SMILF - Review des Piloten

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Foto: Frankie Shaw & Alexandra/Anna Reimer, SMILF - Copyright: Mark Schafer/Showtime
Frankie Shaw & Alexandra/Anna Reimer, SMILF
© Mark Schafer/Showtime

Obwohl ich eher der Fan von Dramaserien bin, genehmige ich mir doch hin und wieder eine Comedy zum Entspannen. Als dann bekannt wurde, dass Showtime mit "SMILF" eine neue Comedy ausstrahlen wird und das Format in Deutschland von Sky Atlantic HD ausgestrahlt wird, wurde ich hellhörig. Das Konzept sprach mich durchaus an: Alleinerziehende Mutter, anstrengende Chefin – klang in meinen Ohren gut. Nachdem auch bekannt wurde, dass Connie Britton diese Chefin spielen wird, rutschte "SMILF" noch etwas höher auf meiner Liste, da ich die Darstellerin schon bei "American Horror Story" und ganz besonders bei "Nashville" sehr gerne mochte.

Doch als ich die ersten Minuten des Formats gesehen hatte, wurde mir klar, dass es doch etwas anderes ist, als man aus der Inhaltsbeschreibung erfährt, zumal ich den Kurzfilm auch nicht kannte. "SMILF" ist nicht in die Sparte wie beispielsweise "Two and a Half Men" oder "Big Bang Theory, The" einzuordnen, sondern eher Richtung "Shameless", mit einem Humor, der nicht sofort offensichtlich ist.

Die Charaktere

Foto: Rosie O'Donnell & Frankie Shaw, SMILF - Copyright: Mark Schafer/Showtime
Rosie O'Donnell & Frankie Shaw, SMILF
© Mark Schafer/Showtime

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die alleinerziehende Mutter Bridgette Bird (Frankie Shaw). Diese hat einen Sohn, den sie Larry genannt hat und mit dem sie in einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung lebt. Vom Vater des Jungen ist sie getrennt. Raffi (Miguel Gomez) kommt aber jeden Abend vorbei, um seinem Sohn eine gute Nacht zu wünschen. Sonst weiß man (noch) nicht viel über ihn, außer, dass er seit kurzem mit der Sportreporterin Nelson (Samara Weaving) zusammen ist, die auch als "Nipple Girl" bekannt ist.

Dann gibt es da noch Bridgettes Mutter namens Tutu (Rosie O'Donnell), bei der schnell klar wird, dass sie weder ein gutes Verhältnis zu ihrer Tochter hat, noch wirklich gerne Oma für den kleinen Larry zu sein scheint. Vielmehr beschäftigt sie sich lieber mit Joe (Blake Clark) und ihren neuerworbenen Dingen, von denen sie aber meistens keine Ahnung hat, wie man sie betätigt.

Last but not least gibt es da auch noch Jesse (Alex Brightman), den Bridgette zufällig trifft, als sie sich ein paar Snacks besorgt, und mit dem sie sich gleich mal zum Sex verabredet, aus dem aber nichts wird, weil Alex ihren Sohn Larry entdeckt und gar nicht schnell genug das Weite suchen kann.

Das Interessante an der Serie

Foto: Alexandra/Anna Reimer & Frankie Shaw, SMILF - Copyright: Mark Schafer/Showtime
Alexandra/Anna Reimer & Frankie Shaw, SMILF
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Das Interessante an "SMILF" für mich persönlich ist Bridgette selbst. In dieser ersten Episode wurden sehr schön die ersten Aufhänger geschaffen, die man unbedingt weitererzählen muss und über die man auch gerne mehr erfahren möchte. Zum einen wäre da natürlich, dass Bridgette nach der Geburt ihres Sohnes keinerlei sexuellen Kontakt mehr hatte und sich nicht nur Gedanken darüber macht, ob ihre Vagina noch genauso geformt ist, wie vor der Geburt. Bereits in dieser Episode blitzt sie gleich bei zwei verschiedenen Männern ab, sobald sie ihren Sohn erwähnt. Es wird also interessant zu sehen, wann und wie sich ihr Sexleben wieder verändert. Immerhin lautet der Titel der Serie "SMILF" – "Single Mother I Like to Fuck" – also müsste sich in der Richtung noch etwas bewegen.

Für mich das Ausschlaggebende, warum ich an der Serie dran bleibe und erfahren möchte, wie es mit Bridgette, Larry und Co. weitergeht, ist vor allem der Cliffhanger am Ende dieser ersten sehr sehenswerten Episode. Der Cliffhanger war es, der mich vor allem neugierig gemacht hat und bei dem ich mir jede Menge Fragen gestellt habe: Warum lebt sie in einer Ein-Zimmer-Wohnung? Warum findet sie offenbar keinen Job und muss sich mit Nachhilfe und Werbespots über Wasser halten? Warum hat sie offenbar ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter? Was war der Auslöser für ihre offensichtliche Essstörung? All diese Fragen verdienen eine Antwort, die ich letztlich aber nur bekomme, wenn ich weiterhin einschalte.

Gerne möchte ich noch erwähnen, wie angetan ich von Frankie Shaws Schauspiel bin. Shaw hat eine unglaublich starke und authentische Ausstrahlung, bei der das Zuschauen wahnsinnigen Spaß macht und durch die man ihr jede Szene abnimmt. Besonders die, in denen sie mit dem kleinen Larry interagiert, berühren einen.

Fazit

"SMILF" ist bei Weitem keine herkömmliche Comedy, sondern verspricht durchaus Tiefgang, wie ein gewisses Maß an Emotionalität. Mit Frankie Shaw in der Hauptrolle, die nicht nur die Vorlage dazu geliefert hat, sondern auch als Regisseurin fungiert, hat man eine gute Wahl getroffen und lieferte eine tolle erste Episode ab.

Daniela S. - myFanbase

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