Bewertung

Review: #7.01 Die Häretiker

Foto: Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit dem Staffelauftakt würdigt "Vampire Diaries", ähnlich wie in der ersten Season, seinen Namen: Vampire schreiben Tagebuch. Dennoch versetzt uns #7.01 Day One of Twenty-Two Thousand, Give or Take nicht in die Anfänge der Serie zurück, sondern erscheint vielmehr in einem neuen, frischen Licht, welches durchaus Lust auf mehr macht.

Dear Elena

Da Elena bis auf weiteres in ihrem Sarg zur Ruhe kommt, führen ihre Freunde Aufzeichnungen in Form von Tagebucheinträgen, damit sie auch ja nichts von dem verpasst, was in deren Leben abgeht. Mir hat die Idee des Tagebuchschreibens sehr gut gefallen, macht so nicht nur der Titel der Serie wieder mehr Sinn, sondern wir bekommen auch gleich noch ein paar Infos, was man in den vergangenen Monaten seit den Ereignissen im Staffelfinale versäumt hat. Zudem kehrt man das Thema Elena so nicht gleich unter den Teppich, sondern gedenkt trotz Nina Dobrevs Ausstieg an sie, was mir ebenfalls zugesagt hat.

Heretics live to coexist

Um jedoch nicht in der Vergangenheit stecken zu bleiben, beginnt der Staffelauftakt sogleich mit einem Zeitsprung in die Zukunft (auf den ich definitiv im Laufe dieser Review noch eingehen werde!) und stellt uns schließlich die berühmt berüchtigten Heretics vor. An dieser Stelle muss ich zunächst gestehen, dass ich während der Sommerpause, in welcher immer mehr Informationen über den weiteren Verlauf der Serie und eben über die Heretics auftauchten, nur mäßig von ihnen begeistert war. Glücklicherweise scheine ich vorschnell geurteilt zu haben. Nichtsdestotrotz fange ich nun nicht an, die Namen aller Mitglieder aufzuzählen, sondern stelle stattdessen lieber fest, dass ich bereits jetzt angefangen habe, es zu lieben sie zu hassen. Einerseits finde ich diese erfrischend und eine willkommene Abwechslung (von jeglichen Elena-bezogenen Dramen oder scheinbaren Todesfällen, welche schließlich doch wieder zum Leben erweckt werden konnten). Daher freue ich mich darauf, die Heretics in Aktion zu sehen und mehr über ihre Kräfte beziehungsweise individuellen Geschichten zu erfahren. Andererseits wirkt es auf den ersten Blick so, als würden sie unendlich viel Macht und Zauberkräfte besitzen, und dies natürlich schamlos ausnutzen (wie wir bereits mit der Ausrottung von Mystic Falls gesehen haben), sodass es bis zum Staffelfinale eine lange Zeit werden könnte, sollte man bis dahin immer gegen sie verlieren und nicht zumindest einige kleine Gewinne gegen sie verbuchen können. Ich will mich hier jedoch keinesfalls jetzt schon in Spekulationen oder gar Befürchtungen stürzen, sodass ich an diesem Punkt besser Halt mache und mich stattdessen einfach freue, Wesen wie die Heretics zu haben, welche das Geschehen rund um unsere Lieblingsvampire, Hexen und Menschen ein wenig aufmischen.

Die Aktion der drei Heretic-Ladys war schon einmal nicht schlecht, wenn auch ein wenig vorhersehbar, da zu erwarten war, dass Valerie nach diesem Vorfall Rache ausüben würde. Gut gefallen hat mir aber, dass die Heretics sich gegen Lily zu behaupten wissen und nicht stur nach deren Pfeife tanzen. Zwar agiert Lily für ihre Wahlfamilie als eine Art Mutter beziehungsweise Anführerin, dennoch scheint sie ihre Truppe nicht wirklich unter Kontrolle zu haben, wie man durch das Massenfeuer während der Polizeizeremonie deutlich sehen konnte. So bin ich schon gespannt darauf, wie sich die Dynamik innerhalb der Heretics weiterentwickeln wird, auch jetzt, wo bereits einer von ihnen tot ist.

"Do you have any idea how long three seconds are in a life or death situation?" - "In the first second, I thought how amazing it would feel to have Elena in my arms again. By second number two, I had kissed her. And by the third, I remembered you're my best friend and that if anything ever happened to you, I would lose my mind. So yes, Bonnie, I do know how long three seconds are." - "Just checking..." - "I will wait for her. And you're going to help me. You're stuck with me, too."

Wie zu erwarten war, ist Damon durch Elenas längeren Schneewittchen-Schlaf in einem nicht besonders freudigen Zustand. Daher versucht er gemeinsam mit Alaric und Bonnie seinen Kummer zu ertränken, während sie Europa bereisen. Schon alleine die wechselnden Standorte der Figuren haben mir gefallen und waren eine schöne Abwechslung. Zudem hat es gut getan, zu sehen, dass Damon und Alaric nach wie vor Trinkkumpels sind und sich verstehen.

Dies hat bei Bonnie und Damon anfangs hingegen nicht so gewirkt, war Damon von Bonnies Anwesenheit eher genervt beziehungsweise wurde er durch sie ständig an Elena erinnert. Da Damon Bonnies Leben jedoch bereits im Staffelfinale gerettet hatte, habe ich keine Sekunde daran gezweifelt, dass er Bonnie erneut das Leben retten würde, was er schließlich auch tat. Die Zweifel von Bonnies Seite hat man natürlich auch gut nachvollziehen können, sodass ihr schlussendliches Gespräch sehr befriedigend und passend wirkte. Damon kann ohnehin nichts an dem Fakt ändern, dass Elena so lange schlafen muss, bis Bonnie stirbt, sodass er sich lieber damit abfindet und seine Energie anderweitig verwertet. Da hat Bonnie auch sogleich die zündende Idee, welche (vorrangig durch Damon) dann aber doch alles kaputt macht. Klingt irgendwie bekannt oder? Wie auch immer, ich hoffe Damon wird sich mit Bonnies Hilfe wieder einkriegen und auf die richtige Spur kommen (auch wenn es durch den Zeitsprung nicht danach aussieht). Die Beziehung der beiden ist im Verlauf der letzten Staffeln zu einer echten Freundschaft gewachsen, sodass ich mich jetzt schon auf viele solcher Momente freue und hoffe, dass Damon nicht auf seine alte Selbstmitleidstour zurückgreifen muss.

"New rule. You live your life, you heal, and in the meantime, we're friends." - "I like that rule."

Wenn wir bereits von Freundschaft sprechen, wäre es natürlich passend, hier gleich Caroline und Stefan zu erwähnen. Nach wie vor macht es Spaß, die beiden zu beobachten und ich finde es toll, dass sie trotz Stefans Liebesgeständnis an Caroline doch normal (wenn auch anfangs ein wenig verkrampft) miteinander umgehen können. Auch ihr gemeinsamer Plan, das Haus der Heretics samt jenen in die Luft zu sprengen, hat, zwar anders als erwartet (aber immerhin), Früchte getragen und so wissen sie und wir Zuschauer nun zumindest, womit man es bei den Heretics zu tun hat. Sprich, dass sie nicht einfach durch Sprengstoff zu vernichten sind, die Methode des Herzrausreißens aber doch sehr effektiv zu sein scheint.

Was die Beziehung von Stefan und Caroline angeht, hat man am Ende dieser Folge auch gleich den Schritt der Annäherung gewagt, indem Caroline Stefan auch eine Art Geständnis machte. Durch die Anwesenheit der Heretics könnte diese Beziehung bereits sehr früh einige Stolpersteine in den Weg gelegt bekommen, was natürlich Drama als Folge hätte. Da die beiden jedoch bereits seit langer Zeit befreundet und durch Höhen und Tiefen gegangen sind, sehe ich möglichen Schwierigkeiten recht optimistisch entgegen und freue mich, wenn aus den beiden etwas wird.

Three years from now

Da wir nun den größten Teil der Geschehnisse Revue passieren haben lassen, kommen wir nun zu dem Aspekt dieser Folge, welcher mich am meisten beschäftigt: der Zeitsprung in die Zukunft, genauer gesagt drei Jahre später. Was wir hier zu sehen bekommen, weckt sogleich Spannung und Aufregung und womöglich einige Fragezeichen. Wenn wir die Fakten betrachten, welche wir in den wenigen Minuten bisher gesehen haben, befinden sich an einem unbekannten Ort in New York zwei Särge, worin in einem Damon gelegen ist und im anderen, wie ich jetzt einfach einmal behaupte, Elena. Anscheinend hat Damon es irgendwann im Zeitraum zwischen dem jetzigen Geschehen und den drei Jahren doch aufgegeben, auf Elena zu warten und sich kurzerhand selbst in einen Sarg gelegt. Stefan braucht jedoch seine Hilfe gegen eine Person, genauer gesagt eine Frau, welche eine große Bedrohung darstellt und zurückgekehrt ist. Ein interessanter Aspekt ist, dass Stefan eine Narbe mit dem Symbol eines X auf seiner Brust hat, dieselbe Narbe, welche auch Beau, einer der Heretics, an seinem Nacken besitzt. Woher stammt diese Narbe und war es die mysteriöse, unbekannte Frau, welche ihnen diese hinzugefügt hat? Handelt es sich bei dieser Frau gar um Lily oder einem völlig neuen Charakter? Welche Verbindung steht zwischen ihr und Stefan, welcher, wie es scheint, vor ihr auf der Flucht ist? Fragen über Fragen, auf die wir vermutlich nicht allzu schnell Antworten bekommen werden. Trotz meiner Neugier freue ich mich, dass man es auch in der siebten Staffel einer Serie schafft, zu überraschen, neugierig zu machen und den Drang erweckt, gleich eine weitere Folge schauen zu wollen. So warte ich mit Vorfreude auf die Aufdeckung dieses Mysteriums.

Sonstige Ereignisse:

  • Matt ist offiziell zum Deputy befördert worden beziehungsweise hat er erfolgreich die Polizeischule absolviert. Ich freue mich, dass er wieder einen Sinn oder vielmehr eine Aufgabe in seinem Leben gefunden hat, auch wenn dies durch die Verwüstung der Heretics und der Evakuierung von Mystic Falls erneut zerstört wird. Ich hoffe sehr für Matt, dass er trotz der Tatsache, dass sich nun keine Menschen mehr in der Stadt befinden, die er beschützen muss, irgendeine Aufgabe im weiteren Geschehen bekommt. Mystic Falls kann doch nicht für immer leer bleiben, oder?
  • "Pick a side, Enzo. Us or them." Ich werde (wie gewohnt) erst gar nicht auf Enzos Handlungen in dieser Episode eingehen, sondern lediglich meine Hoffnung aussprechen, dass er sich nur scheinbar auf Lilys Seite geschmissen hat und Caroline und die anderen Gegner der Heretics hintergeht, um irgendeinen ausgefeilten Masterplan umzusetzen, welcher Lily und ihre Familie schlussendlich ein Bein stellt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und noch habe ich sie bezüglich Enzo offensichtlich doch noch nicht aufgegeben…
  • Verständlicherweise ist Alaric in keiner guten Form, hat er schon wieder einen geliebten Menschen durch übernatürliche Mächte verloren. So hat er es sich in den Kopf gesetzt, eben diese Kräfte zu nutzen, um Jo tatsächlich wieder zurück ins Leben zu holen (oder war seine Aussage gegenüber dem Gerichtsmediziner doch nur ein Scherz?). Was ich von diesem Vorhaben halten soll, habe ich mir noch nicht zur Gänze überlegt. Ich bin vielmehr daran interessiert, was es mit diesem besonderen, roten Magiestein auf sich hat, welcher in Alarics Besitz ist, gleichzeitig aber von Lily gesucht wird.
  • Diese Review soll nicht beendet werden, ohne die Beziehung der Salvatore-Brüder erwähnt zu haben. Auch wenn es Damon zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sehen kann, hat Stefan tatsächlich durch seine Liebe zu ihm gehandelt, als er den Deal mit Lily vereinbart hat. Stefans Aktion, Damon in der Zukunft aufzuwecken, da er seine Hilfe braucht, verspricht uns also ein wenig Salvatore-Brüder-Action. Durch die Wegnahme der Elena-Komponente hat man uns ja bekanntlich mehr Interaktion zwischen den Brüdern versprochen, auf die ich mich freue.

Fazit

#7.01 Day One of Twenty-Two Thousand, Give or Take bringt buchstäblich frischen Wind nach Mystic Falls und schafft es, mit Spannung und interessanten Charakterentwicklungen beziehungsweise Neulingen, nach wie vor zu überraschen und nach mehr zu verlangen. So verspricht der Auftakt durch das Wüten der Heretics eine hoffentlich actiongeladene, emotionale und gut durchdachte Staffel zu werden.

Melanie E. - myFanbase

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