Bewertung

Review: #1.20 Blutsbrüder

"Blood Brothers" fängt da an, wo "Children of the Damned" aufgehört hat. Die Flashbacks fand ich sehr aufschlussreich, denn bis jetzt konnte man nie genau sagen, wann es zum Bruch zwischen den Brüdern kam und nur darüber mutmaßen, wie die beiden tatsächlich verwandelt wurden. Der so plötzliche Tod von Pearl und Johns Geheimnisse ließen Fragen aufkommen, während die erneute Zusammenarbeit von Damon und Alaric gute Unterhaltung bot.

I hated you. And I still do. But not because you forced me to turn. But because she turned you. Which was supposed to be me, Stefan. Just me.

Es war vielleicht abzusehen, es hat mich dennoch überrascht, wie es zur Verwandlung von Stefan und Damon kam. In der Review zur letzten Flashback-Episode hatte ich noch spekuliert, wie die beiden zu Vampiren wurden und allmählich daran gezweifelt, dass Katherine tatsächlich an der Verwandlung der beiden beteiligt war. Die Autoren haben es jedoch geschafft, durch eine ganz einfache und kurze Erklärung Katherine wieder zum Hauptbestandteil zu machen. Sie war diejenige, die den Brüdern schon vorher ihr Blut gegeben hatte - Stefan durch Manipulation, Damon nahm es freiwillig.

Beide befanden sich nach dem Tod durch ihre eigenen Mannen im Verwandlungsprozess. Während Stefan nicht sicher war, ob er sich selbst im letzten Schritt zu einem Vampir machen will, wollte Damon sein Leben nur noch beenden ("It was all to be with Katherine. Now she's gone. I want it over."). Stefan so anders zu sehen, war eine schöne Abwechslung. Und nichts im Vergleich zu seinem Ausbruch in den letzten beiden Folgen. Er hatte sich durch das Blut seines eigenen Vaters zum Vampir verwandelt und dann Damon regelrecht gezwungen, das Blut des Mädchens zu trinken. Das Schicksal hat Stefan dann genau für diesen Moment bestraft. Während er sich unter Einfluss von Menschenblut überhaupt nicht unter Kontrolle hat, kann Damon sein Leben als Vampir vollkommen genießen, um es einmal mit seinen Worten auszudrücken.

Sonst würde er seinen Bruder höchstwahrscheinlich nicht nur aus Eifersucht, sondern auch wegen der Verwandlung hassen. Seit Damon damals realisierte, dass Katherine nicht nur ihn sondern auch Stefan - gegen seinen Willen - auf die Verwandlung vorbereitet hatte, versucht er dessen Leben mit allen Mitteln zu zerstören ("I will make it an eternity of misery to you."). Ihm wurde vor 150 Jahren erstmalig bewusst, dass Katherine nicht dasselbe in ihm sieht wie er in ihr: die einzige, vollkommene und immer anwährende große Liebe. Er hat seinen Bruder seitdem nur aus Eifersucht gequält und sein Vampirleben nur deshalb so ausgelebt. Denn der Damon von 1864 war sensibel und verletzlich. Und trotz seines nach außen scheinenden BadAss-Images hat er es noch immer nicht geschafft, über Katherine hinweg zu kommen. Er wusste, dass er nicht der Einzige war und trotzdem hat es ihn in #1.14 Fool me once so sehr getroffen, als er von Anna erfuhr, dass Katherine genau weiß, wo sie Damon finden könnte. Damons Verhalten stellt sich immer mehr wie eine Fassade dar, hinter der er seine wahren Gefühle versteckt. Interessant nur, dass er seinen emotionalen Schutzwall bis jetzt nur vor Elena etwas fallen gelassen hat. Gerade sie, die er doch so hassen müsste, da sie ihn jeden Tag aufs Neue an Katherine erinnert.

Even in death, your heart is pure. I sense that about you. That will be your curse.

Emily wollte nicht, dass die beiden Brüder die Verwandlung beenden, da ihr Leben als Vampir verdammt sein wird: "Katherine saved my life, once. I owed her. But that doesn't mean I'd wish her curse on anyone.". Dieser Fakt wurde noch nie zuvor aufgegriffen und ich frage mich, wie sie das meint. Wird der Hass, den Damon für Stefan empfindet, ewig anhalten. Oder bezieht sie sich sogar auf Elena und in dem Zusammenhang darauf, dass sie sich immer wieder in die gleiche Frau verlieben werden? Denn mittlerweile scheint es so und wurde auch seit Beginn der Serie angedeutet, dass sich die Geschichte wiederholen wird, auch wenn der Focus in dieser Folge mehr auf die Vergangenheit als die Zukunft gelegt wurde.

Stefans Leben und Verhalten als Vampir stehen nach der Episode gleich in einem ganz anderen Licht. Ich hätte nicht unbedingt damit gerechnet, dass Stefan derjenige war, der Damon zum Vampirsein "gezwungen" hat. Nun ist es gleich viel verständlicher, weshalb er sich teilweise so reserviert, fast schon ein wenig versteift, verhält und sich für Damons Morde verantwortlich fühlt. Es wurde zwar schon in den vergangenen Episoden angedeutet, doch trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass er Menschenblut einfach nicht verträgt. Sein Versuch zu verdursten war zwar etwas zu dramatisch, doch die Kameraeinstellung dabei hat mir persönlich sehr zugesagt. Allgemein hat Paul Wesley nach der Folge bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen. Es ist, als würde mir seine Schauspielerei viel mehr zusagen, wenn er seinen Mund hält und stattdessen Mimik und Gestik einsetzt, auch wenn er es in ein paar Szenen etwas zu gut gemeint hat.

Elena konnte in dieser Folge endlich einmal die starke Seite ihres Charakters zeigen. Sie stand ihrem Freund bei und zeigte keinerlei Angst vor Stefan, womit sie ihm im Endeffekt das "Leben" rettete. Die beiden haben sehr gut harmoniert und es schien, als wären die kleinen Momente zwischen Elena und Damon in der letzten Folge fast nicht passiert.

Let's not kill anyone tonight. Your words. Just pointing that out.

Was wäre die Serie ohne das Traumpaar Alaric und Damon - einfach göttlich die beiden. Das Zusammenspiel der Charaktere ist grandios. Es scheint mir, als wäre das Hass, der zwischen den beiden zu Beginn herrschte ein wenig zurückgestellt und beide Parteien wissen, dass sie miteinander arbeiten müssen, um ihre Ziele durchzusetzen. Alaric will noch immer herausfinden, was mit Isobel passiert ist und Damon kann es kaum erwarten, endlich Katherine gegenüber zu stehen. Mit Isobel ist die erste der beiden Frauen am Ende der Folge aufgetaucht und ich kann mir vorstellen, dass die nächste Folge viel Spannung verspricht.

What do you think your mother would say, if she knew you were dating a vampire? - Which mother?

Was will John eigentlich? Ist er nur an dieser Erfindung von damals interessiert? Was treibt ihn dazu, Vampire auf der einen Seite zu beschützen und auf der anderen Seite Pearl sowie Damon und Stefan zu verfolgen? Das muss doch einen persönlichen Grund haben. Es ist auf jeden Fall nicht der Hass auf Vampire im Allgemeinen, der durch die Gründerfamilien vertreten wird, zurückzuführen, dass John sich so gegenüber seiner Familie und Damon verhält.

Pearl hätte ich gern noch ein wenig länger gesehen, da sie ein sehr interessanter Charakter war, den man mit der Vergangenheit verlinken konnte und ich gern gesehen hätte, wenn Katherine in Mystic Falls auftaucht. Ihr Auftreten gegenüber John machte sie weicher, da man sehen konnte, dass sie nicht einfach gefühllos mit ihm reden konnte, als sie an Johnathan Gilbert erinnert wurde. Sie schien ihn nicht vergessen zu können. Außerdem hätte ich eigentlich gern gesehen, wie sie an der Seite von Stefan und Damon gegen John, Isobel und alle anderen kämpft, die sie bedrohen werden. Ihr Charakter schien noch einiges herzugeben, doch wie wir aus der Serie schon kennen, kann nicht jeder überleben. Schon gar nicht, wenn man nicht Teil des Hauptcasts ist. Ich war zwar zunächst geschockt, denke mir aber, dass sich die Autoren etwas dabei gedacht haben. Ich nehme an, Anna wird Jeremy nun noch näher kommen und sich ihm völlig anvertrauen. Doch ich hoffe nicht, dass John zu Jeremy durchdringt und er auf einmal einen Hass gegen Vampire empfindet.

You're something else entirely - Yeah, what would that be? - A weakness.

Jeremy und Anna haben den Platz des neuesten und deshalb interessantesten Pärchen eingenommen. Sie laufen Matt und Caroline ohne Probleme den Rang ab. Das ist aber auch nicht allzu schwer, da ihre Charaktere viel faszinierender sind und auch von den Entwicklungen viel mehr hergeben. Jeremy erinnert mich in seinem Interesse an der Vampirwelt auch eindeutig an den Damon von 1864. Er war in Katherine verliebt und ich denke, dass sie ein Vampir war, hat die ganze Sache für ihn nur noch angeheizt. Das gleiche sehe ich jetzt bei Jeremy. Ich frage mich, ob er für Anna genauso empfinden würde, wenn sie kein Vampir wäre.

Fazit

Der Tod von Pearl störte mich ein wenig, doch alles in allem eine sehr gute Episode. Die Flashbacks waren gut eingebettet und ich kann es gar nicht erwarten, in der nächsten Episode endlich mehr über Isobel zu erfahren.

Sophie Blumengarten - myFanbase

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