Studio 60 on the Sunset Strip - Review

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Einmal blickte er hinter die Kulissen des weißen Hauses, zeigte uns wie der Präsident und seine Mitarbeiter wichtige Entscheidungen treffen und über Krisen hinweg kommen und nun blickt er mit uns hinter die Kulissen einer fiktiven, aber sehr stark an "Saturday Night Live" angelegten, TV-Show und des dazugehörigen Senders. Mit viel Witz, Spannung und im Jahre 2006 aktuellen Themen erschuf Aaron Sorkin eine Serie, die leider schon nach einer Staffel frühzeitig zu Ende gehen musste. Grund dafür war wohl auch NBC, der sich mit der Programmierung der Serie immer wieder um entschlossen hatte und so schließlich viele Fans auf der Strecke blieben bis die Einschaltquoten nicht mehr dem entsprachen, was sich der Sender erhofft hatte. Demnach hieß es bereits nach 22 Folgen Abschied nehmen vom Team des "Studio 60 on the Sunset Strip".

"This is our home now"

Dennoch aber lohnen sich diese 22 Folgen außerordentlich. In einem großen Studio gedreht überzeugt das fiktive "Studio 60" auf den ersten Blick. Das Studio, die Büros und alles ist detailgetreu eingerichtet und man fühlt sich in dem fiktiven TV-Studio auf Anhieb wohl.

Viel wichtiger als die Kulissen sind die Charaktere. Mit Danny Tripp und Matthew Albie hat Aaron Sorkin zwei Charaktere geschaffen, die bei weitem nicht perfekt sind, die offensichtliche Ecken und Kanten haben und denen man als Zuschauer das ein oder andere Mal eine kleben möchte nur um sie dann im nächsten Moment wieder umarmen zu wollen. Matthew der verrückte, emotionale Typ, der noch an seiner Ex hängt und immer und überall Dannys Hilfe benötigt und dann Danny, der wie ein Vater über Matthew wacht, sich um ihn kümmert und für ihn da ist. Die Freundschaft der beiden ist die größte und wichtigste Beziehung in der Serie. Doch was wären Matthew und Danny ohne die anderen Figuren im Studio? Simon, Harry, Tom, Jack, Jordan und die anderen bringen viel Freude und eine Menge Schwung in das Leben der beiden Männer. Gemeinsam mit ihnen lernen wir sie alle wieder neu kennen und erleben gleichzeitig in Rückblenden immer wieder wie es 2001 zu dem großen Bruch zwischen ihnen kam.

"This can't possibly be my life."

Während sich eine Serie rund ums Weiße Haus zwangsläufig mit der Politik des Landes beschäftigen muss, ist dies bei einer Serie über eine Fernsehshow wohl nicht unbedingt zwingend. Doch wenn man nur an Tina Fey und ihren Auftritt als Sarah Palin in "Saturday Night Live" denkt, so ist es dennoch von Vorteil politische Witze zu machen. So kommt die Politik wohl oder übel auch vor den Autoren des "Studios" nicht umher. 2006 – zur Ausstrahlung der Serie – war Bush noch Präsident, jedoch nicht mehr so beliebt wie zuvor. So macht der Humor in und um die Serie in der Serie natürlich auch vor der Politik keinen Halt und nimmt hier und da auch eine enorm wichtige Rolle ein. Ebenso wie die politischen Ereignisse fasst Sorkins in Rückblenden auch immer wieder das Geschehen nach dem 11. September 2001 auf und zeigt wie schwer diese Zeit für eine Comedy-Show sein musste. Aber auch vor anderen kritischen Themen scheut sich Sorkins nicht. So spielen Homosexualität, der Glaube und Rassismus ebenfalls eine große Rolle.

"At least I'm back on television."

Das alles klingt schonmal nicht schlecht, doch was wäre das alles, wenn die Darsteller nicht funktionieren würden? Matthew Perry ist wie geboren für diese Rolle. Seinem "Friends"-Chandler nicht ganz unähnlich verkörpert er den Matthew Albie aber dennoch auf eine andere Art und bringt – wenn gebraucht – seinen Humor und seine Ernsthaftigkeit hervorragend rüber. Auch Bradley Whitford überzeugt auf ganzer Linie. Die beiden harmonieren perfekt und die schwierige Freundschaftsbeziehung kauft man ihnen ohne Probleme direkt ab. Auch der Rest des Casts funktioniert. Von Amanda Peet über Sarah Paulsen bis hin zu Nate Corddry spielen alle perfekt und überzeugend ihre Rollen. Wie auch im wirklichen Fernsehen bei "Saturday Night Live", so wird auch hier die Show in der Serie immer von berühmten Persönlichkeiten moderiert und hat zumeist einen berühmten Musikgast. So treten innerhalb der Serie Sting, Lauren Graham oder Felicity Huffman auf.

Fazit

Mit viel Witz, Charme und Ernsthaftigkeit zeigt Aaron Sorkins in "Studio 60 on the Sunset Strip" das Leben einer ganzen Fernsehcrew hinter den Kulissen einer großen Freitagabend-Show. Obwohl leider nur über 22 Folgen überzeugt die Serie auf ganzer Linie und macht enorm viel Spaß.

Eva Klose - myFanbase

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