Bewertung

Review: #7.10 Jodeln für Nerds

Foto: Johnny Galecki & Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Johnny Galecki & Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Besser als die letzte Folge, aber immer noch kein Highlight der siebten Staffel, offenbart #7.10 Jodeln für Nerds doch einiges über die sieben Freunde, das ich nicht sonderlich sympathisch oder amüsant finde.

The Wonder Blunder

Endlich wird Sheldons Entdeckung, die keine war, wieder aufgegriffen. Sheldon mal in einer etwas bescheideneren Rolle zu erleben, in der er etwas Demut lernen muss, war durchaus ganz ansprechend anzuschauen, das muss ich zugeben. Den Aufbau der Story fand ich auch recht gelungen. Dass Wil Wheaton mal wieder dabei war, war auch ein netter Touch. Auch wenn sein Auftritt nicht so überzeugend war, scheint Sheldon ja doch etwas daraus mitgenommen zu haben und beweist kurz darauf wieder die Frage, die sich sicher so viele stellen – ja mitunter die Freunde auch selbst: Warum hat Sheldon eigentlich überhaupt Freunde? Seine Vorstellung von einem gemeinsamen Modelleisenbahnspiel mit Freunden fand ich sehr ulkig. Als Wil ganz bescheiden fragt, ob er denn wenigstens die Pfeife benutzen dürfe, und Sheldon nach kurzem Überlegen erwidert: "You should probably go..." musste ich schon sehr lachen.

Ebenso beim Telefongespräch mit seinem Chef, bei dem sich nicht nur Leonard und Penny fragten, wie Sheldon beim Abzählen eigentlich auf ganze neun Freunde kommen kann. Im Nachhinein würde es mich auch sehr interessieren, wer die vier anderen sind. Zählt er seine Mutter mit? Barry Kripke? Dann fehlen immer noch zwei... Endlich schafft es Sheldon dann sich mit dem Ganzen abzufinden und schon ist der Traum vom großen Ruhm wieder aus. Das war sehr typisch und sehr "in character" für die Serie, dass Leonard derjenige ist, der Sheldon einen Gefallen tun will, gerade als der sich doch mit der Idee, ein Element erfunden zu haben, anfreunden konnte, woraufhin Sheldon ihm zum wiederholten Mal die Freundschaft kündigt. Zu guter Letzt wird er auch noch von Bawwy Kwipke verunglimpft und macht sich dann erneut im Radio zum Affen. Im Großen und Ganzen würde ich die Story als gelungen bewerten, eben das Standardprogramm von "The Big Bang Theory" und daher aber auch kein besonderes Highlight.

"We were totally fine half-assing our marriage until you showed up."

Same old, same old, eigentlich auch in der anderen Hauptstory der Woche. Obwohl ich den erbärmlichen Zustand von Howards und Bernadettes Beziehung nicht unbedingt so amüsant finde, wie es augenscheinlich die Autoren der Serie tun, konnte ich der Story dieser Woche etwas abgewinnen. Wieder mal war Raj für mich der heimliche Star der Folge. Er sollte wohl darstellen, dass es immer leicht ist, von außen eine Beziehung zu verurteilen, aber man steckt halt nicht drin. Ich erlebte ihn aber vielmehr als niedliche und amüsante Abwechslung, die nur noch mehr die überhaupt nicht beneidenswerte Ehe der Wolowitz-Rostenkowskis zur Schau stellte.

Obwohl er sich oberlehrerhaft und im Zusammenhang mit seinem Hund äußerst merkwürdig verhielt, empfand ich ihn als sympathisch und zwar deutlich sympathischer als sowohl Howard als auch Bernadette. Die Beziehung der beiden ist mir schon lange ein Dorn im Auge und ich kann dem auch nicht viel Lustiges abgewinnen. Vielleicht weil ich aus dem Alltag genug solcher Beziehungen kenne und vielleicht nicht so der "It's funny because it's true"-Typ bin. Der Humor der Situation an sich ist jedenfalls an mir vorüber gegangen, obwohl ich den zitierten Satz in der Überschrift von Bernadette durchaus lustig fand. Howard wird mir sowieso immer unsympathischer und ich wünsche mir fast den Single-Howard zurück, mit dem ich wenigstens hin und wieder mal warm werden konnte. Das einzige, was mich an dieser Art, wie Beziehungen in der Serie dargestellt werden, wirklich belustigt ist, wie weit sich die "Big Bang"-Autoren hier in ihrer Sicht auf die Welt selbst entlarven und wahrscheinlich ihre eigenen Ansichten und Erfahrungen einbringen. Traurig, aber wahr sozusagen...

Fazit

Das Fazit ist, dass die Folge deutlich besser als die letzte war, aber umgehauen hat sie mich bei Weitem nicht. Die Charaktere sind nicht mehr das, was sie mal waren, und irgendwann lutscht sich auch die interessanteste Idee aus, wenn das Konzept einer Serie nur daraus besteht, mit den immer gleichen Witzen das Publikum zufrieden zu stellen, das sich gerne darauf verlässt, dass seine Seriencharaktere nicht aus der Reihe tanzen und sich bloß nicht zu sehr weiter entwickeln. Das ist der Grundstock von "The Big Bang Theory" wie der vieler bekannter und anscheinend beliebter Sitcoms. Mein Ding ist es nicht unbedingt, aber dies war eine solide Episode, die in Teilen durchaus Spaß machen konnte. Ich vergebe daher sechs Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

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