Cupid - Review des Piloten

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Erst einmal voraus geschickt, ich kenne weder das Original aus dem Jahre 1998, noch die kurzlebige CW-Serie "Valentine", der eine ähnliche Thematik zu Grunde liegt. Ich bin also völlig ohne Erwartungen an diesen Piloten herangegangen, wenn man mal davon absieht dass ich ein großer Fan von Rob Thomas' "Veronica Mars" bin. Nach dieser einen Folge weiß ich auch noch nicht genau, was ich von dem Ganzen halten soll. Einerseits finde ich die Grundidee wirklich charmant, dass dieser junge Mann wirklich glaubt, dass er der Liebesgott Cupid/Amor ist und mit seiner bezwingenden Art die Liebe in die Welt bringt. Andererseits hatte der Pilot doch einige Schwächen.

In erster Linie stören mich leider die beiden Hauptfiguren Trevor und Claire. Trevor ist mir zu übertrieben gut gelaunt und Claire ist für mich leider ein wandelndes Klischee. Bei ihr hätten ein bisschen weniger Schmollmund und Wallehaar der Glaubwürdigkeit doch sehr gut getan. Ganz besonders fehlt mir die Chemie zwischen ihnen, da sie ja wohl auf lange Sicht als Paar angelegt sind. Aber ich sehe dennoch Potential, dass sich die Balance zwischen den beiden Protagonisten finden könnte. Es ist ja durchaus möglich, dass Trevors überschwängliche Art ein Ausdruck seines Geisteszustandes ist, denn es wurde ja schon leicht angedeutet, dass hinter dem Glauben an seine Rolle als Cupid eine tief sitzende Verletzung und somit eine psychische Störung steckt. Dahingehend bin ich wirklich gespannt, welchen Weg man einschlagen wird, den einer rationalen Erklärung oder den der übersinnlichen Möglichkeiten. Bisher hat man sich beides offen gehalten.

Bedauerlich finde ich es, dass man viele Klischees romantischer Komödien einfach lieblos herunterleiert. Vielleicht bin ich noch etwas verwöhnt von "Pushing Daisies", dem es durch Ironie und Überzeichnung gelang, aus Kitsch etwas wunderbar Liebenswertes und eben auch Witziges zu kreieren. "Cupid" wählt hier im Gegensatz dazu den klassischen Weg und präsentiert eine Standardzutat von Liebesfilmen nach der anderen, womit man leider bisher sehr austauschbar bleibt.

Ein weiteres Manko ist der furchtbar vorhersehbare Plot um das Pärchen der Woche. Dass der junge Ire, der wegen einer kurzen Bekanntschaft am Flughafen nach New York kam, um diese zu finden, sich dann doch gegen diese Traumvorstellung, dafür für die anfangs eher unscheinbare Reporterin entscheidet und Cupid somit sein erstes Pärchen in wahrer Liebe zusammenführt, war langweilig und hat mich leider an keiner Stelle berührt.

Fazit

Wer von romantischen Liebeskomödien, wie sie zur Zeit gern mit Kate Hudson oder Anne Hathaway gedreht werden, nicht genug bekommen kann, wird sich wohl auch hier gut unterhalten fühlen, alle anderen werden bei "Cupid" sicher nichts verpassen.

Cindy Scholz - myFanbase

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