Bewertung

Review: #5.07 Die große Reise

Foto: Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sex and the City
© Paramount Pictures

Gleich drei der vier Freundinnen hatten eine große Reise. Wobei man natürlich sagen muss, dass diese immer unterschiedlich waren und eine davon bei mir einen recht enttäuschenden Moment hinterlassen hat, welcher mich doch mal wieder sehr verstimmt hat...

San Francisco und Mr. Big

Fangen wir mal mit dem Handlungsstrang an, der mir eigentlich wirklich sehr gut gefallen hat, aber dann so konstruiert wurde, dass ich enttäuscht gewesen bin. Ich weiß, dass ich das schon einmal schrieb: Seit Ende der zweiten Staffel dachte ich, Carrie und Mr. Big seien nur Freunde. Wie kommt es dann also, dass sie Big und Sex in einem Satz erwähnt? Aber diese Tatsache verwunderte mich nicht allein. Glaubt Carrie etwa wirklich, Big fände sie wegen eines Pickels unattraktiv? Beim Telefonieren hätte er diesen ja erst mal sowieso nicht gesehen und wer weiß, vielleicht wäre er ja nicht weiter für Big auffällig gewesen.

Aber kommen wir mal zum eigentlich Punkt, der mich sehr erstaunt hat: Big hat Einfühlungsvermögen gezeigt! Nach den bisherigen vier Staffeln habe ich es schon nicht mal mehr für möglich gehalten, aber Bigs Einstellung gefiel mir in #5.07 Die große Reise außerordentlich gut. Durch diese bekam ich persönlich endlich einmal wirklich das Gefühl, ihm liegt etwas an dem Seelenheil von Carrie. Ihm scheint ja wirklich etwas an ihr zu liegen, umsonst hätte er sich nicht das Buch gekauft und durchgelesen, oder sich gar Gedanken darum gemacht, was und wieso Carrie diese Dinge im Buch geschrieben hat. Ich nehme mal an, dass er aus dem Grund zur Lesung gekommen ist, um Carrie nicht nur sehen und hören zu können, sondern ihr auch klar zu machen, wie seine Sichtweisen jetzt auf die Dinge sind. Denn ganz gleich, ob das Ganze nur ausgedacht oder überspitzt dargestellt ist: Carrie hat im Schreiben die Sache mit Big verarbeitet und mich freute es sehr, dass er diesen Gesichtspunkt erkannt und den Sex mit ihr abgelehnt hat.

Für mich hätte diese Handlung so vollkommen ausgereicht. Auch wenn sich die Serie viel um Sex dreht, hätte ich es einfach nicht nochmal gebraucht, eine solche Wiederholung bei Carrie und Big zu sehen. Zumal man erst in der Vorfolge miterleben musste, wie schlecht sich jene in Bezug auf Aidan sieht, bei dem Big nicht ganz unschuldig war. Warum also mussten die beiden dann unbedingt Sex haben? Seine Reaktion am nächsten Morgen lässt bei mir somit einen recht bitteren Geschmack zurück, auch weil ich Angst habe, dass Carrie dadurch wieder in ein schwarzes Loch fällt und wir das Drama zum wiederholten Male mit ansehen müssen.

Die Zugfahrt

Ich kann mir gut vorstellen, mit Samantha sehr viel Spaß während einer Zugfahrt zu haben. Das setzt aber wahrscheinlich bessere Begebenheiten voraus. Denn obwohl es die Autoren lustig gemeint haben und ich mir den einen oder anderen Lacher nicht verkneifen konnte, so fand ich den Handlungsstrang doch zeitweise anstrengend. So richtig kann ich nicht mal sagen, warum genau. Manchmal hatte ich einfach den Eindruck, die lustigen Szenen waren zu sehr gewollt und hinterließen bei mir persönlich nicht den gewünschten Effekt.

Auch wenn ich die Zugfahrt sehr konstruiert fand, schaffte es Samantha mal wieder, dass ich über sie lachen konnte. Das lag nicht mal an ihren entsetzen Reaktionen oder der Tatsache, dass sie es am Ende war, die Flugtickets besorgt hat (Was ich sowieso dämlich fand, ein teures Hotelzimmer zu zahlen, aber dann nicht mal Tickets für einen Flug zu buchen). Vielmehr lag es an ihrem Aussehen. Mich würde zu sehr interessieren, wo sie war, dass ihre Haare so zerzaust aussahen. Leider wurde dieses nicht wirklich aufgeklärt. Aber so erfinderisch wie Samantha ist, war es vielleicht nichts Jugendfreies.

Der Sex mit dem Scheidungsanwalt

Dieser Handlungsbogen hat in meinen Augen durchaus Potenzial. Harry war mir ja schon bei seinem ersten Auftritt sehr sympathisch und ich bin froh darüber, dass es aller Wahrscheinlichkeit nicht das letzte Wiedersehen mit Harry gewesen ist.

Auch wenn es offensichtlich noch einige Punkte gibt, die Charlotte nicht so an ihrem Scheidungsanwalt mag, so gewann man doch auch den Eindruck, Harry würde alles tun, um ihr zu gefallen. Natürlich steht da auch die Frage im Raum, inwieweit er in diesem Punkt richtig handelt. Denn sich zu verbiegen, um jemandem zu gefallen, ist immer ein schmaler Grat zwischen selbst wollen und abhängig von jemandem oder etwas zu sein. Bei Harry sehe ich dieses Problem aber nicht so dramatisch, da man ja schon bemerkte, dass eine gewisse Anziehungskraft zwischen ihm und Charlotte besteht. Selbst wenn sich jene noch nicht sicher ist bzw. sie Harry in einer Art und Weise etwas abstoßend findet, so hoffe und denke ich doch, dass sich dies bald ändern wird. Immerhin möchte Charlotte offensichtlich auf den Sex mit ihm nicht verzichten und da ist es sicherlich nicht sonderlich schwer, Kompromisse zu finden, die für beide 'Parteien' annehmbar sind.

Ich fand es so süß von Harry, sich selbst auf dem Weg zu Charlotte zu machen und ihr die Scheidungsunterlagen vorbei zu bringen. Dass es an den zu hohen Kosten für einen Boten liegt, ist wohl eher an den Haaren herbei gezogen und diente als Ausrede für Harry selbst, dem diese ganz gelegen kam, um nicht vorweg sagen zu müssen, dass einzig und allein Charlotte es war, die er sehen wollte. Ich freue mich schon jetzt auf mehr Interaktionen zwischen den beiden!

Fazit

Auch wenn #5.07 Die große Reise einige Handlungsbögen beinhaltet hat, die mich nicht so recht überzeugen konnten, gefiel es mir sehr gut, dass man sowohl bei Charlotte als auch bei Big eine neue Seite gezeigt hat, welche auch nachvollziehbar für mich war.

Daniela S. - myFanbase

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