Robot Chicken - Review

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Obwohl ich schon oft von "Robot Chicken" gehört habe, hatte ich nie wirkliches Interesse mir eine Episode anzusehen, was vor allem daran lag, dass ich mir nie so recht vorstellen konnte, worum es eigentlich ging. Die Tatsache, dass ich mich jedoch immer schon gefragt hatte, wozu man Action-Figuren eigentlich benutzt, anstatt sie nur als Staubfänger in den Regalen zu lagern, und dass viele bekannte (Serien-)Schauspieler Sprecherrollen in "Robot Chicken" übernommen hatten, ließ meine Neugier meinem Desinteresse überwiegen und ich schaltete ein.

Letztendlich bin ich dankbar, dass meine Neugier mich einmal mehr getrieben hat und ich viele zehnminütige Episoden sehen konnte, die mich teilweise sehr gut unterhalten und die Parodie von mir bekannten Formaten auf ein neues Level gebracht haben.

Die einzelnen Parodien auf alle möglichen Serien, Filme, Schauspieler, Celebrities und vieles mehr sind absolut skurril und herrlich pointiert, was das Zuschauen zu einer wahren Freude macht. Und wenn man sich nur ein wenig mit den (alten) TV-Programmen, ein paar guten Computerspielen, der amerikanischen Geschichte und dem aktuellen Tagesgeschehen auskennt, findet man genügend Szenen, die einen perfekt unterhalten, selbst wenn man nicht in jeder Szene nachvollziehen kann, welcher Sinn dahinter steckt bzw. warum die Macher der Serie sich darüber lustig machen.

Jedoch zeichnet sich "Robot Chicken" definitiv auch dadurch aus, dass man die einzelnen Episoden immer wieder sehen kann und jedes Mal etwas neues entdeckt, vor allem wenn einige Zeit zwischen dem Einschalten vergangen ist, in der man aus anderen Einflüssen noch mehr Erfahrungen sammeln konnte, die man dann wieder in der Serie verknüpfen kann.

Wunderbar ist natürlich auch, dass Seth Green durch seine langjährige Arbeit im Film- und TV-Geschäft viele Freunde gewonnen hat, von denen sich einige glücklicherweise bereit erklärt haben, Sprecherrollen zu übernehmen bzw. sogar ihre eigenen Charaktere zu sprechen, so wie beispielsweise der halbe Cast von "Die wilden 70er" oder Zachary Quinto, der uns eine Puppenversion vom Bösewicht Sylar aus "Heroes" zeigte. Aber auch seine ehemaligen Kollegen aus "Buffy - Im Bann der Dämonen" lassen es sich nicht nehmen, ab und zu als Synchronsprecher zu fungieren. Da wünscht man sich nichts sehnlicher, als dass von allen Lieblingscharakteren und Celebrities endlich Actionfiguren auf den Markt kommen, damit auch diese endlich parodiert werden.

Fazit

Für alle Süchtigen der Unterhaltungskultur, die diese und sich selbst nicht allzu ernst nehmen und auch einmal Witze über brisante politische Themen amüsant finden, ist "Robot Chicken" genau das Richtige und bietet einen erstaunlichen Unterhaltungswert, den man auf den ersten Blick niemals erwartet hätte. Das Schöne an "Robot Chicken" ist außerdem, dass man die einzelnen Episoden immer wieder gucken kann und jedes Mal etwas Neues entdeckt und neue Bezüge herstellt - eine ganz neue Form des lebenslangen Lernens.

Annika Leichner - myFanbase

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