DVD-Rezension: Männerwirtschaft, Staffel 1

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Anfang der 1970er Jahre zeichnete die Sitcom "Männerwirtschaft" ein schier unglaubliches Bild ab: Zwei Männer teilen sich eine Wohnung. Dies hatte man bis dato eigentlich nur bei Frauen gesehen, die zur damaligen Zeit oftmals kriegsbedingt in einem reinen Frauenhaushalt lebten. Zwei Männer, die heterosexuell sind und dennoch zusammen leben, war schon eine ganz besondere Situation, mit der sich der amerikanische Sender NBC allerdings einen kleinen Schatz ins Haus geholt hat.

Inhalt

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Fotograf Felix Unger und Sportredakteur Oscar Madison sind Single und leben zusammen in einer Wohngemeinschaft. Die beiden kennen sich seit Jahren und nachdem eine Scheidung anstand, haben sie sich zusammengerafft. Doch so gut die beiden Männer auch befreundet sind, so kommen gerade in ihrer Wohngemeinschaft immer wieder ihre Unterschiede zum Vorschein. Felix ist nämlich der absolute Ordnungsfanatiker und übernimmt im Haushalt alle wichtigen Aufgaben, während Oscar im Chaos lebt und öfter mal zu spät kommt, da er noch bei einem Spiel war. Doch sie ziehen an einem Strang wenn es darum geht die Herzen der Frauen zu erobern.

Rezension

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Basierend auf dem Spielfilm "Ein seltsames Paar" mit Walter Matthau und Jack Lemmon, hat sich die fünfstaffelige Serie "Männerwirtschaft" mit dem späteren "Quincy"-Darsteller Jack Klugman schnell zu einer beliebten Sitcom in den 1970er Jahren gemausert. Der Fokus liegt dabei auf den beiden unterschiedlichen Männern Felix und Oscar, die sich nach der Scheidung von Felix zusammen gefunden haben. Oscar hat seinen Freund bei sich aufgenommen und seitdem leben die beiden in einer Wohngemeinschaft in New York. Der Running Gag der Serie ist dabei ein sehr einfacher, wenn auch wirksamer: Es wird immer wieder thematisiert, dass Felix ein Ordnungsfanatiker ist, während Oscar nahezu im Chaos versinkt. So fragt sich Oscar schnell, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat, als er seinen Freund bei sich aufnahm, da er nun immer wieder mit seinem Chaos konfrontiert wird. Aus heutiger Perspektive wirkt dieser Running Gag ein wenig simpel, für die damalige Zeit hat es scheinbar wunderbar funktioniert.

Auch die Ereignisse und die Moralvorstellungen der damaligen Zeit lassen sich stellenweise nicht so einfach in die heutige Zeit übertragen und wirken deswegen oftmals nicht so, wie sie es zur Zeit getan haben, als die Serie das erste Mal über die Bildschirme flackerte. Zu Gute kommt der Serie dabei jedoch der liebenswerte Humor der beiden Hauptcharaktere, die die Serie immer wieder tragen.

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Was jedoch damals, wie auch heute funktioniert, ist die Tatsache, dass die beiden Singles sich in den abgebildeten alltäglichen Situationen wie ein altes Ehepaar zueinander verhalten, woraus immer wieder witzige Situationen entstehen. Ob Felix zu Hause mit dem fertigen Essen auf Oscar wartet, der noch unterwegs ist und arbeiten muss, oder ob Oscars Date platzt, da Felix völlig erkältet zu Hause sitzt. Ein Highlight der Staffel bildet die vierte Episode, in der wir einen Rückblick zu sehen bekommen, und somit erfahren, wie die beiden Männer sich kennen gelernt haben. Die einzelnen Szenen der Serie spielen dabei nicht, wie für die damalige Zeit üblich, nur an einem Ort, also in der Wohnung der beiden Männern, sondern wir bekommen auch immer wieder Außenaufnahmen zu sehen, was jedoch nur vereinzelt vorkommt.

Das größte Problem der Staffel stellt das Bild dar, das oberflächlich betrachtet überhaupt nicht nachbearbeitet wirkt. Man muss sich also erst einmal an die damalige Bildqualität gewöhnen, die für die damaligen Umstände, jedoch in einem guten Zustand ist. Dafür entschuldigt jedoch das vorhandene Bonusmaterial der DVD, auf dem sich Interview-Auftritte der beiden Hauptdarsteller befinden, Promos, Gag-Reels, einer Mitschnitt eines Bühnenstückes und als besonderes Highlight Leseauftritte von Jack Klugman.

Technische Details

FSK: 12
Laufzeit: 592 Min. (24 Folgen)
Bildseitenformat: 4:3
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 1.0), Englisch (Dolby Digital 1.0)
Veröffentlichungsdatum: 09.04.2009

Fazit

Von vielen als Sitcom-Kult bezeichnet, muss man sich erst einmal in die Geschichten Anfang der 1970er Jahre einfinden und sich vor allem an die Qualität des damaligen Fernsehbildes gewöhnen. Wirken die Witze zu Beginn noch ein wenig zu vorhersehbar, fühlt man sich mit der Zeit in die Serie und deren Umstände ein, und kann sich gemütlich zurücklehnen und das Schauspiel der beiden Männer genießen.

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Annika Leichner - myFanbase