Bewertung

Review: #1.29 Der Prozess

"Switched at Birth" macht es einem zur Zeit nicht einfach. Denn es sieht so aus, als ob die Autoren nur noch im zwei Wochen Rhythmus gute Episoden produzieren. Ich war von der letzten Folge dermaßen enttäuscht, sodass es mich einige Kraft gekostet hat, diese Woche wieder einzuschalten. Und nun war es doch wieder der Fall, dass die Folge überzeugen konnte und man sich wundert, warum das nicht gleich so sein kann. Vielleicht ist es einfach die Episodenanzahl dieser Staffel, die man zu füllen versucht, ich weiß es nicht. Doch ich freue mich, dass mir diese Folge wieder um Längen besser gefallen hat und mir das gute Gefühl beschert hat, dass ich bei "Switched at Birth" eigentlich immer so gerne hatte.

The Trial

Wie der Titel der Folge schon sagt, steht im Zentrum endlich der große Prozess gegen das Krankenhaus. Einerseits freue ich mich, dass es soweit gekommen ist, andererseits hat mir die Vorbereitung darauf irgendwie gefehlt. Das Thema wurde zwar zwischenzeitlich immer wieder erwähnt, doch so richtig haben sich die Autoren damit nicht beschäftigt. Plötzlich war es soweit, alle kommen zusammen und gehen vor Gericht. Die Einleitung in dieses Thema hat mir in der Umsetzung nicht zugesagt, doch dafür war der Prozess an sich sehr interessant zu verfolgen. Zum einen war klar, dass die Krankenschwester nicht glaubhaft ist und man damit rechnet, dass der Prozess verloren wird, doch dann kommt plötzlich aus dem Nichts eine Dame, deren Baby auch vertauscht wurde. Damit habe ich nicht gerechnet und es hat mich überrascht, aber ich konnte damit gut leben, weil es auf Kathryn einen großen Einfluss hat. Natürlich war da dieser kurze Moment, wo ich dachte, dass das doch jetzt nicht sein kann und woher das auf einmal kommt, denn Linda hätte sich sicherlich schon früher gemeldet. Kathryns Buch und das Thema gingen ja sehr durch die Presse und die Frau hätte das alles sicherlich mitbekommen müssen und sich schon früher melden können. Doch genau dieser Punkt konnte schnell verdrängt werden, als man eine entsetzte Kathryn gesehen hat, die nicht glauben konnte, dass sie jahrelang nicht daran gezweifelt hat, dass Bay ihre echte Tochter ist. Lea Thompson hat mich mit ihrer Mimik und ihrem sprachlosen Verhalten wirklich überzeugt. Das wird nicht so leicht zu schlucken sein und vor allem kommt jetzt auch noch hinzu, dass sie aussagen muss. Was es damit auf sich hat, da bin ich überfragt, bin aber sehr neugierig, weil hier bestimmt noch ein Knaller folgt. Im Staffelfinale könnt es also interessant werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch kurz auf Angelo eingehen, dessen Rede mir sehr zu Herzen ging und die ich ihm auch abgekauft habe. Dennoch beschleicht mich hier irgendwie ein ungutes Gefühl in der Magengegend, denn da stimmt einfach etwas nicht. Die Andeutung, dass er versucht, rechtzeitig da zu sein, obwohl er schon da ist, macht mir etwas Sorgen. Kann sein, dass ich mich hier verrenne und es damit nichts auf sich hat, doch das werden wir bald erfahren. Zumindest gefällt mir gut, dass er wieder da ist und auch langsam wieder seine Verbindung zu Regina findet. Zwischen den beiden ist definitiv mehr und ich denke auch, dass Regina dies langsam akzeptiert. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie wieder zusammen kommen, es sei denn, Angelo hat etwas Großes zu verheimlichen. Aber das wird man sehen.

"I don't like who you would have been and I don't like who you're becoming."

Bays Geheimnis ist in dieser Folge ans Licht gekommen und das freut mich persönlich sehr. Ihre Aktion mit dem Geld und Travis war für mich schockierend und ich habe sie in dem Moment überhaupt nicht gemocht. Hinzu kommt, dass sie sich erstmal überhaupt keine Mühe gibt, um das Geld einzusammeln und zurück in den Safe zu legen. Sie geht davon aus, dass alles klappen wird, wie sie es sich wünscht und sie keine Schwierigkeiten haben wird. Dieses Verhalten nervt einfach nur noch und ich war froh, dass sowohl Travis, als auch Daphne ihr da so einen Druck machen. Sie hat einfach Mist gebaut und sollte selbst dafür sorgen, dass sie es wieder hinbiegt. Dass dann ausgerechnet Simone diejenige ist, die ihr da aushilft, gefällt mir gar nicht. Ich finde es unmöglich von Bay, hier auf ihre Hilfe einzugehen, wo doch soviel zwischen ihnen steht. Doch Bay zögert gefühlt überhaupt nicht und nutzt diese Situation schamlos aus. Ich weiß nicht, was sie damit bezwecken wollte, doch es gefällt mir nicht. Soll dadurch alles zwischen ihnen wieder gut sein? Ich sehe das nicht und bin verärgert auf die Autoren, dass sie diesen Weg eingeschlagen haben. Zumindest konnten sie es dadurch wieder gut machen, dass alles dennoch ans Licht gekommen ist. Bay hätte damit nicht durchkommen sollen und so war es dann auch nicht. Dass John und Kathryn ausflippen, gefällt mir sehr gut. Ihre Tochter baut nur noch Mist, verhält sich unmöglich und das sollte seine Konsequenzen haben. Das Gespräch mit Kathryn war hart, aber auch nötig, denn Bay musste das erfahren, damit sie vielleicht irgendwann wach wird. Aber so wie es aussieht, passiert genau das Gegenteil. Sie flüchtet vor ihren Problemen und rennt genau zu der Person, die wahrscheinlich alles nur noch schlimmer macht. Ich mag Zarra nicht und ich mag auch nicht, welchen Einfluss sie auf Bay hat. Ich würde mir wünschen, dass Emmett wieder mit Bay zusammen kommt, denn das hat sie wirklich erträglich gemacht. Diese Entwicklung von ihr nervt nur noch und ich hoffe, dass sie erkennt, wie viel Mist sie gebaut hat und was für ein Glück sie hat, dass sie solche Eltern hat. Ich verstehe nicht, wieso sie immer wieder darauf rumreitet, dass sie anders geworden wäre und sich nun auch so verhalten muss. So ist es einfach nicht gekommen und sich jetzt in den Menschen zu verwandeln, der man hätte werden können, das ist doch Schwachsinn. Naja, ich glaube ich rege mich zu sehr auf und am Ende kommt alles anders, aber das weiß man ja nie.

Ein bisschen traurig bin ich, dass Regina in dieser Sache überhaupt nicht involviert ist. Schließlich ist sie Bays Mutter und sollte hier auch ein Wörtchen zu sagen haben. Vielleicht kommt das ja auch noch und vielleicht ist sie ja dann diejenige, die Bay die Augen öffnet. Man kann es nur hoffen.

"I know you wanna be smart and I do too. But I don't always wanna wonder, if we missed out on something really good, because we were too scared."

Über die Entwicklung bei Daphne und Chef Jeff kann ich mich nicht aufregen. Hier bin ich weiterhin von der Affäre begeistert, woran Jeff einen großen Anteil trägt. Ich mag seinen Charakter wirklich gerne und es freut mich, dass sie weiterhin zusammen sind. Irgendwie geben sie ein süßes Paar ab und es freut mich, dass das große Problem zwischen ihnen weiterhin im Raum steht. Er ist nunmal älter und er ist ihr Boss, was es kompliziert macht und was man nicht einfach verdrängen kann. Dieses Thema wird sicherlich weiter aufkommen, doch es freut mich, dass sie ihre Gefühle trotzdem zulassen. Irgendwie passt es zwischen ihnen und Daphne hat vollkommen Recht, wenn sie sagt, dass sie nie wissen werden, wie es wird, wenn sie Angst davor haben, sich darauf einzulassen. Da Melody jetzt jedoch auch Bescheid weiß, kann dies für einige Probleme sorgen. Regina ist sicherlich nicht begeistert, wenn ihre Tochter mit ihrem Chef zusammen ist und wenn die beiden jetzt auch noch damit konfrontiert werden, so könnte das Thema schnell beendet werden. Ich hoffe, dass sie erkennen, was sie füreinander empfinden, um sich somit den anderen zu stellen, doch noch habe ich Angst, dass es nicht soweit kommen wird. Ich bin mir auch sicher, dass Daphne hier viel mehr für Jeff empfindet, was ein Problem sein könnte, denn ihr Herz wird dann am meisten darunter leiden, wenn es nicht gut ausgeht. Aber das will ich jetzt gar nicht erst annehmen und freue mich über jede weitere Szene zwischen ihnen.

Awesome sauce!

Die letzte Storyline in dieser Episode konnte mich ebenfalls begeistern. Toby, Emmett und Nikki starten eine neue Band und müssen sich auch mit ein paar Problemen auseinandersetzen. Nikki will nicht mit ihnen spielen, weil ihr Freund etwas dagegen haben könnte. Hier musste ich mit den Augen rollen, weil ich das genauso sehe, wie Toby und Emmett. Sie kann sich nicht vorschreiben lassen, mit wem sie ihre Zeit verbringt und ihr Freund sollte ihr vertrauen können. Ich bin mir sicher, dass sie da bei Toby auch an der richtigen Stelle ist, denn dieser würde niemanden so hintergehen, wie er hintergangen würde. Und Emmett wird diesen Fehler auch nie mehr machen, weswegen Nikki bei ihnen gut aufgehoben ist. Es freut mich, dass sie jetzt doch dabei ist, weil ich sie mittlerweile sehr gerne mag. Sie ist diejenige, die dafür gesorgt hat, dass Toby und Emmett eine so wunderbare Szene in der letzten Folge hatten. Hinzu kommt, dass die beiden auch in dieser Folge eine sehr tolle Szene hatten und ich wieder total begeistert von Emmett war. Irgendwie ist alles vergessen, was er gemacht hat, weil es unmöglich ist, diesem Gesicht böse zu sein. Vor allem nicht, wenn er so weise Dinge von sich gibt. Hier hat mein Herz höher geschlagen und ich bin so froh, dass man wieder mehr von ihm gesehen hat, weil er doch einer der Charaktere ist, weswegen ich bei dieser Serie einschalte. Weiter so und bitte noch viel mehr davon!

Fazit

Nach der wirklich schlechten Folge letzte Woche, konnte diese Woche wieder einiges herausgeholt werden. Bis auf Bays Storyline bin ich mit allen Entwicklungen zufrieden und freue mich auf mehr. Bay jedoch geht einem dermaßen auf die Nerven, dass es endlich Zeit wird, dass sie wieder mit Emmett zusammen kommt. So kann das noch nicht weitergehen!

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Switched at Birth" ansehen:


Vorherige Review:
#1.28 Wir sind die Kraken unserer eigenen sinkenden Schiffe
Alle ReviewsNächste Review:
#1.30 Die Straße dringt ins Haus

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Switched at Birth" über die Folge #1.29 Der Prozess diskutieren.