Bewertung

Review: #2.11 Neal Rising - Wie alles begann

Nach der gelungenen letzten Folge erwartete einen diesmal also eine Episode, die auf Rückblicken basieren soll. Auf die habe ich mich besonders gefreut, weil ich hier schon vorab großes Potential sah. Immerhin sollte man diesmal erfahren, wie Neal einst Peter, Mozzie, Alex und vor allem Kate kennenlernte.

"Catch Me If You Can" Reloaded

Tatsächlich erinnert einen die Folge wirklich ein wenig an die Kurzfassung des Kinofilms "Catch Me If You Can" aus dem Jahr 2002. Allerdings wird dem Zuschauer nur ein kleiner Ausschnitt von Neals Vergangenheit gezeigt, um den die Begegnungen mit den anderen Hauptcharakteren herumgebastelt wurden. So sieht man nur das Wichtigste in den Flashbacks, zumindest was für die kommende Entwicklung wohl am Bedeutendsten sein dürfte. Mehr wäre zwar schön gewesen und hätte mich auch gefreut, doch dies hätte die Episode wohl nur unnötig vollgestopft. Darauf musste nun also leider verzichtet werden.

Von Vincent Adler hatte ich nun eigentlich erwartet, ihn als Neals "Ausbilder" zu sehen, habe aber der Rolle wohl mehr Bedeutung zugerechnet, als letztendlich dahinter steckte. Es stellte sich heraus, das Neal und Mozzie versuchen wollten Adler auszurauben und Neal erst dadurch tiefer in die Betrügereien hineinrutscht. Ich bin mit dem Endresultat aber zufrieden, da Adler sich als genau so ein Schlitzohr entpuppte, wie ich es erwartet habe.

Schade fand ich jedoch, dass wir nicht mehr von Neals Leben vor der Zusammenarbeit mit Mozzie und auch von seiner Arbeit als Betrüger gesehen haben. Das wäre bestimmt interessant gewesen, aber mit etwas Glück wird es vielleicht in einer der möglichen nächsten Staffeln noch einmal eine Flashback-Episode geben.

Neal steht nun besonders im Mittelpunkt. Wenn man in dieser Folge das Augenmerk ein wenig mehr als sonst auf ihn legt, erkennt man ziemlich gut, welche Entwicklung er mit der Zeit durchgemacht hat. Besonders toll ist hier die Szene, in der er das erste Mal auf Peter trifft und sich aufgrund seiner Neugier in eine ungünstige Position rückt, da der Ermittler nun weiß, wie Neal aussieht. Dies demonstriert vor allem Neals damalige Naivität und sogar ein bisschen realitätsfernen Leichtsinn. Diese Eigenschaft zeigt sich auch darin, dass er sich überraschend schnell mit Mozzie verbündet. Dieses Vertrauen sieht man heute nicht mehr so oft, immerhin dauerte es auch bei Peter fast eine komplette Staffel, bis Neal sich sicher war, auf ihn bauen zu können. Die Entwicklung zwischen den Charakteren mit anzusehen macht aber richtig Spaß und vor allem auch Matt Bomer, Tim DeKay und Willie Garson wissen ihren Teil dazu beizutragen. Die weiblichen Darsteller haben hingegen leider nicht so gut funktioniert.

Pleiten, Pech und Kate

Es war vor allem für Kate die Chance, endlich ein paar Sympathiepunkte bei den Zuschauern zu sammeln, doch diese Möglichkeit wurde leider verspielt. Schon seit dem man weiß, dass diese Frau eine große Faszination auf Neal auswirkt, hat man viel von ihr erwartet. Bis dato konnte man diese Gefühle nicht so recht nachvollziehen – und das ändert sich auch in dieser Episode nicht. Kate erschien hier wie immer unnahbar und ich wage sogar zu sagen: facettenlos. Mir ist noch immer gänzlich unklar, wieso Neal überhaupt etwas für sie empfinden sollte, da er einem bisher doch als anspruchsvoller Mensch präsentiert wurde. Alexandra Daddario hätte hier viel mehr leisten müssen, als nur gut auszusehen. So konnte sie einfach nicht überzeugen.

Doch auch Alex Hunter konnte nicht wirklich glänzen und eigentlich hätte sie in der Folge auch nicht unbedingt einen Platz finden müssen. Aus ihr wird man genauso wenig schlau wie aus Kate, bei ihr ist es aber leichter zu verkraften. Schließlich hat Neal keine tieferen Gefühle für sie und ihre Unnahbarkeit kann man durchaus ihrem mysteriösen Charakter zurechnen. Leider zieht die verunglückte Darstellung der Kate die Episode qualitätsmäßig ein wenig nach unten, wobei diese sonst wirklich unterhaltsam und interessant gewesen ist.

Fazit

"Forging Bonds" war eine gute Folge zur Auflockerung, in der die meisten Darsteller wieder einmal zeigen durften, was sie können. Nur die Chance, Kate verständlicher für den Zuschauer zu machen, wurde leider verspielt und man kann immer noch nicht ganz nachvollziehen, wieso sie für Neal so besonders ist.

Luisa Schmidt – myFanbase

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