The Closer - Review

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"The Closer" ist natürlich von der Struktur her eine typische Crime-Serie. Allerdings bringen es die Macher fertig, mit wenig Aufwand eine völlig andere Serie daraus zu machen, bei der man nicht glaubt, man hätte das alles schon mal irgendwo anders besser gesehen.

Foto: Kyra Sedgwick, The Closer - Copyright: TBS/Marc Horn
Kyra Sedgwick, The Closer
© TBS/Marc Horn

Dadurch, dass der Fokus auf Brenda liegt, muss man natürlich sowohl mit ihr als auch mit ihrer Darstellerin Kyra Sedgwick klarkommen. Mag Brenda auch noch so tough im Job sein, ist sie im Privatleben eher mit einem Teenager zu vergleichen. Ihren Freund bzw. späteren Verlobten Fritz verheimlicht sie erst vor ihrer Mutter, die dann aber aufgrund diverser Indizien die Wahrheit errät. Auch die Auftritte von Brendas Mutter sind immer wieder Highlights der Serie: So sieht sie liebend gern Brenda bei Verhören zu, und lässt sich auch schon mal von Provenza zu einer Beerdigung begleiten, nachdem sie Brenda wegen ihrem Fernbleiben den Kopf gewaschen hat.

In der Serie sehe ich auch immer wieder Taylor gerne. Natürlich ist er intrigant und fies, aber was wäre eine Hauptfigur ohne einen Gegenpol? Taylor versucht stets, das Beste für sich herauszuschlagen, und achtet – fast immer – nur auf seinen eigenen Vorteil. Ich sage nicht, dass ich ihn mag – nein, ich kann ihn sogar überhaupt nicht leiden, aber dieses Gefühl bei einem Zuschauer zu erwecken, ist meiner Meinung nach, auch eine größere Leistung bei einem Schauspieler, als das nette Mädchen von nebenan zu spielen. Auch wenn Taylor manchmal seine lichten Momente hat und ausnahmsweise einmal ohne eine Gegenleistung zu erwarten, zu einem Fall beiträgt, verwandelt er sich doch immer wieder in den hassenswerten Taylor zurück, und bringt uns und das Team dazu, voll und ganz hinter Brenda zu stehen.

Foto: Corey Reynolds, The Closer - Copyright: TBS/Karen Neal
Corey Reynolds, The Closer
© TBS/Karen Neal

Im Team sticht Provenza des Öfteren hervor: Er ist derjenige, der die meisten Lacher bringt, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Als Brenda einen Fall vorträgt, ist er es natürlich, der ein aufziehbares, mit den Zähnen klapperndes Plastikgebiss auf den Tisch stellt, um ihr auf diese Weise "Applaus" zu spenden. Auch ist er es, der, als er eine Leiche in seiner Garage findet, zusammen mit Flynn zuerst zu einem Baseballspiel fahren will, und dann, nach seiner Rückkehr, als die Leiche verschwunden ist, im gesamten Viertel panisch danach sucht.

Im Doppelpack mit Provenza ist auch stets Flynn zu sehen. Die beiden bauen immer wieder jede Menge Mist, den Brenda ausbaden muss. Auch wenn Flynn zuerst auf Seiten Taylors stand, und mit ihm zusammen gegen Brenda intrigierte, hat er eine enorme Entwicklung durchgemacht. Damit will ich nicht sagen, dass sich sein Verhalten geändert hätte; er reißt auch heute noch Witze über Brenda, wenn es aber darauf ankommt, steht er hinter ihr. Nachdem Flynn in Verdacht geriet, Beweise manipuliert zu haben, und Taylor ihn darauf wie eine heiße Kartoffel fallen ließ, wechselte er in das "Team Brenda".

Bis jetzt war meine Lieblingsstaffel definitiv die erste: Es ist interessant mitzuerleben, wie Brenda ihre anfänglichen Probleme mit dem Team überwindet, Taylor erst mal auf seinen Platz verweist – auch wenn das nicht so gut funktioniert – und ihre Beziehung mit Fritz beginnt. In dieser Staffel ist auch mein bisheriger Lieblingsfall enthalten: #1.11 Unter Druck. In diesem Fall muss Brenda mit Fritz zusammenarbeiten, was auch zu etlichen Problemen in der Partnerschaft führt, und obwohl sie den Täter am Ende findet, verliert sie doch auf eine Art.

Fazit

Um diese Serie mögen zu können, muss man natürlich Brenda Leigh Johnson beziehungsweise Kyra Sedgwick mögen. Die Teammitglieder stehen hinter ihr aber nicht zurück, sie ergänzen Brenda viel mehr und haben keine untergeordnete Stellung inne. Wer Crime-Procedurals mit ein bisschen Love-Story dazwischen mag, und nichts gegen Brenda hat, ist hier gut aufgehoben.

Svenja Mühlbauer - myFanbase

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