelungene Haupthandlungsstrang durch Abeds Kurzfilme, die anscheinend die Zukunft der Lerngruppe voraussagen können, sowie Brittas Versuche, sich mit Pierces Hilfe das Rauchen abzugewöhnen.

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#2.08 Cooperative Calligraphy


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Alison Brie, Community
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Es bedarf nicht zwangsläufig vieler Mittel, um eine denkwürdige Serienepisode auf die Beine zu stellen. Ein Paradebeispiel dafür, wie sich eine relativ simple Grundidee - Annie beklagt sich über das neuerliche Verschwinden eines ihrer lila Stifte - und ein einziger Schauplatz zu einem durchwegs unterhaltsamen und zugleich tiefsinnigen Zwanzigminüter verbinden lassen, ist die von Wortakrobatin Megan Ganz federführend verfasste bottle episode in Staffel 2. Gekonnt machte sie sich die famose Vorarbeit, die bis dahin schon in die Charakterzeichnung geflossen war, zunutze und ließ sämtliche prägenden Wesenszüge und persönlichen Macken der Akteure in den Streit um das vermisste Schreibutensil einfließen. Der dialoglastige Stil der Folge stand dabei ihrer rasanten Entfaltung - vom anfänglichen Misstrauen unter den Studenten bis hin zu einer regelrechten Paranoia - nicht im Weg, sondern verstärkte die Intensität des zunehmend außer Kontrolle geratenden Szenarios nur noch mehr. Abgerundet wurde dieses ebenso intelligente wie kurzweilige Kammerspiel durch ein für "Community" typisches Ende: Mangels besserer Erklärung - die Auflösung rund um Annie's Boobs war fürs Erste noch den Zuschauern vorbehalten - einigten sich die Freunde darauf, dass an Troys herrlich abwegiger Geistertheorie vielleicht doch etwas dran ist. Wen das vor dem Bildschirm nicht selig grinsend zurückließ, der war in Greendale wohl generell an der falschen Adresse.

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#2.10 Mixology Certification


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Donald Glover, Community
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In einer Staffel voller Highlights und inmitten der wohl stärksten kreativen Phase eben dieser sticht #2.10 Mixology Certification noch einmal deutlich heraus als eine Episode, in der "Community" nicht davor zurückscheute, richtig ernst und nachdenklich zu werden. Dabei liefert Troys 21. Geburtstag allen Charakteren Momente zu glänzen, aber niemandem so sehr wie Troy selbst. Donald Glover war sicher der MVP der zweiten Staffel, spätestens an dieser Stelle war dies absolut klar. Seine Reise in die Welt der Erwachsenen, in der ihm deutlich wird, dass nichts viel besser, sondern eigentlich alles komplizierter und seltsamer werden wird, stellt einen wichtigen Wendepunkt für Troy als heimlichen Helden der Serie dar. Dabei behält Troy an diesem Abend, der in einer Bar für alle irgendwie peinlich endet, als Einziger eine gewisse Reife und zeigt sich als würdiger Erwachsener. Nur eben, dass all die anderen Erwachsenen immer noch kindisch und unverantwortlich sind und damit beweisen, dass Erwachsensein an sich nicht viel bedeutet. Spätestens bei der nächtlichen Heimfahrt zeigt sich Troys verantwortliche Seite, und Donald Glover kann so nicht nur als garantierter Humorlieferant glänzen, sondern auch seine dramatischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Aber auch die anderen Charaktere zeigen hier einiges an Tiefe, wenn auch von der weniger positiven Natur. Britta und Jeff stechen sich gegenseitig in ihrer Oberflächlichkeit aus, sind aber in jedem Detail gegensätzlich banal und landen am Ende auf der Rückbank von Jeffs Auto und knutschen. Shirley ringt mit ihrer ziemlich düsteren Vergangenheit, Abed ignoriert die Bedürfnisse seiner Mitmenschen und Annie verliert sich in einer anderen Identität, weil sie sich um ihren eigenen Stellenwert Gedanken macht. Das alles regt eher zum Nachdenken an als zum Lachen, birgt aber dennoch einige typische Humormomente, die vor allem auf den wie immer überragenden Cast zurückzuführen sind. Lediglich Pierce steht in dieser Episode im Schatten und bleibt außen vor, was seinen immer weiter anwachsenden Außenseiterstatus in dieser Staffel zementiert. Dafür kann aber Chevy Chase an der Peripherie der Episode wieder einmal mit zahlreichen Slapstick-Momenten glänzen.

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#2.19 Critical Film Studies


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Danny Pudi, Community
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Mit der nächsten Episode aus der Reihe unserer liebsten Charakterfolgen widmen wir uns auch dem nächsten Geburtstag: Dieses Mal wird Abeds besonderer Tag zelebriert. Dabei könnte aber #2.19 Critical Film Studies auch sehr gut in die Riege der Konzeptfolgen passen, denn die Episode ist so nahe am Original, dem Independet-Streifen "My Dinner With Andre", wie nur wenige der anderen Hommagen im "Community"-Universum. Aber wir mussten uns in Bezug auf diese Folge nun einmal für eine der beiden Kategorien entscheiden, und für mich überwiegen hier zwei Faktoren, sie zu den Charakterfolgen zu zählen. Erstens ist das Kernstück der Folge, das lange Gespräch zwischen Abed und Jeff im Restaurant, nur im Hintergrund eine Referenz an die Vorlage und im eigentlichen Sinne einfach eine grandiose Unterhaltung, geprägt von zwei einzigartigen Monologen. Und dazu kommt, dass in meinen Augen die Episode sogar für die Zuschauer, die die Hommage nicht erkennen und ebenso wie Jeff von der Auflösung der Geschichte überrascht werden, fast noch besser funktioniert als für die Eingeweihten.

Generell gilt, dass #2.19 Critical Film Studies faszinierendes Fernsehen ist, rund um das simple Konzept eines ernsten Gesprächs zwischen zwei Freunden, die sich darin über gewisse Eigenheiten des Mensch-Seins austauschen. Dieses simple Konzept entfaltet eine hypnotisierende Wirkung auf den Zuschauer, der auch beim wiederholten Sehen immer wieder tief in den Dialog zwischen Abed und Jeff hineingezogen wird. Abgerundet wird dies alles durch die an "Pulp Fiction" angelehnte Party, die Jeff für Abed organisiert hat, und im Gesamtbild so dank des vollen Einsatzes des restlichen Casts für eine denkwürdige TV-Episode sorgt.

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#3.08 Documentary Filmmaking: Redux


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Abeds Leidenschaft für Dokumentarfilme hatte in den ersten beiden Staffeln bereits für einige starke Charaktermomente gesorgt. Dies lag nicht zuletzt daran, dass er aufgrund seiner bekanntermaßen unterentwickelten Sozialkompetenzen nicht davor zurückscheute, für gutes Filmmaterial sprichwörtlich über Leichen zu gehen. Vor diesem Hintergrund sollte seine Dokumentation über die Dreharbeiten zu einem neuen TV-Werbespot für das Greendale Community College einen besonders tiefen Eindruck hinterlassen, denn sie zeigte unbeschönigt das von durchaus ernsten Untertönen geprägte Abgleiten Dekan Peltons in den Wahnsinn. Ohne Zweifel stellte diese Folge die Sternstunde von Jim Rash dar, der die emotionale Achterbahnfahrt des hoffnungslos überforderten und letztlich an seinen eigenen hohen Ansprüchen zerbrechenden Schulleiters mit einen derartigen Hingabe verkörperte, dass man sich rückblickend noch weitere solch Pelton-zentrische Episoden gewünscht hätte. Aber auch die eher im Hintergrund agierenden Mitglieder der Lerngruppe trugen auf unterschiedliche Weise zum rundum gelungenen Gesamteindruck bei, sei es in humoristischer Hinsicht (Jeff als Pelton-Imitator! Annie mit Stockholm-Syndrom!) oder aber auf emotionaler Ebene (heftiger Funkenflug zwischen Britta und Troy). In Anbetracht des hier gebotenen Facettenreichtums blieb den "Community"-Fans einmal mehr keine andere Wahl, als ehrfürchtig den Hut vor der Leistung aller Beteiligten vor und hinter der Kamera zu ziehen.

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#3.09 Foosball and Nocturnal Vigilantism


Foto: Joel McHale & Yvette Nicole Brown, Community - Copyright: Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved
Joel McHale & Yvette Nicole Brown, Community
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Diese Episode, die es in die Reihe unserer zehn liebsten Charakterfolgen geschafft hat, ist in ihrer Gesamtheit nicht ganz das Meisterwerk wie manch andere in dieser illustren Runde. Aber es ist uns ein Herzensanliegen, auch die wohl beste Storyline rund um Shirley im Rahmen der gesamten Serie hier vertreten zu haben. Die Interaktion zwischen Jeff und Shirley, wenn beide in ihre fiesen Wesenszüge verfallen und diese zu ihrem Vorteil nutzen, waren schon immer eines der Highlights der Serie, wurden aber leider nur selten genutzt. Mit #3.09 Foosball and Nocturnal Vigilantism widmet man diesem Handlungsstrang aber die volle Aufmerksamkeit, und die sich daraus entwickelnde Handlung, die sich anhand des Kickerns zwischen Jeff und Shirley entlädt, sorgt für die beste Shirley-Geschichte der gesamten Laufzeit.

Dabei kommen sogar Schatten der Kindheit - sowohl von Jeff als auch Shirley - zu Tage, und die Wut zwischen ihnen kulminiert in einer herrlichen Animationssequenz, die daraufhin aber auch ihre angespannten Gefühle auflösen kann und die beiden wieder zum Frieden zwischen ihnen zurückkehren lässt. Es ist schade, dass "Community" solche Tiefe in Bezug auf Shirleys Figur nur sehr selten erreichen konnte, aber der auf sie gerichtete Fokus in dieser Episode beweist, dass unter ihrer netten Oberfläche ein wahnsinnig interessanter Charakter schlummerte.

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#4.11 Basic Human Anatomy


Foto: Danny Pudi & Gillian Jacobs, Community - Copyright: Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved
Danny Pudi & Gillian Jacobs, Community
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Die Lichtblicke in der Harmon-losen vierten Staffel von "Community" waren rar gesät, was zu einem nicht unwesentlichen Teil an der oberflächlichen, zumeist lieblos wirkenden Charakterarbeit lag. Eine mehr als willkommene Abwechslung stellte daher das von Gastautor Jim Rash verfasste Drehbuch zur "Freaky Friday"-Hommage dar, das erstmals seit längerem wieder das Gefühl vermittelte, das wahre Ich der Lerngruppenmitglieder vor sich zu haben, und nicht einen billigen Abklatsch ihrer selbst. Zudem war es an dieser Stelle inhaltlich bitter nötig geworden, die de facto nicht existente Beziehung von Britta und Troy endlich einmal vernünftig zu thematisieren, was dem für "The Descendants" oscarnominierten Drehbuchautor auch gut gelang. Die unausweichliche Trennung der beiden wurde dank des wunderbar zu Troy und Abed passenden Körpertausch-Szenarios sehr charmant in die Wege geleitet und war gleichzeitig eine Erinnerung daran, was diese Männerfreundschaft einst zu einer so besonderen gemacht hatte. Auch Jeff gab als unfreiwilliger Mentor Troys in Sachen Erwachsensein eine durchaus gute Figur ab, ebenso wie Dekan Pelton im unterhaltsamen Jeff-Modus. Das Randgeschehen rund um Annies und Shirleys Wettstreit um den besseren Notendurchschnitt konnte damit zwar nicht mithalten, nahm zum Glück aber auch nicht so viel Raum ein, dass es der Qualität merklich geschadet hätte. Gemessen an vorangegangenen "Community"-Meilensteinen war diese Folge zwar sicherlich nicht perfekt, aber dennoch eine, die dem Zuschauer erfreulich positiv in Erinnerung bleiben sollte.

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#5.04 Cooperative Polygraphy


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Community
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Pierce mag zwar zu Lebzeiten ein kontroverser Charakter gewesen sein, doch seine Verabschiedung in Form dieser ganz im Zeichen seines letzten Willens stehenden Folge war zweifellos eine Wucht. Nicht zufällig ist ihr Titel an jenen der zuvor erwähnten bottle episode aus der 2. Staffel angelehnt, denn auch hier konzentrierte sich das gesamte, pointiert-dialoglastige Geschehen einzig und allein auf den Lernbereich. Ein letztes Mal schaffte es Pierce mit seinem testamentarisch angeordneten und von Gaststar Walton Goggins großartig durchgeführten Lügendetektortest, Unruhe in der Gruppe zu stiften - und das allein durch das Aufdecken verschiedenster Geheimnisse, Lügen und Scheinheiligkeiten ihrer sechs verbliebenen Mitglieder. Die Konfrontation mit den teils recht unschönen Wahrheiten zwang die Freunde dazu, über ihr Verhalten zu reflektieren und sich dafür zu rechtfertigen. Dass sich daraus für die Zuschauer eine faszinierende Charakterstudie ableitet, versteht sich beinahe schon von selbst. In Hinblick auf das Vermächtnis von Pierce war diese Episode aber auch deshalb so zufriedenstellend, weil die gelungenen Abschlussbotschaften des oftmals als unsensibel porträtierten Altstudenten an die einzelnen Gruppenmitglieder bewiesen, dass er das Herz trotz allem am rechten Fleck hatte und seine Freunde offenbar wesentlich besser einzuschätzen vermochte, als ihnen das bewusst war. R.I.P., Piercinald Anastasia Hawthorne!

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#5.07 Bondage and Beta Male Sexuality


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Gillian Jacobs, Community
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Das Thema Freundschaft stand bei "Community" von Anfang an im Vordergrund, wurde jedoch selten zuvor so differenziert und facettenreich beleuchtet, wie es in dieser herausragenden Episode der Fall war. Eindrucksvoll demonstrierte beispielsweise die spätabendliche Verbrüderung von Abed und Professor Hickey, die nach einem heftigen Streit mit vielen schmerzhaft-ehrlichen Anschuldigungen die Qualitäten ihres Gegenübers zu schätzen lernten, dass sich Kameradschaft oftmals an unverhoffter Stelle finden lässt. In Hinblick auf Britta und ihre alten Freunde aus Aktivistenzeiten wurde zudem verdeutlicht, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen, anstatt das eigene Selbstwertgefühl immer nur auf Basis der Reaktionen anderer Leute zu definieren. Und dann wäre da noch die anhand von Jeff und Professor Duncan vermittelte alte Weisheit, dass man langjährige gute Freundschaften nicht über vermutlich weniger beständige Verlockungen seitens des anderen Geschlechts stellen sollte. Nicht zuletzt dank der großartigen Einbindung der beiden Nebendarsteller John Oliver und Jonathan Banks, die sich in Season 5 als eine echte Bereicherung des Casts erwiesen, war diese unaufdringlich erzählte, aber dennoch enorm tiefsinnige Ode an die Freundschaft das wohl gelungenste Kapitel der finalen Staffel von "Community".

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Welche ist eure Lieblingscharakterfolge von "Community"?


#1.07 Introduction to Statistics
#1.09 Debate 109
#2.08 Cooperative Calligraphy
#2.10 Mixology Certification
#2.19 Critical Film Studies
#3.08 Documentary Filmmaking: Redux
#3.09 Foosball and Nocturnal Vigilantism
#4.11 Basic Human Anatomy
#5.04 Cooperative Polygraphy
#5.07 Bondage and Beta Male Sexuality
andere Charakterepisode (sagt uns in den Kommentaren, welche)

Ergebnis:

Cindy Scholz & Willi S. - myFanbase

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