Bewertung

Review: #8.13 Der optimale Angstbereich

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Sheldon ist mal wieder an einem wichtigen Punkt seiner Karriere angekommen, nämlich einer Art Stillstand. Dies versucht er nun zu ändern - mit drastischen Mitteln. Nicht nur das ist ungeheuer amüsant, auch das gesamte Drumherum weiß hervorragend zu unterhalten.

"I love him, but if he's broken, let's not get a new one."

Schon die ersten Minuten dieser Episode bieten ein Gagfeuerwerk, bei welchen in erster Linie Penny und Leonard glänzen dürfen. Zugegebenermaßen ist die Situation eigentlich ziemlich plump, als Sheldon sich seine neuen Kopfhörer aufsetzt, die ihn von der Außenwelt abschotten. Doch die Geheimnisse, die Leonard und Penny ausplaudern, schlagen einfach ein, weil immer noch einer drauf gesetzt wird. Manchmal ist das Einfache eben auch genial. Im Verlaufe der Episode verringert sich die Gagdichte natürlich etwas, aber das Traumpaar bleibt schlagfertig und hat dann am Ende noch mal einen tollen Auftritt, als sie Sheldon zu Bett bringen. In diesem Moment konnte ich mir Leonard und Penny richtig gut als Eltern vorstellen und ich hoffe doch sehr, dass sich die Autoren den Schritt in näherer Zukunft mal trauen werden. Auch nerdige Väter können wunderbar unterhaltsam sein und es würde der Serie eigentlich auch gut tun, wenn sich die Charaktere mal ein bisschen schneller entwickeln.

"Emily or Cinnamon"

Auch die zweite Umrahmung der Sheldon-Storyline ist äußerst amüsant, denn man macht in dieser Episode einen Running Gag aus Rajs tiefster Zuneigung zu seinem Hund Cinnamon, der die Grenze zu Widerlichkeit zum Glück nicht überschreitet. Die ganzen Aussagen, die Howard präsentiert, sind schon herrlich doppeldeutig. Nur bleibt natürlich die Frage, ob man damit auch einen Zweck befolgt. Es wäre schon schön, wenn Raj daraus etwas lernt und vielleicht auch etwas mehr Einsatz in die Beziehung steckt, die ja scheinbar wunderbar funktioniert. Leider sieht man Emily viel zu selten in der Staffel. Es wäre jetzt nicht abgedroschen, sie häufiger zu integrieren und einen 4:4-Ausgleich zu schaffen. So aber tritt Rajs Beziehung nur auf der Stelle und als Zuschauer kann man keine Empathie für das Paar entwickeln. Das finde ich schade, weil Raj hier noch Potenzial hat und Emily in den seltenen Momenten eigentlich überzeugen konnte. Warum sie hier am Ende noch auftauchen durfte, bleibt aber seltsam. So toll war der Gag nicht, dass man sie nur dafür ans Set holen müsste. Und wenn man sie schon mal da hat, hätte man auch noch zwei Szenen mehr mit ihr einplanen können...

"Go out of your way to make my life miserable."

Im Zentrum der Episode stand aber wie gesagt Sheldon, der als einziger eine wirklich ernsthafte Storyline hatte, die aber unter dem Strich auch nicht so viel bewirkt hat. Sheldon stellt fest, dass sein Gehirn besser arbeitet, wenn er unglücklich ist und so hängt er sich ein paar Tage voll rein, will von seinen Freunden Widerstand haben und so endlich mal einen wissenschaftlichen Fortschritt erringen. Ich denke, dass jeder Forscher solche Phasen kennt, wo es einfach nicht vorwärts geht, und man als Gegenmaßnahme auch mal Extreme zu Hilfe nimmt. Insofern ist auch hier alles auf Sheldon-Niveau nachvollziehbar. Die Frage ist nur erneut, welche Konsequenz diese intensive Woche für Sheldon hat. Leider hat auch "The Big Bang Theory" die ärgerliche Angewohnheit, solche Storylines dann wieder über Wochen auf Eis zu legen und gar nicht weiter zu betrachten (ein Manko von vielen Comedyserien, welches für Außenstehende einfach nicht nachvollziehbar ist). Rajs Projekt aus der letzten Episode ist auch gar nicht zur Sprache gekommen. Insofern ist auch diese Geschichte für die Episode allein gesehen sehr gelungen, aber es ist zu erwarten, dass es das auch schon wieder war.

Fazit

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, kann man unter dem Strich sagen, dass diese "The Big Bang Theory"-Episode wieder sehr viele lustige Momente zu bieten hatte und auf dem gewohnten Niveau zu unterhalten wusste. Trotzdem ist zu erwarten, dass das Potenzial der einzelnen Geschichten im Hinblick auf Langfristigkeit kaum genutzt werden und unter dem Strich quasi keinen Effekt auf die nächsten Episoden haben wird. Das bleibt ein Ärgernis, was vor allem bei Comedyserien immer wieder zu Tage tritt, es offenbar aber keinen Bedarf gibt, dies zu ändern. Schade, denn so kann ich einfach keine Höchstpunktzahl vergeben.

Emil Groth - myFanbase

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