Cybill, Staffel 3

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Im Jahr 1996 ging die Comedyserie "Cybill" in ihre dritte Staffel. Mit 26 Episoden ist sie die ausführlichste Season und beinhaltet Gastauftritte von Jane Kaczmarek, Jon Tenney sowie dem späteren "Supernatural"-Star Jensen Ackles in einer seiner ersten Rollen.

Inhalt

Foto: Cybill Shepherd, Cybill - Copyright: Sunfilm Entertainment
Cybill Shepherd, Cybill
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Mit Cybills (Cybill Shepherd) Schauspielkarriere scheint es endlich bergauf zu gehen, denn sie ergattert die weibliche Hauptrolle in der Serie "Lifeforms". Unglücklicherweise entpuppt sich ihr Co-Star Jack (Jon Tenney) als manipulativer Mistkerl und auch mit den Zuschauern bekommt Cybill bald Probleme. Sorgen machen muss sie sich auch um ihre älteste Tochter Rachel (Dedee Pfeiffer), die wegen finanzieller Schwierigkeiten wieder mit Mann und Kind bei ihrer Mutter einzieht. Derweil verlässt die jüngere Tochter Zoey (Alicia Witt) das elterliche Nest und steht vor der Frage, ob sie ihrem Ex-Freund Sean (Jay Paulson) eine neue Chance geben sollte. Cybills zweiter Ex-Ehemann Ira (Alan Rosenberg) plant derweil seine Hochzeit mit der Arzthelferin Holly (Jane Kaczmarek), die bei allen Familienmitgliedern nicht sehr beliebt ist, da sie Iras Leben komplett kontrolliert. Cybills bester Freundin Maryann (Christine Baranski) geschieht indessen das Unfassbare: sie verliebt sich in einen Mann, der exakt den gleichen Namen trägt wie ihr verhasster Ex-Gatte.

Rezension

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Zwei Agenten, ein Mann und eine Frau, ermitteln in mysteriösen Fällen rund um Außerirdische. Das klingt verdächtig nach "Akte X" und tatsächlich handelt es sich bei "Lifeforms", der Serie, für die Cybill als Hauptdarstellerin verpflichtet wird, um eine Parodie auf die Mystery-Kultserie. "Lifeforms" wirkt natürlich wesentlich lächerlicher, aber das ist schließlich der Sinn einer Parodie. Letztlich wird "Akte X" ohnehin nur vordergründig veralbert, in erster Linie wird das Seriengeschäft an sich persifliert.

So ist "Lifeforms" beispielsweise vielen Veränderungen unterworfen, die sich nach dem Geschmack der jeweils anvisierten Zielgruppe richten und der Serie damit jede Kontinuität und Qualität nehmen. Erst soll mehr Sex rein, dann soll die Serie plötzlich Kinder ansprechen. Das gesamte "Lifeforms"-Kapitel in dieser dritten Staffel von "Cybill" ist nicht zuletzt eine Kritik an der Praxis vieler amerikanischer Fernsehsender, sich aus wirtschaftlichen oder politischen Motiven heraus massiv in eine Serienproduktion einzumischen und die eigentlichen Ideen der kreativen Köpfe über den Haufen zu werfen. Dies hat schon der einen oder anderen Serie das Genick gebrochen.

Foto: Christine Baranski & Cybill Shepherd, Cybill - Copyright: Sunfilm Entertainment
Christine Baranski & Cybill Shepherd, Cybill
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Ein weiterer Themenschwerpunkt, der in dieser Staffel aufgegriffen wird, ist das unterschiedliche Ansehen von Männern und Frauen im Filmbusiness. So veranschaulicht Cybills fiktive Karriere, dass Frauen oft nur die Rolle des hilflosen Fräuleins in Not bleibt und dass Schauspielerinnen, die offen ihre Meinung sagen, als Zicken verschrien sind, während Männer, die sich behaupten können, Respekt ernten. Ein bisschen mag sich dies seit 1996 verbessert haben und es gibt inzwischen des Öfteren Hollywoodproduktionen mit starken, unabhängigen Frauen – letztlich muss man die Serie "Cybill" auch dazuzählen – aber dass man schon von einer idealen Gleichberechtigung sprechen kann, lässt sich nun nicht gerade behaupten. So ist es für Frauen eines gewissen Alters immer noch sehr schwer, gute Rollen zu bekommen, während Männer dieses Problem seltener trifft.

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Christine Baranski, Cybill
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Die dritte Staffel von "Cybill" erscheint insgesamt noch ein Tick satirischer als die ersten beiden Seasons und besitzt mehr rote Fäden, das heißt Storylines, die sich über mehrere Episoden erstrecken. Dazu zählen neben der "Lifeforms"-Geschichte auch Iras Hochzeitspläne, die finanziellen Probleme von Rachel und Kevin sowie Maryanns Beziehung mit einem Mann, der genauso heißt wie ihr verhasster Ex-Ehemann.

Der Humor der Serie weiß auch weiterhin dank des komödiantischen Talents von Cybill Shepherd und Christine Baranski, die auch in den ernsten Momenten glänzen, zu überzeugen. Ihre Rollen, die beiden Freundinnen Cybill und Maryann, lachen, trinken, streiten, rächen sich an Männern und reden über Sex, so als wäre dies in den 1990er Jahren im US-Fernsehen schon selbstverständlich gewesen. War es aber nicht.

Technische Details

FSK: 12
Laufzeit: 572 Min. (26 Folgen)
Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1
Sprache: Deutsch, Englisch

Fazit

Wer sich schon bei den ersten beiden Staffeln köstlich amüsieren konnte, wird dieses Gefühl auch mit der dritten Season erleben.

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Maret Hosemann - myFanbase