Bewertung

Review: #4.08 Dr. Adrian Shaw (Nr. 98) (2)

Foto: Megan Boone & James Spader, The Blacklist - Copyright: 2016, 2017 Sony Pictures Television Inc. and Open 4 Business Productions LLC. All Rights reserved
Megan Boone & James Spader, The Blacklist
© 2016, 2017 Sony Pictures Television Inc. and Open 4 Business Productions LLC. All Rights reserved

Eines muss man den Serienmachern lassen. Sie schaffen es immer wieder, dass man sich in die Pause verabschiedet und die Zuschauer in der Regel dann doch wieder einschalten werden, egal wie unausgegoren die Geschichten in der Halbstaffel wieder gewesen sind. Man schließt mit #4.08 Adrian Shaw – Conclusion (vorerst) das Kapitel Alexander Kirk, lässt aber ein kleines Hintertürchen für ihn auf, falls er doch noch mal gebraucht werden würde.

"Yes, is that what you want me to say? Yes, Elizabeth is my daughter."

Doch der Abgang von Kirk ist nicht einmal das Highlight dieser Episode. Es ist das Geständnis, das Reddington macht, als Kirk ihn foltert. Er gibt zu, dass Liz seine Tochter ist. Natürlich bleibt offen, ob er es nur gesagt hat, weil er glaubte, dass es das ist, was Kirk hören wollte. Doch es ist das erste Mal, dass Red es für das Publikum ausgesprochen hat und es hatte, trotz aller Drogen, für einen Moment den Anschein, als meine er es tatsächlich ernst. Ob damit die Vaterschaftsfrage tatsächlich geklärt ist, das wird wohl erst das Staffelfinale zeigen. Ich denke, diese Season wird man nicht mehr drum rum kommen, wenigstens dem Publikum endlich reinen Wein einzuschenken. Aber falls man tatsächlich so etwas plant, dann wird das wohl nicht vor dem Staffelfinale passieren. Und bis dahin wird man noch elendig langweilige Geschichten ertragen müssen.

Natürlich wäre es auch interessant zu wissen, was Red zu Kirk geflüstert hat, damit dieser am Ende davon abgesehen hat, Red zu töten. Jon Bokenkamp, Verantwortlicher der Serie, hat in einem Interview durchscheinen lassen, dass dieses Geheimnis zwischen den beiden Männern bleiben wird und nicht wieder aufgegriffen wird. Ich bin gespannt. Zwei Männer, eine Liebe – es muss wohl etwas mit Katarina zu tun gehabt haben und wenn ich es nicht besser wüsste, dann hat er ihm ins Ohr geflüstert, dass Katarina noch am Leben ist. Aber das wäre etwas sehr weit hergeholt, vor allem nach dem ganzen Kram mit den Halluzinationen von Katarina nach Liz vermeintlichen Tod. Da wurde eigentlich klar, dass Katarina tot ist und Red sich die Schuld daran gibt, dass er sie verloren hat. Ich würde zu gerne wissen, was es war, dass den Männern am Ende zu einem Waffenstillstand verholfen hat. Hoffen wir also, dass es am Ende doch noch irgendwann mal wieder aufgegriffen wird.

Es war auf jeden Fall ein schönes Bild am Ende, als Red Agnes auf dem Arm hält und sie anblickt. Hier wurde klar, dass Red viel für Liz und ihre Tochter empfindet. Ob er nun ihr Vater ist oder nicht.

"A ripe apple falls. It doesn’t know what else to do."

Bis es zum Showdown zwischen Red und Kirk kommt, gibt es wieder die obligatorischen Jagdszenarien, in denen das FBI-Team ziemlich schlecht aussieht und immer einen Schritt hintendran ist. Zwischenzeitlich wird mal wieder Liz entführt, sie hält einen netten Plausch mit dem Mann, der ihr so viele Antworten auf ihre Fragen hätte geben können und lässt sich dann von Reddington befreien, der sich für sie opfern will. Soweit, so bekannt. Dabei nimmt wieder jeder Charakter den für ihn angedachten Part ein – Ressler und Samar jagen und fluchen und sind halt typische FBI-Agenten. Tom lässt coole Sprüche ab und wird zwischenzeitlich mal ausnahmsweise von Ressler vor dem Tod bewahrt. Und Aram ist das Computergenie, das wirklich alles schafft. Alles.

Am interessantesten dürfte das Aufgreifen der Story um Susan Hargrave in der letzten Woche gewesen sein, der Tom irgendwann dazu bringen wird, wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen. Seitdem bekannt ist, dass Ryan Eggold in "The Blacklist – Redemption" mitwirken wird, frage ich mich, wie man seine Abwesenheit bei der Mutterserie erklären wird. Das ganze Gerede über Vergangenheit und Familie könnte der Schlüssel hierzu sein.

Ansonsten war das Gespräch zwischen Red und Dembe sehr schön. Die Freundschaft der beiden Männer hat einen Dämpfer erfahren, als Red sich entschieden hatte, Mr. Kaplan zu töten. Dennoch hat Dembe seinen Chef weiterhin beigestanden. Sie verabschieden sich mit wenigen Worten, sitzen nur zusammen auf der Parkbank und sinnieren darüber, welche Möglichkeiten es geben könnte. Dann steht Red auf und entschuldigt sich bei Dembe. Es wirkt aufrichtig, wenn auch ein klein wenig gehetzt. Aber Red ist klar, dass er hier eine Entscheidung getroffen hat, die Dembe nicht so einfach weggesteckt hat. Es ist eine kleine, aber ehrliche Szene.

Apropos Mr. Kaplan… sie schafft es, sich aus der Blockhütte zu befreien und steigt am Ende in einen Wagen, der sie weg bringt. Wohin wird nicht klar. Zu gerne hätte ich erfahren, was hinter dem verrückten Sonderling gesteckt hat. Vielleicht kommt da ja noch was, was ich allerdings bezweifle.

Fazit

Solides Winterfinale, das ein paar Geschichten zu Ende und ein paar andere vielleicht auf den Weg gebracht hat. Die Vaterschaftsfrage wurde angerissen und für den Moment auch zufriedenstellend beantwortet. Warten wir also, was die zweite Staffelhälfte für den Zuschauer bereit hält.

Melanie Wolff - myFanbase

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