Bewertung

Review: #1.06 Mann aus Stahl

Foto: Jesse L. Martin, The Flash - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jesse L. Martin, The Flash
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #1.06 The Flash is Born werden einige traumatische Erlebnisse aus der Vergangenheit aufgerollt und wir erfahren neue, spannende Dinge, welche uns teilweise aber erneut ratlos und neugierig zurücklassen.

"What should I call you?" - "Anything but the red streak."

Iris hat ihre Recherchen und ihren Blog bezüglich “des roten Streifens“ nach wie vor nicht aufgegeben und sucht begierig nach Antworten. Doch auch wenn Barry ihr als The Flash nächtliche Besuche abstattet, ist er nicht bereit sie in sein Geheimnis einzuweihen oder ihr zumindest ein paar kleine Hinweise zu geben. Zugegebenermaßen hat es eine Weile gedauert, bis ich mit dem Charakter von Iris warm wurde, doch in dieser Folge hab ich die Szenen mit ihr wirklich genossen und ich finde ihre Begeisterung bezüglich dem Unmöglichen toll mitanzusehen. Zudem waren die Szenen zwischen Iris und The Flash beziehungsweise am Ende der Folge mit Barry sehr schön inszeniert und beweisen, dass Barry Iris ebenfalls sehr viel bedeutet und er ihr wichtig ist, auch wenn sie seine romantischen Gefühle nicht erwidert (oder besser gesagt erst gar nicht davon weiß). Ich hatte befürchtet, dass Iris Recherche und Nachforschungen schnell langweilig werden und sie sich mit ihrer Arbeit lediglich in Gefahr bringen würde, was natürlich bedeutet, dass sie gerettet werden müsste. Zwar haben sich diese Befürchtungen in dieser Folge genau wie vermutet abgespielt, dennoch wirkte dieser Handlungsaspekt keineswegs einfältig oder uninteressant. Es zeigte uns Zuschauern vielmehr eine starke Figur, welche sich nicht so schnell klein kriegen lässt und sich auch selbst zur Wehr setzen kann, wenn sie in Gefahr ist. So lässt sich nun beruhigt sagen, dass ich Iris von Woche zu Woche mehr zu schätzen weiß und bin auf ihren weiteren Gang gespannt.

"Today I was saved by the impossible. A mystery man. The fastest man alive. Then a friend gave me an idea for a new name and something tells me it’s gonna catch on."

Nach der sechsten Episode ist es dann auch endlich soweit: die offizielle Namensgebung unseres Helden findet statt und wird sogleich von Iris in ihrem Blog festgehalten. Ich finde es eine sehr nette Idee, dass Barry und Iris diesen Namen quasi gemeinsam ausgesucht haben ("When he moves, Barry, you don’t even see him. He comes and goes in a blink of an eye, in a…" - "Flash?" – "In a flash, yeah.") - nebenbei bemerkt ist der neue, offizielle Titel auch um Welten besser als "The Red Streak" - und die Parallelen zwischen Barrys Voiceover in der Pilotepisode und Iris Stimme in dieser Folge waren ebenfalls ein nettes Detail am Rande.

Zur Namensgebung hat aber sicherlich nicht nur Iris, sondern auch der Bösewicht der Woche beigetragen, welcher dieses Mal kein Unbekannter für Barry war. Mir persönlich gefallen die Rückblenden in Barrys Kindheit immer besonders gut und so freute es mich, dass wir auch in dieser Episode wieder einen Einblick in Barrys Vergangenheit geliefert bekamen. Die kurze Familienszene zwischen Joe, Iris und Barry war wirklich entzückend und man konnte nicht anders als Mitleid für Barry zu empfinden, weil er damals einfach noch zu schwach und zu langsam war, um sich ordentlich zu verteidigen.

"Your childhood nemesis is now an unstoppable metahuman. That is seriously messed up!"

Mit seinen neu erworbenen Superkräften gelingt es Barry aber schließlich seinen Kindheitsrivalen doch noch zu besiegen, nachdem er erhebliche Anfangsschwierigkeiten hatte. Ich finde es gut, dass man Barry nach wie vor Stolpersteine in den Weg legt und diese es erst zu beseitigen gilt, bevor man den Bösewicht zur Schnecke machen kann. Barry muss nach wie vor noch sehr viel über sich, seine neuen Kräfte und deren Einsatzweise lernen, sodass es verständlich ist, wenn er das eine oder andere Mal einen Rückschlag erleidet. Eben dieser menschliche Aspekt hierbei gefällt mir sehr gut, denn wäre Barry von einem Tag auf den anderen plötzlich unschlagbar und könnte alles erreichen, wären die verschiedenen Handlungen und die Story sicherlich nicht so spannend mit zu verfolgen. Nichtsdestotrotz finde ich es ein wenig schade, dass man jeden neu eingeführten Bösewicht sogleich wieder hinter Gitter bringt oder dieser auf die eine oder andere Art verschwindet. Es wäre doch einmal eine schöne Abwechslung, wenn einige der Metahumans beziehungsweise Schurken die Möglichkeit hätten, in späterer Zeit wieder einmal aufzutauchen. Bis auf Captain Cold war dies bislang nicht der Fall, auch wenn man Tony Woodward vorerst lediglich einsperrte und man sich die Tür bezüglich einer Rückkehr offen hält.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Barry, Caitlin und Cisco kann auch in dieser Woche wieder überzeugen und bietet uns einige amüsante und freundschaftliche Momente. Zwar warte ich immer noch auf mehr Einzelheiten zu diesen beiden Figuren, doch solange sie einen festen Platz in Barrys Alltag und Herzen haben, reicht dies fürs Erste einmal aus. Zudem sorgt Cisco stets für amüsante Sprüche, wenn er beispielsweise erklärt, dass Caitlin und er darüber diskutieren, wie viele Fliegen Barry wohl bei seinen Läufen verschluckt ("What exactly are we debating?" - "How many bugs Barry swallows in a day of running.") oder wenn er nach einem erfolgreichen Tag vorschlägt, sich nun auch Caitlins und seinen Kindheitsrivalen vorzuknüpfen ("All I want to know is which other childhood bully are we gonna take down next, mine or Caitlin's? I vote mine. What? Guys, this is not a joke."). Es sind die kleinen Momente, welche das Leben ausmachen und so erfreut man sich als Zuschauer immer wieder aufs Neue, wenn es solche kurzen, heiteren Augenblicke zwischen den Freunden gibt.

"Barry is lucky to have you on his side, Joe."

Ein Augenblick, welcher mich in dieser Episode besonders fesseln konnte, war die Interaktion zwischen Joe und Harrison. Als Mentoren von Barry leisten beide gute Arbeit, schließlich wollen sie stets das Beste für ihn oder in Harrisons Fall macht es zumindest den Anschein. Dass sie auch einmal einen anderen Grund als Barry finden, um sich in einer Bar auf einen Drink zu treffen, hat mir sehr gut gefallen. Schnell wurde jedoch klar, dass Joe Harrison verdächtigt auf irgendeine Art und Weise am Mord von Nora Allen beteiligt gewesen zu sein. Nach wie vor bin ich von der Idee begeistert, dass Joe alles gibt, um die Wahrheit herauszufinden und Barrys Vater aus dem Gefängnis zu holen. Dass er auf diesem Weg auch Kontakt mit Harrison aufnimmt, macht die Sache umso spannender, erfahren wir doch einige Details aus dessen Vergangenheit. Harrison hatte vor seiner Gründung von S.T.A.R. Labs eine Frau, welche ebenfalls Wissenschaftlerin war, jedoch ums Leben kam, nur wenige Monate, bevor Nora Allen ermordet wurde. Es erscheint also nachvollziehbar, dass Joe erstmals Harrison verdächtigt seine Finger im Spiel zu haben, da seine gegenwärtigen und vergangenen Forschungen schließlich auch dazu führten, dass nun zahlreiche Metahumans umherschwirren und ihr Unwesen treiben ("That particle accelerator is the gift that keeps on giving."). Ich persönlich bin nach wie vor sehr vom Geheimnis um Harrison Wells eingenommen und sehne mich nach mehr Informationen, da er immer noch ein Mysterium ist, auch wenn wir nun wissen, was ihn (angeblich) nach Central City getrieben hat. Zwar glaube ich immer weniger, dass Harrison tatsächlich böse ist und von ihm eine negative Gefahr ausgeht (dass irgendeine Bedrohung von ihm ausgeht, befürchte ich aber immer noch), dennoch traue ich diesem Charakter noch nicht vollständig über den Weg, bis wir wissen, was es mit ihm und seinen Plänen auf sich hat.

"Listen, I saw something last night I just can't get my head around."

Eine weitere Person, welche nach und nach immer mehr Fragen und Skepsis aufwirft, ist Eddie. Dieser Typ erscheint einfach zu perfekt und zu gut, um wahr zu sein! Er ist ein Vorzeigepolizist, erledigt seine Arbeit ordentlich und gewissenhaft, führt eine loyale Beziehung zu Iris und bemüht sich neuerdings sogar um Barry, indem er ihm beim Boxtraining hilft und Tipps gibt. Ich kann mir nicht helfen, doch je mehr Zeit vergeht, desto skeptischer werde ich gegenüber ihm und desto mehr vermute ich, dass er irgendetwas verbirgt. In dieser Episode stellt Eddie zudem immer mehr Fragen, welche Joe früher oder später beantworten werden muss, denn Eddie scheint kein Kerl zu sein, der Sachen mir nichts dir nichts auf sich beruhen lässt, sondern vielmehr nachforscht, um zu erfahren, was in seiner Stadt wirklich los ist.

Da wir in dieser Folge erneut den "gelben Streifen", welcher Barrys Mutter umbrachte, zu Gesicht bekamen und dieser nun Joe droht Iris zu töten, sollte er seine Recherchen und den Fall nicht aufgeben, habe ich ein wenig im Comic-Universum nachgeforscht und eine interessante Entdeckung gemacht, welche mich zu einer wagen, aber sehr spannenden Theorie kommen lässt: Könnte es sein, dass Eddie dieser "gelbe Streifen", der "Reverse-Flash" ist? In den Comics gibt es zwar viele verschiedene Varianten dieser Figur, doch eine davon trägt den Namen Eobard Thawne, welche zumindest denselben Nachnamen wie Eddie hat und der Anfangsbuchstabe des Vornamens teilen sie auch. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Theorie sehr weit hergeholt ist und so lasse ich sie erst einmal im Raum stehen. Es wird sich ohnehin in der Zukunft zeigen, wer hinter dem "Reverse-Flash" wirklich steckt und was es mit Eddie auf sich hat. Vielleicht ist er ja doch einfach nur ein toller, guter Mensch, welcher gar nichts Böses im Schilde führt. Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen Spekulationen zu betreiben und so meine Neugier irgendwie versuchen zu stillen.

Fazit

#1.06 The Flash is Born gab Barry nun endlich seinen offiziellen Namen, führte uns in die Vergangenheit und zeigte einige spannende Details, welche zum Teil aufschlussreich waren und zum Teil viele weitere Fragen und Spekulationen hervorrufen, sodass man auf das Kommende umso gespannter sein darf.

Melanie E. - myFanbase

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