Review: #12.18 Die Erinnerung bleibt
Mit #12.18 The Memory Remains bringt "Supernatural" eine typische Filler-Episode, die zwar einen ganz interessanten und herrlich schaurigen Monster-of-the-Week-Fall, ansonsten aber kaum Entwicklungen bieten konnte.
Psycho Goat People
Von Anfang an fand ich es schon merkwürdig, dass eine paganische Gottheit Fallen baut und ihre Opfer nicht einfach jagt. Doch Überraschung, die gruslig-teuflische Gestalt aus dem Wald ist eigentlich nur eine Verkleidung. Trotzdem hatte die Gestalt etwas herrlich Schauderhaftes an sich. Eine Mischung aus dem Teufel und paganischen Traditionen, die einen an die erste Staffel mit Vogelscheuche und Co. erinnern. Überhaupt hatte die Folge viele Parallelen zu #1.11 Vogelscheuche: Das kleine Städtchen, der Erfolg einer Familie, eine alte Gottheit, der Opfergaben erbracht werden müssen. Es war ziemlich amüsant, dass die Gründerfamilie einfach seit Jahrhunderten eine Gottheit im Keller hält. Kaum zu glauben, dass er erst jetzt ausbüchsen konnte. Wer kommt aber auch auf die selten blöde Idee, einen Gott aus dem Kellerverlies zu befreien, nur um an etwas Geld zu kommen? Immerhin kommen wir durch die Naivität der Stadtbewohner so zu einem herrlich grusligen Fall, der einige klassische Horrorelemente einbauen konnte: Die Klauenhand, die dramatisch gerade noch so zu sehen ist; Opfer, die in der Kühlkammer aufbewahrt werden; Tiermasken im Wald; ein Folterkeller.
"The people we saved. They're our legacy."
Dieses ganze melancholische Gerede der Brüder über ihr Erbe könnte einen ja fast beunruhigen. Aber seien wir ehrlich - die Serie hat Mal für Mal bewiesen, dass Sam und Dean alles wirklich alles überleben. Von dem her mache ich mir keine Sorgen, dass das Leben der Winchesters in Gefahr sein könnte. Nichtsdestotrotz ist es ganz interessant gewesen, wie die beiden ihre Arbeit einschätzen. Es geht ihnen nicht um Ruhm, sondern nur darum, die Welt besser zu machen. Die stillen Helden. Wobei es da natürlich nach wie vor die Bücher von Carver Edlund aka Chuck Shurley gibt. Klar, die meisten Leser denken, dass sie da nur fiktive Geschichten lesen. Aber trotzdem, auch wenn sie nur als Fantasie-Geschichten abgestempelt werden, bleiben die Winchesters auf diese Art und Weise in Erinnerung. Zusätzlich zu den Menschen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet sind. Und dann sind da noch die Initialen, die sie in den Tisch geritzt haben. Das D. W. und S. W., das sie schon als Kinder im Impala hinterlassen haben. Das war eine wirklich schöne und bedeutungsvolle Szene, vor allem, weil man die Szene aus der Vergangenheit immer mit #5.22 Schwanenlied in Verbindung bringt.
In gewisser Weise kann man es natürlich auch so sehen, dass wir mit den Diskussionen über das Erbe ein weiteres Kapitel des großen Staffelthemas "Familie" aufschlagen. Zu Beginn von Staffel 12 hat sich die Familie zusammengefunden, speziell durch Marys Auftauchen. Im Laufe der Folgen wurde die Bedeutung der anderen Charaktere hervorgehoben, die mit zur Winchester-Patchwork-Familie gehören - Castiel, Claire etc. Es wurde gelacht, gekämpft, gestritten, gerettet, gelebt. Bedeutet das jetzt nun, dass wir mit dem weiteren Übergang zum Erbe langsam aber sicher auf das Ende zusteuern?
"I'd much rather be with your mother... hunting."
Ein ganz kleines Bisschen von den Haupthandlungssträngen haben wir dann doch noch von den britischen Men of Letters bekommen. Die nutzen die Winchester-freie Zeit, um den Bunker auf den Kopf zu stellen, ganz im klassischen Spionage-Stil. Dabei bekommen wir nicht nur Einblick in die schwarze-Boxershorts-Schublade von Dean, sondern auch hinter Ketchs Fassade. Naja, zumindest ein wenig. Denn auch wenn es inzwischen eindeutig ist, dass Mary Ketch etwas bedeutet, kann man ihn immer noch sehr schlecht lesen. Da hat Dean schon ganz recht gehabt: Ketch ist irgendwie creepy. Auf jeden Fall dürfte diese Geschichte im Laufe der nächsten Folgen sicher noch essentiell werden. Denn Mary ist schließlich auch auf der Abschussliste der Men of Letters.
Randnotizen:
- Wieder ein Wink an "Game of Thrones": Sam und Dean als Agenten Martell und Stark.
- Die Men of Letters amüsieren sich jetzt auch schon über Sams Haare und Deans viele Karo-Hemden.
- Ich bin ja gespannt, wie lange es dauert, bis Sam und Dean merken, dass die MoL ihnen nur etwas vorspielen und ihren Bunker verwanzt haben.
- "Hunting people, killing them. The family business." Kein Wunder, dass Dean da so irritiert schaut.
Fazit
Die eher ereignislose und verschlafene Episode wird durch den grusligen Fall und einige kleine Anmerkungen an frühere "Supernatural"-Momente aufgewertet. Dennoch hoffe ich, dass das jetzt allmählich die letzte Filler-Episode der Staffel ist. Schließlich stecken wir noch mittendrin in unseren Haupthandlungssträngen und es gibt für die Winchesters bis zum Finale noch einiges zu tun.
Denise D. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Memory RemainsErstausstrahlung (US): 13.04.2017
Erstausstrahlung (DE): 07.01.2019
Erstausstrahlung (Pay-TV): 14.01.2018
Regie: Phil Sgriccia
Drehbuch: John Bring
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