Bewertung

Review: #2.05 Vier Frauen und ein Todesfall

Foto: Sarah Jessica Parker & Chris Noth, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sarah Jessica Parker & Chris Noth, Sex and the City
© Paramount Pictures

Der Tod eines anderen Menschen führt uns immer wieder vor Augen, wie kurz das Leben sein kann. Dieses zerrt besonders an den Nerven von Miranda. Hingegen erleben die anderen eine andere Form der Wiedergeburt.

Friedhofsliebe?

Es ist üblich, auf einer Beerdigung schwarz zu tragen. Doch bei einem ausgefallenen Modedesigner wird diese Regel wohl außer Acht gelassen. Sehr schön hat das Samantha erkannt, die gleich mal im schicken Kostüm (natürlich vom verstorbenen Designer) aufgetaucht ist. Hingegen haben Carrie und Charlotte das kleine Schwarze angezogen. Es hat mich nicht sonderlich überrascht, als die beiden die einzigen in Schwarz gekleidet waren. Eine schnelle Lösung musste also für Charlotte her, die sich von Samantha den Hut ausgeliehen hat.

Das Komische an Beerdigungen ist, dass es meistens schlechtes Wetter gibt. Entweder es regnet in Strömen oder es stürmt. Bei dieser Beerdigung trat das zweite in Kraft. Ich fand Charlotte irgendwie sehr amüsant, wie ängstlich sie dem wegfliegenden Hut hinterher gerannt ist. Doch anscheinend musste das sein, damit sie Ned an einem Grab einer Frau antrifft. Irgendwie kam mir der Herr gleich seltsam vor, nur konnte ich nicht sagen, warum. Wie kann man sich eigentlich an einem Friedhof verlieben, auf dem man eigentlich gerade einer Beerdigung beiwohnt? Allerdings muss ich sagen, dass Charlotte doch schon mal Dinge tut, die ich ihr eigentlich nicht zutrauen würde.

Wie schon erwähnt kam mir Ned seltsam vor. Das verstärkte sich umso mehr, als die beiden die Bar verlassen haben und er in Tränen ausgebrochen ist! Der Gefühlsausbruch wäre nicht so lächerlich herübergekommen, wäre es nicht so offensichtlich gewesen, dass es nur eine Masche war. Ab da war ich mir nämlich sicher, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Nicht allein die Tatsache, dass Charlotte mit ihm gleich zweimal geschlafen hat, ließ mein Hirn rattern. Nein, es war die Wortwahl, die Ned benutzte, welche mich stutzig gemacht hat. Sicher braucht er Aufmerksamkeit und ist liebesbedürftig. Aber gleich von vier Frauen (wenn man Charlotte dazurechnet)? Kein Wunder, wenn sich Charlotte betrogen fühlt und geht. Sehr gut gefiel mir, als sie ihm eindrucksvoll zeigte, was sie von seinem Verhalten hält, indem sie ihm mit den Blumen geschlagen hat. Ich denke, Charlotte wird erst einmal Abstand von Friedhöfen nehmen.

Unerwünscht

Auf diesen Tag habe ich ja schon in der ersten Staffel gewartet. Aber wahrscheinlich war es da noch zu früh. So ganz sicher ist sich Samantha wohl auch nicht, mit wie vielen Männern sie schon geschlafen hat. Die Quittung für ihr Verhalten bekam sie im Restaurant und damit meine ich nicht die Quittung fürs Bezahlen. Bezahlen musste nämlich Samantha selbst und zwar für ihren unbändigen Hunger auf Sex. Nachdem sie sich an Dick heran machte, sorgte dessen Frau nicht nur dafür, dass Samantha das Haus verlassen muss, sondern auch gleich dafür, dass Samantha nirgendwo mehr erwünscht ist und ihr der Zutritt in sämtliche Bars und Restaurants verweigert wird. Tja, aber was macht man denn, wenn man nun mal hungrig ist? Der Unterschied bei Samantha besteht eben nur darin, dass sie sich vom Sex mit Männern ernährt. Ich bin ja froh, dass sie unter dieser Last nicht zusammengebrochen ist, sondern selbst mit angepackt hat, damit ihr Unternehmen kein Verlustgeschäft macht. Ironischerweise muss man ja sagen, dass es nicht sonderlich überraschend ist, dass sie bei der Verrichtung ihrer Arbeit auf einen Mann trifft, der ihr den Mut und die Kraft zurückgibt. Ein bisschen schade finde ich es, dass man nicht gesehen hat, was danach passiert ist, nachdem Leonardo DiCaprio Samantha die Hand gegeben hat. Vermutlich sind die beiden im Bett gelandet.

Sie kommen nicht voneinander los

Im Bett sind auch wieder Big und Carrie gelandet. Schade, denn mir hatte der Bowlingausflug der beiden sehr gut gefallen. Zudem gewann damit Big endlich einmal ein paar Pluspunkte in Sachen Sympathie bei mir. Sonst kann ich ihm nämlich nichts abgewinnen und das liegt nicht nur an seiner arroganten und überheblichen Art, die er gerne mal an den Tag legt.

Überhaupt habe ich mich die ganze Zeit über gefragt, welchen Sinn diese Story der beiden in der Folge hatte? Carrie hat Angst allein zu leben, nachdem der Modedesigner verstorben ist. Das verstehe ich sogar. Ich verstehe nur nicht, warum es in jeder Folge, in der Big mitspielt, auf Sex hinausläuft und nichts Tiefgründiges passiert. Zumindest hat es bei mir diesen Anschein. Ich hätte es viel schöner gefunden, wenn es beim Bowlen geblieben wäre und die beiden einen netten Abend zusammen verbracht hätten. Vielleicht erleben wir das ja noch in dieser Staffel noch.

Panikattacken

Es ist unfassbar, dass sich eine Frau nicht mal eine Wohnung für sich kaufen kann, ohne dass sie gleich Rechenschaft darüber ablegen muss, warum sie alleinstehend ist. Doch genauso erging es Miranda. Dabei ist es doch schön, wenn frau so viel Geld verdient, um sich eine solche leisten zu können. Doch anscheinend kommt eine Frau ohne einen Mann nicht aus (vielleicht kommt diese Theorie sogar von einem Mann). Das sah wohl auch die Maklerin so, die auf Biegen und Brechen versuchte, Miranda zu einem Date mit ihrem Neffen zu überreden. Oh Gott war das peinlich und diese Frau hatte anscheinend kein Erbarmen mit Miranda. Zum Glück ist diese standhaft geblieben. Wer weiß, wie der Neffe der Maklerin gewesen wäre.

Aber das hat natürlich noch nicht gereicht. Als Miranda nämlich eine ihrer neuen Nachbarinnen kennen lernt, erzählte diese ihr, dass die Vormieterin ebenfalls alleinstehend war, in der Wohnung gestorben sei und dann auch noch von der Katze halb aufgefressen wurde. Vielleicht ist mein Gedanke falsch, aber möglicherweise hat die Maklerin die Nachbarin auf Miranda angesetzt. Das ist zwar weit hergeholt, aber gepasst hätte es allemal zum Gesprächsverlauf. Bei diesen Schauermärchen ist es wirklich kein Wunder, wenn Miranda zum einen etwas im Hals stecken bleibt und zum anderen eine Panikattacke bekommt. Wenn mir jemand so etwas erzählt hätte, wäre es mir wahrlich nicht anders ergangen. Gut, dass Carrie ihr nochmals klar machte, dass Miranda nicht alleine ist. So hat Miranda erkennen können, dass sie auf ihre Freunde in jeder Lebenslange zählen kann.

Fazit

Eine Folge, die gut zu unterhalten wusste und gezeigt hat, wie kurz das Leben sein kann. Ein bisschen unpassend war die Storyline um Big und Carrie, die die Folge nicht gut abrundet.

Daniela S. - myFanbase

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