Bewertung

Review: #9.03 Feynmans Van

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach der recht spontanen Hochzeit von Leonard und Penny holt man in dieser dritten Episode etwas nach, was normalerweise vorher kommt – den Jungesellenabschied. Allerdings wurde dies alles andere als ein Highlight.

"Are you going to give us a clue where we're headed?"

Raj und Howard überraschen Leonard zu einem spontanen Trip nach Mexiko, um den Junggesellenabschied nachzuholen, den sie bisher nicht gefeiert hatten, weil Leonard kurz entschlossen heiratete. Mit Penny ist alles abgesprochen und so kann es auch schon losgehen. Sheldon begleitet die Eröffnungsszene mit ein paar Kommentaren, die typisch für ihn sind. Ans Mitfahren hat er dabei nie gedacht. Er will das auch gar nicht, doch seltsamerweise wird er gezwungen. Als Zuschauer ist das nicht ganz nachvollziehbar. Natürlich ist es schön, dass sich die vier Jungs schon so als Einheit verstehen, dass es gar nicht in Frage kommt, jemanden nicht mitzunehmen, aber eigentlich wäre es doch für alle das beste gewesen. Sheldon will nicht und dass er eventuell eine Spaßbremse sein könnte, ist doch auch klar. Ich wurde jedenfalls das Gefühl nicht los, dass die Autoren ihn aus Prinzip mit auf die Fahrt genommen haben, um seine Eigenheiten auch dafür nutzen zu können. Dabei wäre es eventuell viel lustiger gewesen, wenn er immer nur per Telefon zugeschaltet worden wäre und nach anfänglicher Ablehnung immer mehr gemerkt hätte, dass er gerne dabei gewesen wäre. So gibt es also mal wieder einen Ausflug der vier Männer, wie wir es doch regelmäßig sehen. Richtig Stimmung mag dabei nicht aufkommen, weil so ein bisschen unklar bleibt, was nun so besonders sein soll. Und wirklich erfahren tun wir es dann auch nicht.

"I am getting to old for this crud."

Ein platter Reifen zwingt die Jungs zu einem ungewollten Stopp und weil das handwerkliche Geschick gewohnt überschaubar ist, wird der Reifenwechsel zum Problem. Mal davon abgesehen, dass ich die Vier gerne in Mexiko gesehen hätte, muss man der Idee zuguten halten, dass sie die besten Momente der Episode hervor brachte. Die physikalischen Strategien sind in ihrer Auflistung gelungen, auch wenn es dann doch übertrieben war, dass man aus der Theorie der Erschütterung gleich auf "We will rock you" kommt. Die Szene war insgesamt rund und kurzweilig. Inwieweit es aber wirklich unmöglich war, diese Schraube zu lösen (auch nicht mit der naheliegendsten Idee der Hebelverlängerung), darf man aber auch bezweifeln und dann als künstlerische Freiheit durchgehen lassen. Das ändert aber nichts daran, dass man auch in dieser Episode wieder das starke Gefühl hatte, dass die meisten Dinge einfach nur des Witzes wegen umgesetzt wurden, eine größere Idee aber eigentlich nicht dahinter steckt. Man hat den Ausflug auch nicht mal genutzt, um Sheldon vielleicht mal in Ruhe auf seine Gefühle bezüglich Amy auf den Grund zu gehen und ihm hier vielleicht zu helfen. So fragt man sich am Ende der Episode wirklich nur, wozu das Ganze. Man ist nicht angekommen, hat also kein Event, an das man sich erinnern könnte, und bis auf etwas Physikunterricht ist für den Zuschauer auch nichts dabei herum gekommen. Wäre es wenigstens richtig lustig gewesen, aber auch das hat in dieser Episode meiner Meinung nach nicht geklappt.

"My mom said pierced ears were for whores, pirates and genies."

Wenn die Jungs unterwegs sind, können sich die Mädels natürlich auch mal wieder treffen. Auch das ist alles andere als neu und man nutzt hier auch nicht die Gelegenheit, hier mehr draus zu machen. Die drei Mädels gehen nicht weg (was durchaus Sinn gemacht hätte, da Amy ja wieder Single ist), sondern sitzen bei Penny rum und plagen sich mit Banalitäten herum, einem mögliche Makeover für Amy und der Frage, ob die Eltern schon von den neuesten Entwicklungen wissen. Man hatte bei allen bisher nicht das Gefühl, dass sie intensiven Kontakt zu ihren Eltern pflegen würden. Dass man eine Nachricht wie die Hochzeit dann nicht persönlich übermittelt, finde ich schon seltsam. So etwas plant man doch fürs nächste Wochenende oder aber es ist nicht so wichtig. Dass aus Pennys Sorge dann nur Frust entsteht, weil irgendein (ihr offenbar wichtiges, aber bisher noch nie erwähntes) Schwein gestorben ist. Der Traktor war es, was weder witzig war noch irgendeinen tieferen Sinn gehabt hatte. Doch es wurde sogar noch schlimmer, als Penny Amy das Telefon entreißt und gleich drei Dinge petzt. Das war enorm unsensibel und wirklich fies. Hätte es wenigsten einen Effekt gehabt, auch das ist hier ausgeblieben. Der Ansatz, Amy nach ihrem Singledasein zu befragen, war wenigstens vorhanden, wurde jedoch auch im Keim erstickt. Auch die drei Frauen haben also irgendwie enttäuscht. Nicht mal das Potenzial des Ohrlochstechens hat man ausgenutzt, sondern einfach übersprungen. So plätscherte also auch diese Geschichte ohne wirkliches Highlight so dahin und man fragte sich wirklich vor allem, ob da nun auch mal was passiert. Es passierte jedenfalls nichts. Die Charaktere sind allesamt überhaupt keinen Schritt weiter, obwohl es die Grundidee der Episode eigentlich verlangt hätte, mehr als nur ein paar platte Witze zu konstruieren. Das ist schade, weil die Serie unnötigerweise immer mehr Dynamik verliert.

Fazit

Diese Episode kann kaum überzeugen und befindet sich am unteren Ende des Niveaus der Serie. Die Witze sind eher durchwachsen, inhaltlich ist es auch wenig und die guten Momente lassen sich an einer Hand abzählen. Es gab einfach schon so viele bessere Episoden mit dem Setting.

Emil Groth – myFanbase

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