Weird Loners - Review des Piloten

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Foto: Weird Loners - Copyright: 2014 Fox Broadcasting Co.; Michael Becker/FOX
Weird Loners
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Michael Becker/FOX

Der Markt der Comedyserien ist mehr als überfüllt, insbesondere wenn es um Singlemänner und -frauen geht, die sich auf der Suche nach ihrem perfekten Leben befinden. Mit "Weird Loners" hat Fox 2015 eine Serie zu diesem Thema ins Rennen geschickt und zur Sicherheit erst mal nur sechs Episoden in Auftrag gegeben. Da stellt sich direkt die Frage, ob man selbst überhaupt wirklich an das Konzept glaubt oder erst mal nur einen Lückenfüller benötigt, der eventuell zufällig zu einem Hit werden könnte. Das wird erst die Zukunft zeigen. Die erste Episode lässt jede Flop- oder Toptendenz noch zu.

"Weird Loners" ist erst mal ein sehr gefälliger Pilot gelungen, der die vier Charaktere überzeugend einführt, humorvolle Momente hat, aber auch nicht übertreibt und zum Glück keine Lacher einspielt. Dafür versucht man lieber ausgeglichen auch emotionale Aspekte von Anfang an mit einzubinden und atmosphärische Momente zu integrieren, sodass man eher von einer RomCom sprechen kann. Damit hat die Serie aber genau so wenig ein Alleinstellungsmerkmal wie in der Konstruktion von zwei Männern und zwei Frauen, die hier im Zentrum stehen. Es stellt sich also erst mal die Frage, inwieweit man damit die Herzen der Zuschauer erobern kann. Das geht vielleicht einfach über die Zeichnung der Charaktere selbst. Diese befinden sich mal nicht in den Zwanzigern sondern sind schon etwas älter. Caryn (Becki Newton) ist eine attraktive Karrierefrau, die aber ein konfuses Privatleben hat, immer auf die falschen Männer getroffen ist und selbst auch eher umständlich ist und sich somit auch selbst im Wege steht. Die Rolle hätte wohl auch gut zu Sarah Chalke gepasst, aber Becki Newton spielt das zunächst mal überzeugend und sympathisch, sodass man Lust hat, auch wieder einzuschalten, selbst wenn absehbar ist, dass Caryn und Stosh (Zachary Knighton) eine Art On-/Off-Pärchen werden könnten. Stosh ist erst mal nur der geschiedene Mann, der sein Singleleben aufgrund seiner äußerlichen Vorzüge durchaus auch genießt. Ihm fehlt es allerdings noch richtig an Profil, vor allem wenn man ihn aus "Happy Endings" noch präsent hat.

Etwas auffälliger weil vor allem nerdiger ist da sein Cousin Eric (Nate Torrence), der fast schon etwas zurück geblieben wirkt und so etwas wie soziale Interaktion nicht wirklich beherrscht. Auf jeden Fall fehlt es ihm an der Fähigkeit, sich immer angemessen zu verhalten. Das kann man zum Teil als infantil beschreiben, zum Teil als ungeübt, ist aber auf jeden Fall der Charakter, auf den das Prädikat "weird" am besten passt. Diese Eigenschaften sorgen aber natürlich auch für lustige und/oder fremdschämende Situationen. Zara (Meera Rohit Kumbhani) könnte diejenige sein, die durch Schlagfertigkeit zu überzeugen weiß, hatte aber in der Episode noch nicht die Gelegenheit, sich richtig gut in Szene zu setzen. Auf jeden Fall fügt sie sich gleich gut in die Gruppe ein und wirkt hinreichend unberechenbar, um in der Serie eine gute Rolle spielen zu können.

Man kann also sagen, dass die Charaktere allesam das Potenzial haben, um diese Serie zu tragen, weil sie gar nicht so seltsam sind, wie der Serientitel vermuten lässt. In ihren Handlungen sind sie nachvollziehbar und glaubwürdig und dadurch schnell sympathisch. Und auch zusammen agieren sie gleich so zusammen, dass man Lust auf mehr hat. Die gemeinsame Betrachtung der Trauung, die sie auf ihre eigene Weise synchronisieren, war wirklich witzig und ein Highlight des Auftaktes. In diese Richtung kann es also gehen. Bleibt eben nur noch offen, wie man Zuschauer in nur sechs Episoden so begeistern soll, dass die Serie mehr Zukunft hat.

Fazit

"Weird Loners" zeigt eine solide Auftaktepisode, die keine neuen Maßstäbe setzt und auch nicht besonders innovativ ist, die Charaktere mit ihren Eigenheiten aber ganz gut zur Geltung bringt und nicht nur auf Humor setzt, sondern auch Atmosphäre zu kreieren versucht. Der Auftakt macht also auch keine Fehler und lädt ein, mindestens auch die nächste Episode noch zu schauen und zu gucken, wie sich die Serie entwickeln will. Die Grundlagen sind jedenfalls sehr akzeptabel, mehr auch nicht.

Emil Groth - myFanbase

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