Coupling - Review

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Es ist das alte, stetige Thema "Männer und Frauen". Seit etlichen Jahren beschäftigt es die Menschheit und wird es auch in Zukunft noch tun. Interessant ist, dass stereotype Darstellungen, Gags über geschlechtsspezifische Eigenarten und Sprüche über Sex und Co. scheinbar nie langweilig werden. Das werden sie auch bei "Coupling" nicht. Vom kleinen Kichern bis zur enormen Fremdscham, kann diese Serie in ihren Zuschauern alles wach kitzeln, doch das macht wohl auch ihren Charme aus.

Man braucht keine großen Überraschungen erwarten. Die Charaktere entwickeln sich nicht sonderlich weiter, sondern bleiben auf ihrem Stand, bei ihren Marotten. Die Story verläuft mit ein paar kleinen Logiklücken relativ geradlinig und unspektakulär. Doch um den großen Schockmoment geht es eben auch nicht.

Wegen ihrer pikanten Themen wurde die Serie insbesondere in den konservativen USA stark kritisiert und konnte nie große Erfolge feiern. In Deutschland ist man da wohl etwas weiter und bringt größere Akzeptanz für solche Themen auf. Doch sollte man sich darüber im Klaren sein: Es ist nun mal eine Sitcom. Wichtig sind spontane Lacher und nicht die komplizierte Entwicklung menschlicher Beziehungen. Wer eine streng durchdachte Hochglanzserie à la "Lost" oder Ähnliches erwartet, ist hier falsch.

Für mich hat "Coupling" einen ganz großen Vorteil und einige kleine Nachteile. Besonders gelungen finde ich die Machart der Serie, denn die Erzählweise innerhalb der einzelnen Episoden ist intelligent und gut durchdacht. Die gleiche Situation wird oft aus zwei oder mehreren Sichtweisen erzählt und wird stets mit den markanten Details für die jeweils wichtige Person gezeigt. Es ist das Spiel mit dem so häufig fehlgeleiteten Sender-Empfänger-Prinzip, was der Serie die Möglichkeit gibt, sich in Sachen Montage, Erzähltechnik und Charakterdarstellung auszutoben.

Nicht so gut gefällt mir – und ich denke auch, dass dies der Grund für die Absetzung nach nur vier kurzen Staffeln war – die fehlende Entwicklung. Klar kommen Charaktere zusammen und trennen sich, schlafen mit Person X oder Y, doch die große Storyline verläuft eher langsam. Außerdem stören mich die schon angesprochenen Logikfehler. So taucht zum Beispiel eine Person in fünf Folgen auf, verschwindet plötzlich für zwei Folgen (wird nicht mehr bedacht erwähnt und man fragt sich, was denn los sei) und auf einmal ist sie wieder da – natürlich auch wieder ohne jedes erklärende Wort.

Doch alles in allem macht es Spaß, die Serie zu sehen und wenn man mit realistischen Erwartungen herangeht, kann sie gut unterhalten. Ich empfinde "Coupling" als sehr gemütliche Serie zum Abschalten, die insbesondere hinsichtlich geschlechterspezifischen Differenzen immer wieder ein Lachen gewinnen kann. Wer also mit Freund oder Freundin schaut, wird sicher das ein oder andere "siehst du?" – Erlebnis haben und alleine darüber gibt es dann viel zu Kichern.

Fazit

"Coupling" lässt sich nun nicht als herausstechende Serie beschreiben, bedient sich stereotyper Rollenbilder und baut auf diesen durchaus klischeebehafteten Humor. Doch ebendieser Humor unterhält uns seit langer Zeit; so funktioniert es eben auch in dieser Serie wieder einmal, uns mit Klodeckel-Witzen und Schlankheitswahn zum Schmunzeln zu bringen. Wer einfach mal Abschalten und Lachen will und das ganze Thema rund um die wichtigsten Haupt- und Nebensachen der Welt – Beziehungen und Sex – nicht ganz so ernst nimmt, der wird sicher Gefallen an der Serie finden.

Janina Funk - myFanbase

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