DVD-Rezension: Californication, Staffel 1

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David Duchovny ist zurück auf den Fernsehbildschirmen und lässt es ordentlich krachen. Frei nach dem Motto "Sex sells" ging die Serie "Californication" auf Showtime auf Sendung und konnte in kürzester Zeit viele Fans gewinnen und den Erfolg des Senders ausweiten. Selbst die kritischen Stimmen über die offene Darstellung sorgten eher für Promotion und die meisten Kritiker waren eh begeistert. Nur in Deutschland konnte trotz einer größeren Werbekampagne von RTL2 kein Erfolg erzielt werden. Doch das lag wohl eher am Zeitpunkt der Ausstrahlung, denn Fans gibt es auch in Deutschland. Diese können sich die erste Staffel auch nach Hause holen.

Inhalt

Foto: David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

Hank Moody ist ein überaus erfolgreicher Autor, dessen Buch "God hates us" beste Kritiken bekommen hat und sogar verfilmt wurde. Doch Hank befindet sich in einer Lebenskrise. Er hat eine Schreibblockade und seine große Liebe Karen hat sich mit ihrer gemeinsamen Tochter Becca einem anderen Mann, Bill, zugewendet. Hank versucht nun mit diesen Umständen umzugehen, betäubt seinen Kummer mit Drogen und nutzt seine Attraktivität, um sich mit jeder Frau zu vergnügen, die ihm über den Weg läuft. Dabei trifft er auch auf Mia, die den Autor kennt und sich dieses Abenteuer nicht entgehen lassen will. Doch dadurch verschärfen sich Hanks Probleme nur weiter. Er muss fest stellen, dass Mia die 16-jährige Tochter von Bill ist. Den One Night Stand muss er Karen unbedingt verheimlichen und Mia weiß diese Situation für sich auszunutzen. Hank rennt zudem die Zeit davon, denn Karen hat von Bill einen Heiratsantrag bekommen. Irgendwie will er seine große Liebe für sich zurück gewinnen, ist aber auch immer wieder von seiner Lust getrieben, kann seine direkte Art nicht unterdrücken und gerät so immer wieder in Probleme. Darunter leidet auch seine Tochter Becca, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihre beiden Eltern wieder glücklich zusammen zu sehen, aber auch merkt, dass ihr Vater nicht mit sich klar kommt.

Auch Hanks Agent und bester Freund Charlie Runcle ist unter Druck, weil Hank nicht mehr schreibt. Er versucht Hank Jobs zu verschaffen, was durch Hanks Direktheit nicht so einfach ist. Er selbst hat das Problem, dass seiner Ehe zu Marcy die Spannung fehlt und er sich zu seiner Sekretärin Dani hingezogen fühlt, die weiß, wie sie ihre Qualitäten einzusetzen hat.

Rezension

Foto: Natascha McElhone & David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
Natascha McElhone & David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

"Californication" ist wohl eine dieser Serien, die man entweder richtig liebt oder aber schrecklich findet. Die Serie polarisiert, zeigt gesellschaftliche Abgründe auf und nimmt dabei weder ein Blatt vor den Mund noch vor die weiblichen Geschlechtsteile. Hank hat so ziemlich in jeder Episode Sex, egal wo, egal zu welcher Tageszeit. Drogenkonsum wie Alkohol und Haschisch scheint zum Alltag dazu zu gehören und die aufgesetzten Schickimicki-Partys tun ihr Übriges. Hanks Schlagfertigkeit sorgt für viel Humor, aber wenn man mit dem gesamten Ambiente und dem unverblümten Stil nichts anzufangen weiß, dann lässt man sich auch nur schwer auf die Geschichten ein, die alle viel hergeben. Ob der Konflikt zwischen Hank und Mia, der sich wie ein Damokles-Schwert als größte Gefahr für Hanks Träume über der Staffel befindet, Hanks Suche nach einem Job, der durch Eitelkeiten schwierig ist oder aber die Ehekrise von Charlie und Marcy; alle Geschichten werden nachvollziehbar, dynamisch und in vielen Situationen auch sehr witzig erzählt.

Foto: Madeline Martin & Pamela Adlon, Californication - Copyright: Paramount Pictures
Madeline Martin & Pamela Adlon, Californication
© Paramount Pictures

Ganz besonders einfühlsam ist die Vater-Tochter-Beziehung dargestellt, die den infantilen Hank, der seine Tochter über alles liebt, der aber immer wieder alles falsch macht, was er falsch machen kann, auf eben Becca treffen lässt, die unglaublich erwachsen ist und am Verhalten ihres Vaters verzweifelt, bindet sie doch der gemeinsame Wunsch, wieder eine Familie zu werden. Zwischen dem tiefen Verständnis für ihren Vater und der ständigen Enttäuschung, dass Hank so viele Fehler macht, entwickeln sich emotionale Elemente, die eindrucksvoll zeigen, wie hoch die Qualität der Geschichten in dem pornographischen Ambiente ist.

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Die erste Staffel der Serie umfasst zwölf Episoden, die jeweils knapp 30 Minuten dauern. Insofern kommt die Box mit zwei DVDs aus, die je sechs Episoden enthalten. Der Schuber ist allerdings so eng, dass es sehr schwierig ist, eine der beiden DVDs aus ihm heraus zu bekommen, was wie ein Anfängerfehler bei der Planung wirkt. Kompaktheit hat nicht nur Vorteile. Hat man es mit viel Schwung dann doch geschafft, hält man die zwei DVD-Hüllen in der Hand und findet auf beiden das Titelcover, sowie auf Rückseite mit Bildern gestaltet die Kurzbeschreibungen zu den enthaltenen Episoden. Innen befindet sich leider nur Werbung auf den Flächen. Die DVDs selbst haben dann eine einfache Menüstruktur, denn man kann sofort die einzelnen Episoden auswählen. Im Prinzip ist das ziemlich praktisch. Enttäuschend dagegen sind die so genannten Specials, die sich schon auf reine Schauspielerinterviews beschränken. Diese entpuppen sich dann aber als Farce. Die Interviews gehen immer nur drei bis vier Minuten. Das achtminütige Interview mit David Duchovny wurde sinnloserweise in zwei Teile aufgeteilt. Da man nicht "alle abspielen" auswählen kann, ist man also mehr mit der Fernbedienung als mit dem Hören der Interviews beschäftigt. Die Meinungen sind zwar nicht uninteressant, aber ein bisschen mehr darf man unter dem Wort Specials schon erwarten, als Interviews mit vier Darstellern und dem Serienerfinder.

Technische Details

Format: Dolby, PAL, Widescreen
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 2
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Spieldauer: 328 Minuten

Fazit

Wer den Stil der Serie annimmt, wird seine wahre Freude mit der Serie, dem Humor und seinen Geschichten haben. Die DVD-Box ist allerdings auf das Minimale reduziert und nur etwas für Fans, die unbedingt die Box in ihrem Regal zu stehen haben wollen.

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Emil Groth - myFanbase