Bewertung

Review: #13.16 Scoobynatural

Foto: Jared Padalecki, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Auf so eine verrückte Idee wie ein Crossover mit "Scooby-Doo" kann auch echt nur "Supernatural" kommen. Das Ganze war wohl schon länger in der Planung, aber wer hätte gedacht, dass wir nicht nur ein paar Szenen, sondern gleich eine waschechte Cartoon-Episode bekommen? Und was fast noch überraschender ist: "#13.16 Scoobynatural funktioniert. Ich habe zwar noch nie eine normale Folge "Scooby-Doo" gesehen und kann daher nur von der "Supernatural"-Seite aus urteilen, aber es schien mir ganz so, als hätte man die beiden Serien ziemlich erfolgreich zusammengemixt. Typisch kindischer Cartoon-Style trifft auf eine gehörige Portion Winchester-Feeling.

"Beyond weird is kind of our thing."

Wer hätte gedacht, dass wir Sam, Dean und Castiel einmal als Zeichentrickfiguren zu sehen bekommen. Aber genau das ist einer der vielen Gründe, warum mir die Serie immer noch so am Herzen liegt: Sie nimmt sich selbst nicht so ernst und ist immer bereit, mal was Verrücktes auszuprobieren. Und schließlich ist das hier nicht irgendein Cartoon, sondern "Scooby-Doo". Die Scooby-Gang rund um Daphne, Fred, Velma, Shaggy und natürlich Scooby-Doo machen sich auch immer auf Geisterjagd – nur sind die niemals echt, ganz im Gegensatz zu den Exemplaren, mit denen sich Sam und Dean regelmäßig herumschlagen müssen. So müssen die Brüder nicht nur entsetzt feststellen, dass sie plötzlich Cartoons sind, sondern sie bringen auch die Welt der Mystery Inc. ordentlich durcheinander.

Okay, die Begründung für die Reise der Winchesters ins Comicland war dann schon etwas dürftig, aber wie hätte man es sonst erklären wollen? Die einzig logische Variante wäre Gabriel gewesen (seine Talente hat er ja schon in #5.08 Wie im Himmel, so auf Erden zur Schau gestellt), doch der scheint zur Zeit nicht in der Verfassung für derartige Spielereien zu sein. Und so muss eben ein spukender Fernseher herhalten. Aber auch egal, ein kurzes Flimmern und schon werden Sam und Dean in die TV-Welt gezogen.

"We're in Scooby-Doo! Oh man, this is like a dream come true."

Dean überwindet seinen anfänglichen Schock ziemlich schnell, als er merkt, in was für einem Cartoon er da gelandet ist. Es ist echt schön zu erfahren, dass Dean trotz all der militärischen Erziehung seines Vaters doch auch noch ein bisschen Kind sein konnte – und seien es nur die "Scooby-Doo"-Folgen im Motelzimmer. So kann er jetzt seinen Kindheitstraum ausleben, mit der Scooby-Gang abhängen, Daphne hinterher schmachten und mit Scooby-Doo und Shaggy Sandwiches verdrücken. Während Dean das Beste aus der Situation macht, ist Sam um einiges weniger begeistert.

Dass es eben doch nicht die normale "Scooby-Doo"-Welt ist, wird klar, als plötzlich eine echte Leiche auftaucht und auch der Geist nicht lange auf sich warten lässt. Die Brüder scheinen mehr als nur sich selbst in dieses Universum gebracht zu haben (nicht zu vergessen Castiel, der auf typisch dramatische Art und Weise erscheint) und es gelingt Dean doch tatsächlich, neben all den kinderfreundlichen Ausrufen der Scooby-Gang sein klassisches "son of a bitch" zu bringen. Herrlich.

"I think this cartoon is haunted."

Neben all den Albernheiten gibt es also tatsächlich auch noch einen Fall. Für die Winchesters wäre das eigentlich eine normale Geisterjagd, nur müssen sie sich jetzt mit der Scooby-Gang herumschlagen, die felsenfest davon überzeugt ist, dass es sich wie immer um einen Trick handelt. Man hat es echt gut geschafft, diesen großen Gegensatz in den beiden Serien zu thematisieren und damit zu spielen. Die beiden Formate vermischen sich immer mehr, man sieht die kalten Stellen und zufliegenden Türen von "Supernatural" und lustige Comic-mäßige Verfolgungsjagden quer durchs Haus unterlegt mit dem "Scooby-Doo"-Soundtrack. Auch der Kampf gegen den Geist sieht bei beiden Teams etwas unterschiedlich aus: Die Scooby-Gang baut eine Falle (die natürlich nicht funktioniert), während Sam und Dean dank animiert komplett ausgestattetem Kofferraum auf altbewährte Salzkreise zurückgreifen. Hier hat der Zeichentrick echt mal was gebracht und auf wirklich interessante Weise den Bannkreis visualisiert, den man sonst immer nur erahnen konnte.

"There's no such thing as the supernatural."

Das kunterbunte Abenteuer hatte auch ein schönes Ende. Nach kurzer Absprache mit dem jungen Geist schaffen es die Winchesters, die Scooby-Gang davon zu überzeugen, dass alles doch ein Schwindel war. Keine Geister, keine Monster, kein Problem. Damit ist die heile Welt von "Scooby-Doo" wieder hergestellt und die Brüder und Castiel können zurück in ihrer Welt den Geist weiterschicken und dem Bösewicht das Handwerk legen. Alles ist wieder genau so, wie es sein sollte.

Randnotizen:

  • Hoffentlich bekommen wir noch mehr von Deans "Deancave" zu sehen.
  • Ganz am Rande hat Castiel die Frucht vom Baum des Lebens besorgt – damit hätten wir schon mal zwei der vier Zutaten für den Zauber.
  • Es gibt übrigens auch ein amüsantes Behind-the-Scenes-Video über die Entstehung dieser Comic-Folge.

Fazit

Diese Folge war von Anfang bis Ende ein Abenteuer und ist wohl nicht nur dank ihres Cartoonstils eine der skurrilsten Episoden der Serie. Sie hat zwar nichts zur Hauptstory beigetragen und allzu genau hinterfragen sollte man die Details von Sam, Dean und Castiels wundersamer Reise in die 2D-Welt wohl auch nicht, aber dafür hat man mal einen ganz anderen Blick auf die "Supernatural"-Welt werfen können und das auf herrlich unterhaltsame Art und Weise.

Denise D. - myFanbase

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