Gefallene Engel - Review

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"Gefallene Engel" klingt inhaltlich sehr interessant, aber das Thema Gut gegen Böse sowie Engel gegen Teufel hat man schon oft in Verfilmungen durchgekaut. Nun möchte die dreiteilige Miniserie dem Zuschauer die Geschichte rund um die Nephilims, also halb Menschen und halb Engel, nahe bringen.

Die Story ist zwar nichts Neues, aber die Umsetzung ist umso besser gelungen. Wer sich gerne in die Fantasyrichtung voller Engel und Mythen begeben möchte, ist hier genau richtig. Man konzentriert sich auf den jungen Aaron und begleitet ihn auf dem Weg zu seiner Verwandlung. Meist ist es so, dass die Helden sofort ihrer Bestimmung folgen, was alles andere als logisch ist, doch Aaron bleibt anfangs zweifelhaft und wehrt sich gegen jeden ihm erklärten Mythos. Das macht ihn glaubwürdig und sympathisch zugleich, denn man hätte an seiner Stelle wohl genau dasselbe gemacht. Sein tiefgründiger Charakter trägt den Film und man fühlt sich komplett zu ihm hingezogen, sodass man einfach wissen möchte, wie es für ihn weitergeht. Für alle Paul-Wesley-Fans ist dieser Film daher ein richtiges Goldstück. Viele werden ihn aus "Everwood" oder "Vampire Diaries" kennen, wo er als Stefan Salvatore brilliert. In "Gefallene Engel" übernahm er erstmals eine große Hauptrolle und wenn man ihn in "Vampire Diaries" mag, wird man ihn hier lieben.

Das Mangelhafte an der Serie sind mit Abstand die Effekte. Man kämpft mit Feuerschwertern, welche den Laserschwertern von Jedirittern gleichen und die Flugkünste sehen ebenfalls künstlich und unbeholfen aus. Auch die Gestaltung der Hölle sieht alles andere als überzeugend aus. Keiner der drei Teile kann aufgrund der Effekte punkten, lediglich die Engelsflügel sehen realistisch aus. Da es sich um eine Fantasyserie handelt und diese Effekte keine unwesentliche Rolle spielen, ist es ärgerlich. Das ändert sich auch in den nächsten zwei Teilen nicht.

Trotz allem wird im ersten Teil die Handlung vorangetrieben und bietet eine perfekte Mischung aus Spannung und Fantasy. Während am Anfang noch Aarons Verwandlung im Vordergrund steht, nimmt "Gefallene Engel" vor allem gegen Ende hin recht viel Fahrt auf, was vielversprechend für den zweiten Teil ist. Ein Jahr später bekamen die Zuschauer diesen dann auch zu sehen. Meist ist es so, dass Fortsetzungen an der Originalität des Vorgängers nicht anschließen können. Doch davon merkt man im zweiten Teil nicht viel. Es geht spannend weiter, denn Aaron muss sich ständig vor den bösen Mächten in Acht nehmen. Auch stellt er seine Bestimmung, gefallene Engel in den Himmel zu schicken, in Frage und sucht nach Antworten. Die Geschichte macht nun eine Wende und während man sich im ersten Teil noch sehr auf Aarons Verwandlung konzentrierte, steht nun seine Gabe im Vordergrund. Der Zuschauer wird viel mehr in die Welt der Mystik mit eingebunden, es gibt viele Anspielungen auf Gott und Luzifer und der gemeine Cliffhanger ist vielversprechend. Außerdem werden neue Charaktere eingeführt, aber auch altbekannte Figuren kommen ins Spiel. "Gefallene Engel" hält sich bis hierhin sehr gut und kann überraschend gut unterhalten.

Der dritte und abschließende Teil der Reihe erschien im Jahre 2008 und sollte endlich die Antworten auf Aarons Fragen liefern. Engel Azazel, der schon im zweiten Teil als neuer Charakter eingeführt wurde, erhält hier noch größere Bedeutung. Den bisher unbekannten Schauspieler Hal Oszan kann man für seine grandiose Darstellung nur beglückwünschen, denn allein sein toller Charakter hält den dritten Teil über Wasser. Auch Paul Wesley weiterhin überzeugen, ebenso wie seine Schauspielkollegin Vilma Rodriguez, die eine solide Darstellung bietet. Ansonsten enttäuscht der letzte Teil, denn das Ende, auf das man zwei Teile lang hingefiebert hat, wird viel zu einfach aufgelöst. Es gibt einige Überraschungsmomente, aber im Vergleich zum Tempo, welches man in den ersten zwei Teilen vorlegen konnte, bleibt der dritte Teil schwach. Nichtsdestotrotz kann auch hier Unterhaltung geboten werden und man wird es nicht bereuen, "Gefallene Engel" bis zum Schluss mitverfolgt zu haben.

Fazit

Leider kann man das Tempo, das man im ersten Teil aufgebaut hat, nicht kontinuierlich durchziehen. Vor allem aus dem dritten und letzten Teil hätte man mehr machen können und das Ende wird den Erwartungen des Zuschauers nicht ganz gerecht. Trotzdem ist "Gefallene Engel" eine phantasievolle, spannende und schöne Miniserie für Zwischendurch und besonders empfehlenswert für alle Paul-Wesley-Fans sowie diejenigen, die sich für Engelsgestalten und Mythologie interessieren.

Tanya Sarikaya - myFanbase

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